In der in Wien spielenden Episode aus "Gern hab´ ich die Frau´n gekillt/Karneval der Killer" spielen zwar mehrere deutschsprachige Schauspieler mit, aber Walter Giller ist der einzige, der mit seiner eigenen Stimme zu hören ist. Johanna Matz wird von Margot Leonard synchronisiert, Michael Janisch von Horst Naumann, Harald Dietl von Gernot Duda und Herbert Fux von Eberhard Mondry. Als Typbesetzungen funktionieren die Synchronstimmen (Fux hat sowieso extrem wenig Text), aber trotzdem wirkt es komisch. Meinten man damals, der Bekanntenheitsgrad sei (abgesehen von Giller) nicht groß genug, um sie extra ins Studio zu holen?
fortinbras
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18.08.2014 23:45
#557 RE: Wenn Deutsche sich nicht selbst sprechen...
Also - an sich war das ja auch damals ein ziemlich unbedeutendes Filmchen, das vor allem mit Granger-Barker-Briece punktete. Außer Giller, Peter Vogel und Richard Münch konnte man ja nur noch mit den Gaststars Kinski und Dor Reklame machen. Da gingen die anderen sowieso unter.
Johanna Matz hatte ihre Zeit als Filmstar hinter sich, Janisch und Fux waren auch in Österreich damals keine großen Namen und Harald Dietl konnte man wohl auch ohne seine Stimme verkraften. Ich glaube nicht, daß es wirklich störte, bzw dermaßen, als wenn man Giller und Vogel die Stimme geraubt hätte.
Übrigens fand ich Margot Leonard für Johanna Matz ausgesprochen gut gewählt. Sie paßte perfekt zum Typ!
Zitat von fortinbras im Beitrag #557Ich glaube nicht, daß es wirklich störte, bzw dermaßen, als wenn man Giller und Vogel die Stimme geraubt hätte.
Peter Vogel (und Richard Münch) hatte ich bei meiner Aufzählung bewusst außen vor gelassen, da die Rahmenhandlung durchgehend Originalton sein dürfte. Karin Dors Mitwirkung scheint den Verantwortlichen wichtig gewesen zu sein, da ihr (winziger) Gastauftritt im Vorspann extra betont wurde. Dass sie trotzdem fremdsynchronisiert wurde, hatte sicher terminliche Gründe (bei Kinski wurde es damals ja schon zum Standard).
In ALLE MENSCHEN WERDEN BRÜDER werden Rainer von Artenfels von Christian Brückner, Konrad Georg von Holger Hagen und Herrmann Lenschau von Heinz Engelmann gesprochen.
fortinbras
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27.08.2014 11:13
#560 RE: Wenn Deutsche sich nicht selbst sprechen...
Rainer von Artenfels, ein außerhalb gewisser Theaterkreise recht unbekannt gebliebener Schauspieler, war gar nicht glücklich darüber. Man habe ihn genommen, weil er ein unverbrauchtes, frisches Gesicht wäre, aber dann sei die Stimme plötzlich nicht cineastisch genug gewesen.
In "Champagner für Zimmer 17" (1969) hat Thomas Reiner in der Nachsynchronisation die Stimme von Lothar Blumhagen verpasst bekommen (passt gar nicht schlecht), und Regisseur Erwin C. Dietrich hat bei seinem Cameo die Stimme von Toni Herbert.
fortinbras
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31.08.2014 16:50
#564 RE: Wenn Deutsche sich nicht selbst sprechen...
Bei einem anderen Erwin-C.-Dietrich-Film, "Schwarzer Nerz auf zarter Haut" (1970), ist für Claus Tinney Arne Elsholtz zu hören.
In der Serie "Eine Frau bleibt eine Frau" mit Lilli Palmer gibt es nachsynchronisierte Auftritte von Peter Capell (Episode 2 - von Siegmar Schneider nachsynchronisiert), Kristina Nel (Episode 2) und Viola Böhmelt (Episode 5), bei denen ich mir nicht sicher bin, ob sie sich selbst sprechen. Vielleicht kann mal jemand seine Meinung dazu sagen. Und in Episode 1 ist Capell auch schon dabei, in seiner Szene hört man wohl noch Helmo Kindermann. Ob dieser allerdings auch nur nachsynchronisierte, weiß ich nicht, da ich keine Ahnung habe, wie Kindermann aussah. Ich werde im "Bilder von Sprechern"-Thread (Bilder von Sprechern) dazu mal Screenshots posten.
Dateianlage:
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Kristina Nel.mp3
Viola Böhmelt.mp3
Es scheint, dass Peter van Eycks Kurzauftritt in "Herr Satan persönlich" noch nicht genannt wurde, hier langweilte Christian Marschall mit einem extrem uninspirierten Auftritt (gewiss, auch das Original wirkt schon nicht sehr dynamisch, aber van Eycks pathetische Sprechweise hatte wenigstens ihre eigene Qualität - ich frage mich, wie es geworden wäre, hätte einmal mehr GGH ihm und nicht dem Hauptdarsteller die Stimme geliehen).
In "Das große Glück" mit Eislauftraumpaar Hans Jürgen Bäumler und Marika Kilius wurden die beiden von Klaus Kindler und Sabine Eggerth synchronisiert. Der kernige Kindler auf Bäumler ist schon etwas irritierend, denn Bäumlers Stimme ist ja recht bekannt und außerdem singt er im Film auch noch (mit seiner eigenen Stimme)! Zudem fällt es auf, weil im Film ansonsten kaum nachsynchronisiert wurde, sondern der Ton von Set verwendet wurde.