Die Reaktionen in der Hörspielgemeinde sind doch mehr zwiegespalten, als ich erwartet habe. Zwar gibt es viele die es ebenso ablehnen, aber auch eine kleine Gruppe die es gut finden oder zumindest eine Chance geben wollen.
Vielleicht spielt auch ein Aspekt rein, den wir als Synchron Fans nicht so sehr haben. Wenn ein Sprecher verstirbt, war er meistens schon nicht mehr aktiv oder ist danach nur noch vereinzelt in Produktionen zuhören. Im Schnitt maximal ein halbes Jahr nach dem Tod. In Hörspielen sind viele Personen, noch teilweise für Jahre zuhören. 3-4 sind dort keine Seltenheit. Eventuell fällt es den Publikum schwere, die geliebten Stimmen gehen zulassen, da es nie einen festen Abschluss gab. Womit ich die KI Stimmen nicht verteidigen möchte.
Als ich das gelesen habe, war ich auch ziemlich schockiert. Es ist ja eine Sache, sowas als Spielerei oder im privaten Rahmen zu machen. Vlt. noch maximal für kleine NAchbesserungen oder einen "finalen" Abschluss einer Figur, wenn der/die SprecherIn unerwarter verstirbt oder so. Aber DAS?! Ich meine...das sagt ja viel darüber aus, wie sehr man die beiden HErren geschätzt hat, dass man scheinbar der Meinung ist, dass man sie einfach so durch KI ersetzen könnt.e Und ja: Man hört das extrem raus. Die 57 werde ich mir nochmal anhöre, aber ich glaube, danach bin ich raus. Sowas finde ich nicht unterstützenswert. Dazu kommt noch, dass es gerade bei einer solchen Serie wirklich nicht notwendig is.t Es gibt Holmes-Hörspielreihen noch und nöcher - auch und gerade von dieser Verlagsgruppe. Zumal mit der Lestrade-Reihe ja sozusagen schon ein "Nachfolger" besteht. Da kann ich nur meinen Respekt an deas Teem von Allscore (die Produzenten) zollen, die offenbar bei diesem Sch** nicht mitmachen wollten. Hätte nicht gedacht, dass es sobal soweit kommt.
Also extrem höre ich es nicht heraus, aber gut hört sich das nicht an. Das ist kein Hörspiel, die beiden sprechen imo aneinander vorbei, was ich störend finde. Aber da ich die Reihe nicht kenne, könnte es natürlich sein, dass es so immer schon war? Wenn allerdings die Ehefrauen/nächste Hinterbliebene das offiziell angenickt hat, finde ich es nicht verwerflich. Es ist unschön für die Kunst, aber solange nicht eine klare Abneigung der Person gegen die Technologie bekannt ist, halt OK. Natürlich gibt es Hinterbliebene, die nur aufs Geld aus sind, aber wer weiß, vielleicht waren die Herren ja recht offen der Technologie/Imitation im allgemeinen. Vielleicht haben sie ja sogar direkt zu ihren Frauen gesagt, dass sie es äußerst schade finden, das Sherlock Holmes Projekt nicht fertig gestellt zu haben. Im Fall von Clarin bin ich mir jedenfalls sicher, dass er allgemein seine Freude hätte, zu wissen, das er auch noch nach seinem Tod mit seiner Stimme Kinder unterhält. Ob er mit der Methode an sich OK gewesen wäre, keine Ahnung.
Zitat von xergan im Beitrag #304Also extrem höre ich es nicht heraus, aber gut hört sich das nicht an. Das ist kein Hörspiel, die beiden sprechen imo aneinander vorbei, was ich störend finde. Aber da ich die Reihe nicht kenne, könnte es natürlich sein, dass es so immer schon war?
Ich kenne die Reihe zwar auch, meine aber, irgendwo gehört/gelesen zu haben, dass Rode und Groeger (im Unterschied zum Rest der Besetzung) bewusst gemeinsam aufgenommen wurden, damit ihr Zusammenspiel besonders "natürlich" wirke.
Zitat von xergan im Beitrag #304Also extrem höre ich es nicht heraus, aber gut hört sich das nicht an. Das ist kein Hörspiel, die beiden sprechen imo aneinander vorbei, was ich störend finde. Aber da ich die Reihe nicht kenne, könnte es natürlich sein, dass es so immer schon war?
Ich kenne die Reihe zwar auch, meine aber, irgendwo gehört/gelesen zu haben, dass Rode und Groeger (im Unterschied zum Rest der Besetzung) bewusst gemeinsam aufgenommen wurden, damit ihr Zusammenspiel besonders "natürlich" wirke.
Nicht nur Rode und Groeger wurden gemeinsam aufgenommen, sondern es wurde weitestgehend insgesamt gemeinsam aufgenommen; also auch die jeweiligen Nebenrollen saßen immer gemeinsam mit den Hauptrollen am Mikro und konnten zusammen spielen - es sei denn, es war terminlich bei jemandem wirklich nicht möglich.
@Mew Mew: Inwiefern ungelenk?" Woran erkennst du/ihr konkret, dass hier Künstliche Intelligenz im Spiel war?
