Zitat von berti im Beitrag #51Ein Beispiel, auf das Stefan in einem anderen Thread hingewiesen hat: Die Bundesstaaten Colorado, Arkansas und Michigan wurden speziell in älteren Synchros oft falsch ausgesprochen. "Mitschigen" hört man u. a. in "Der Tod kennt keine Wiederkehr" und "Manche mögen´s heiß"
In "Sturm über Washington" sprechen Paul Klinger und Herbert Weißbach vom "Senator von Mitschigen".
Gleiches tut auch Heinz Petruo in "Die Brücken von Toko-Ri"
... oder auch Arnold Marquis in "Der letzte Befehl".
In "Batman hält die Welt in Atem" wird "Gotham" durchgehend mit langem o ausgesprochen (so wie "ghost" und "gold"), obwohl ein kurzes o (wie in "god") korrekt wäre. Die einzige Ausnahme ist Hugo Schrader; der spricht dafür in derselben Szene davon, dass er auf eine Menge "Dschänkie-Dollar" hoffe.
In der polnischen Netflix-Serie "Hochwasser" die in und um Breslau während der Flut 1997 spielt verwendet man den polnischen Namen Wrocław. Leider wird die Stadt aber dabei konsequent "Wrotzlaff" genannt, obwohl man das durchgestrichene "l" im Polnischen wie das englische "w" in z.B. "water" ausspricht, also eigentlich "Wrotzwaff" richtig wäre.
Zitat von berti im Beitrag #212In "Batman hält die Welt in Atem" wird "Gotham" durchgehend mit langem o ausgesprochen (so wie "ghost" und "gold"), obwohl ein kurzes o (wie in "god") korrekt wäre. Die einzige Ausnahme ist Hugo Schrader; der spricht dafür in derselben Szene davon, dass er auf eine Menge "Dschänkie-Dollar" hoffe.
Im selben Film spricht Ulrich Lommel den Namen O´Hara "O´Härra" aus.
Das scheint damals tatsächlich ein gängiger Aussprachefehler gewesen zu sein, dass man ein U wie ein Ö und nicht wie ein A ausgesprochen hat. Also z. B. nicht "Kentacky" sondern "Kentöcky". Das ist mir an verschiedenen Beispielen in diesem Thread aufgefallen: "Starböck", "Töksen" oder der gerade genannte "Böckinghäm-Palast", um nur einige zu nennen. Warum war das eigentlich so? Hat das mal irgendjemand in die Welt gesetzt und es wurde angenommen, dass es stimmt oder hat das andere Gründe?
Zitat von Lammers im Beitrag #216Warum war das eigentlich so? Hat das mal irgendjemand in die Welt gesetzt und es wurde angenommen, dass es stimmt oder hat das andere Gründe?
Siehe dazu den Beitrag vom 5. März 2019 in diesem Thread.
Aha, nach Sichtung des entsprechenden Beitrags und des entsprechenden Wikipedia-Artikels ist dann also das Wort "Curry", dass sich ja über die Jahre aus dem Tamilischen entwickelt hat ("kaṟi" für "Fleisch" oder "Beilage zum Reis"), möglicherweise die Ursache für diese falsche Annahme. Dann hat man das Ö offenbar für viele weitere Wörter benutzt, da man annahm, dies sei die richtige Aussprache.
Vielleicht war es auch so, dass es vor Jahrhunderten tatsächlich üblich war, das "u" in bestimmten englischen Wörtern wie ein "ö" zu sprechen, und sich das in manchen deutschen Wörterbüchern noch gehalten hat, nachdem es im englischsprachigen Raum schon lange nicht mehr üblich war.
Unter dem ersten Link findet sich für "I love/i loved" außerdem die Aussprache "Ei löve bzw. "lövedd":O! "I come"/ei kömm, oder auch die Ziffer "One/uönn... Also beispielsweise auch Wörter mit "o", ( wahrscheinlich, wenn sie wie die ersten beiden Beispiele wie ein "A" ausgesprochen werden) hat es erwischt...! Wörter mit der Endung -er werden phonetisch mit "-örr" widergegeben (z.B. "brother - "bros'sör")
Vielleicht hat mal vor langer Zeit kurioserweise ein Deutschsprachiger geglaubt, diese Umlaute bei englischen Muttersprachlern (evtl. bestimmten Akzenten) - zumindest ansatzweise - herauszuhören und daraufhin wurden sie auf diese Art und Weise "transkribiert"?!
Bis heute drehen sich bei mir die Fußnägel hoch, wenn ich mal wieder eine Folge der Muppet Show gucken will und Liberace (richtige Aussprache: Lieberatschie) als Liberatsche ausgesprochen wird...
Zitat von iron im Beitrag #221Vielleicht hat mal vor langer Zeit kurioserweise ein Deutschsprachiger geglaubt, diese Umlaute bei englischen Muttersprachlern (evtl. bestimmten Akzenten) - zumindest ansatzweise - herauszuhören und daraufhin wurden sie auf diese Art und Weise "transkribiert"?!
Oder (wie schon vermutet) diese Aussprache wurde in früheren Jahrhunderten tatsächlich mal von Muttersprachlern benutzt und hielt sich in hiesigen Wörterbüchern längere Zeit. Das könnte man wohl nur durch Recherchen in alten Lexika nachprüfen.
Wie sich diese Aussprache so lange im Deutschen erhalten konnte, ist dann wieder eine andere Frage, aber aus dem Wikipediaartikel zur Frühneuenglischen Vokalverschiebung geht hervor, dass der Vokal im neuengl. cut im 17. und z. T. auch noch 18. Jh. tatsächlich grundsätzlich noch ähnlich wie das /u/ in neuengl. curry ausgesprochen wurde: https://de.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%BChn...kalverschiebung.