Anselm Glücksmann war kein Schauspieler, trat aber nichts desto Trotz als solcher in "Berlin - Ecke Schönhauser" auf (warum auch immer er besetzt wurde) und wurde von Gerry Wolff synchronisiert (das war auch bitter nötig).
Abgesehen (verständlicherweise) von den DEFA-Synchros hat sich Hardy Krüger stets selbst synchronisiert - mit einer Ausnahme: in "Wolken sind überall" hört man Kurt Eugen Ludwig (offenbar war Krüger vollauf mit Dreharbeiten beschäftigt, denn Regisseur Wolf holte sogar Schoenfelder für Niven nach München, die Umbesetzung war also notwendig). Abgesehen davon, dass Herbert Stass sicher eine passendere Wahl gewesen wäre - jetzt kommt der eigentliche Witz dabei: Von dem 1953 gedrehten Film wurde direkt danach auch eine deutschsprachige Version produziert ("Die Jungfrau auf dem Dach"), in der ebenfalls Krüger agierte - und hier war er natürlich auch zu hören.
Gruß Stefan
fortinbras
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08.06.2015 19:42
#633 RE: Wenn Deutsche sich nicht selbst sprechen...
Einer der peinlichsten Momente in Curd Jürgens Karriere dürfte wohl das Machwerk "Cagliostro - Im Schatten des Todes/Die Halsband-Affäre" sein. Da es sich in Deutschland um eine Video-Premiere handelte, die irgendwann nach seinem Tod erfolgte, ist er natürlich nicht mit eigener Stimme zu hören, obwohl man versucht hat, eine ähnliche Stimme zu finden. Wer es ist - keine Ahnung; ein Werk aus der zweit-untersten Schublade.
Ich würde sagen: Ja. Köhler-Filme kann man ab einem gewissen Alkohol-Pegel sicher amüsiert betrachten, "Cagliostro" ist einfach nur grauenhaft langweilig.
In den Folgen der Serie "Anderland" (1984-86), in denen Dirk Zalm die wiederkehrende Rolle des "Gnoms" spielte, ist er fremdsynchronisiert zu hören. Müsste doch eigentlich Rainer Basedow sein, der ihn spricht, oder?
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Dirk Zalm (Anderland).mp3
Wer der Schauspieler ist, der in "Dem Täter auf der Spur: Kein Hafer für Nicolo" den Tierarzt spielt, weiss ich leider nicht. Seine Synchronstimme ist allerdings sehr bekannt, nämlich ausgerechnet von Rolf Schimpf!!!
Da die Kinosynchro von "Im Mantel der Nacht" offenbar verschollen ist, wurde 1982 eine DEFA-Synchro angefertigt, in der natürlich Nadja Tiller und Harald Wolff nicht selbst zu hören sind, sondern Angelika Waller und Wolfgang Lohse (letzterer passt gut, aber perfekt wäre Gerd Michael Henneberg gewesen, man hätte ihn vom Original praktisch kaum unterscheiden können).
Aus verständlichen Gründen ist Maria Schell im Director's Cut von "Superman" nicht selbst zu hören - hier war es Marianne Groß. Keine gute Entscheidung, weil dadurch zu den (unvermeidlichen) Brüchen zum zweiten Film noch ein vermeidlicher dazu kommt: Marianne Groß sprach hier die Schurkin Ursa.
In einem seiner seltenen Hollywood-Auftritte im Film "U-571" (2000) ist der Deutsche Oliver Stokowski für die deutsche Fassung nachsynchronisiert. Zwiebelring vermutet Olaf Reichmann...
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eventuell Olaf Reichmann (Oliver Stokowski).mp3
fortinbras
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15.09.2015 23:34
#645 RE: Wenn Deutsche sich nicht selbst sprechen...
Den drei deutschen Mitwirkenden in "Der Kurier des Zaren" (1970) hat Rainer Brandt allen ihre Stimmen "geklaut". Für Elisabeth Bergner nahm er Tina Eilers. Das ist ok, die Bergner war damals noch vor ihrem deutschen Alterscomeback. Kurt Meisel, stets mit wienerischem Klang und etwas "schwul" verpasste er Arnold Marquis. Da blieb von Meisels individueller Rollengestaltung kaum mehr etwas übrig. Und dann Herbert Fux, dem hat er die Stimme von Joachim Kemmer gegeben!!!