Bei hab ich zu viel versprochen?" Kommt mir das "n" etwas zu langgedehnt" vor. Ahnlich die gedehnt-gesenkte KI-Nachbildung von Groeger am Ende von "spielende Kinder". Davon mal abgesehen klingt dieser kurze Dialog imho. recht "normal", wie gewohnt in dieser Hörspielreihe... Vielleicht ist mir Beides nur aufgefallen weil ich unbedingt Abweichungen der natürlichen Sprechweise Groegers und Rodes raushören wollte... Vermutlich hätte ich sie gar nicht wahrgenommen, wenn ich nicht Bescheid darüber gewusst hätte, dass ihre beiden Stimmen KI-generiert sind.
@iron Ich habe knapp 15 Minuten der Folge gehört und ungelenk im Sinne der Betonungen und unnatürlichen Sprechpausen. Auch als Laie müsste man deutliche Unterschiede hören, denn Stimme allein reicht nicht. Es ist bisher keine Katastrophe, aber Spaß macht mir das Gehörte ganz und gar nicht. :/
Kann da nur zustimme. Ja. die Stimmen selbst, und bis zu einem gewissen Grad auch die Diktion, sind recht gelungen. Aber es fehlt halt einfach das Spiel, die "Lebendigkeit" des Ganzen. Insbesondere merkt man auch, dass hier nicht zusammen gespielt wird, wie eben sonst der Fall in der Serie. Gerade bei Groeger fehlt auch dieses leicht "spontane" ab und zu in den Dialogen, während Rode noch überkandidelter klingt als sonst. Beide wirken extrem steif und man hat permanent das Gefühl, die beiden würden künstlich langsamer sprechen als es normal wäre. Auch kleine Eigenheiten (z.B. Groegers Art, den Namen Holmes "falsch" auszusprechen) "fehlen" natürlich.
Ja, man kann das durchaus hören, es tut nicht unbedingt weh. Aber Hörvergnügen ist was anderes und es fällt schon extrem auf finde ich. Es fehlt einfach was.
Du hast ja auch beschrieben, dass man merkt, die beiden würden "nicht zusammen spielen". Also im Klartext aneinander vorbeireden. Das zu kaschieren ist ja eine der Hauptaufgaben eines guten Synchronregisseurs. Eben weil getrennt voneinander aufgenommen wird. Das kann die KI nicht. Sie kann sich da natürlich nicht in die Dialoge reindenken.
Über Dinge wie Spiel, Haltung, Duktus, gewollte Eigenheiten der Sprecher müssen wir da gar nicht reden. Auch die sollte der Regisseur im Griff haben, während die KI da zwangsläufig versagt.
Dass dies ALLES komplett fehlt, beweist der Ausschnitt hervorragend. Und dabei ist es "nur" Hörspiel. Synchron folgt da nicht zuletzt rein technisch nochmal ganz anderen Regeln.
Naja, "nur" Hörspiel, würd ich da nicht mal sagen. Eher im Gegenteil: gerade WEIL es Hörspiel ist, ist der Beobachter-Fokus auf die Stimme ja nochmal um einiges höher als beim Synchron, wo das ja quasi nur ein Aspekt ist und der Darsteller bzw. die Figur auf dem Bildschirm in aller Regel den Löwenanteil des Eindrucks ausmacht.
Genau das könnte natürlich auch den Widerwillen einer Umbesetzung erklären bzw. warum man lieber die Stimme per KI beibehält. Es ist halt so, dass iin diesem MEdium die Identifikation der Figur über die Stimme ungleich größer ist. Während man in einer Synchro ja immerhin noch die gewohnte Optik hat, um da etwas Ausgleich zu schaffen, sodass eine stimmliche Veränderung tendenziell weniger ins Gewicht fällt. Das das letztlich trotzdem eher kontraproduktiv ist...geschenkt. Es wird (leider) sicherlich genug Leute geben, die damit klar kommen werden, hauptsache man hört die "gewohnte" Stimme.
Trotzdem ist es mehr als ein bitterer Beigeschmack und im Grunde ziemlich geschmacklos, Christian Rode und Peter Groeger per KI weiterleben zu lassen. Makabrerweise heißt ja die aktuelle Folge "Die Büchse der Pandora"; die Folge davor mit dem letzten, noch echten Material trägt, Zufall oder nicht, den Titel "Das Ende der Wahrheit". Ich kann nur beipflichten, dass es irgendwann mal gut sein muss und man das Ganze beenden sollte. Ich habe in die Hörprobe reingehört und obwohl ich die Reihe nicht kenne (oder bestenfalls nur in Ausschnitten), wäre ich jetzt nicht auf eine KI gekommen. Mir fiel höchstens ein leichtes Over-acting auf aber das kann es vorher auch schon gegeben haben. So sehr bin ich da nicht im Thema.
Ja wie gesagt, man kann es sich anhören und wenn man nicht so drauf achtet und nicht weiß, wie es klingen "sollte", dann geht das auch - da gibt es schlechtere Auftritte von echten Sprechenden. Aber es geht ja nicht nur darum wie es klingt sondern eben auch um das was da gemacht wird. Aber klar, es ist jetzt nicht "unhörbar" aus einer technischen Perspektive.