Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #705Entschuldige, aber der Thread heißt "Wenn Deutsche sich NICHT SELBST sprechen". Das von Dir angeführte Beispiel ist das genaue Gegenteil.
Zitat von AndreaMimi im Beitrag #703Warum wird ein Deutscher synchronisiert ? Das ergibt doch keinen Sinn.
Das ergibt schon Sinn, wenn der Originalton unbrauchbar war oder komplett ohne Originalton gedreht wurde. Und wenn der Schauspieler aus irgend einem Grund (Verpflichtungen, Krankheit) nicht zur Verfügung steht, muss eben ein anderer genommen werden. Bei dem Zeitdruck, unter dem oft Brauners Produktionen (wegen fest stehenden Veröffentlichungsterminen) standen, kam das öfter vor.
Gruß Stefan
Apropos Brauner und Synchronisation: Ich erinnere mich grad, dass ich vor geraumer Zeit mal ein paar Original-Notizen zur Produktion von "Das siebente Opfer" im Internet gelesen habe. Vielleicht war das bei deutscher-tonfilm.de. Diese Seite gibt es wohl nicht mehr, was sehr schade ist. Ich habe da gerne drin gestöbert, und zu einigen Filmen eben auch verschiedene Dokumente gefunden.
Jedenfalls stand da drin, dass man möglichst den Ton vom Set haben wolle, auch wenn das an den dortigen Plätzen nicht so einfach sei. Man wolle aber möglichst die Kosten für eine Nachsynchro vermeiden.
Zitat von Lammers im Beitrag #286In "Steiner - Das eiserne Kreuz" (USA 1976, Regie: Sam Peckinpah) hört man Burkhard Driest mit der Stimme von Wolfgang Hess. Das ist, wie ich finde, eine kuriose Besetzung.
Ist mir bisher gar nicht negativ aufgefallen. Merkwürdig ist es aber trotzdem.
Zitat von AndreaMimi im Beitrag #703Warum wird ein Deutscher synchronisiert ? Das ergibt doch keinen Sinn.
Das ergibt schon Sinn, wenn der Originalton unbrauchbar war oder komplett ohne Originalton gedreht wurde. Und wenn der Schauspieler aus irgend einem Grund (Verpflichtungen, Krankheit) nicht zur Verfügung steht, muss eben ein anderer genommen werden.
Oder wenn der Schauspieler einfach keine Lust hatte, sich selbst zu sprechen (das soll bei Klaus Kinski manchmal so gewesen sein, wenn ich richtig informiert bin)
Oder wenn der Filmemacher der Ansicht ist, die eigene Stimme eines Schauspielers passe nicht so gut zu der Rolle.
Oder wenn der O-Ton zwar brauchbar ist, der Filmemacher aber dennoch nachsynchronisieren will, weil dann die Dialoge mit mehr Power aus den Kinolautsprechern kommen und es einfach mehr nach "Film" klingt und nicht so nach Fernsehen.
Zitat von Groove im Beitrag #708[quote=Stefan der DEFA-Fan|p7417729] Oder wenn der Schauspieler einfach keine Lust hatte, sich selbst zu sprechen (das soll bei Klaus Kinski manchmal so gewesen sein, wenn ich richtig informiert bin)
Laut Hartmut Neugebauer, musste er Kinski im Studio die Hand halten, weil der vor Wut gezittert hat. Werner Herzog habe ihn vertraglich dazu "verdonnert", sich selbst zu synchronisieren. Kinski murmelte angeblich: "Warum kann das nicht der Fred Maire machen?"
Zitat von andreas-n im Beitrag #706Jedenfalls stand da drin, dass man möglichst den Ton vom Set haben wolle, auch wenn das an den dortigen Plätzen nicht so einfach sei. Man wolle aber möglichst die Kosten für eine Nachsynchro vermeiden.
Denkbar, dass Brauner vor allem die Kosten für Lohner sparen wollte - die berliner Schauspieler hatte er ja vor Ort, aber der Wiener hätte deutlich mehr Kosten verursacht.
Laut Hartmut Neugebauer, musste er Kinski im Studio die Hand halten, weil der vor Wut gezittert hat. Werner Herzog habe ihn vertraglich dazu "verdonnert", sich selbst zu synchronisieren. Kinski murmelte angeblich: "Warum kann das nicht der Fred Maire machen?"
Für welchen Film war das? In "Cobra Verde" übernahm dann ja wieder Maire.
Laut Hartmut Neugebauer, musste er Kinski im Studio die Hand halten, weil der vor Wut gezittert hat. Werner Herzog habe ihn vertraglich dazu "verdonnert", sich selbst zu synchronisieren. Kinski murmelte angeblich: "Warum kann das nicht der Fred Maire machen?"
Für welchen Film war das? In "Cobra Verde" übernahm dann ja wieder Maire.
Das müsste "Fitzcarraldo" gewesen sein, da Kinski bei seinen anderen Auftritten in Herzogs Filmen entweder synchronisiert wurde ("Aguirre", "Copra Verde") oder im O-Ton zu hören ist ("Woyzeck", "Nosferatu").
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #705Entschuldige, aber der Thread heißt "Wenn Deutsche sich NICHT SELBST sprechen". Das von Dir angeführte Beispiel ist das genaue Gegenteil.
Zitat von AndreaMimi im Beitrag #703Warum wird ein Deutscher synchronisiert ? Das ergibt doch keinen Sinn.
Das ergibt schon Sinn, wenn der Originalton unbrauchbar war oder komplett ohne Originalton gedreht wurde. Und wenn der Schauspieler aus irgend einem Grund (Verpflichtungen, Krankheit) nicht zur Verfügung steht, muss eben ein anderer genommen werden. Bei dem Zeitdruck, unter dem oft Brauners Produktionen (wegen fest stehenden Veröffentlichungsterminen) standen, kam das öfter vor.
Häufig wird auch aus künstlerischen Gründen synchronisiert, wie etwa Raimund Harmsdorf im SEEWOLF.
Häufiger taucht ja hier die DEFA auf, wenn westdeutsche/österreichische Schauspieler in fremdsprachigen Produktionen nicht für die ostdeutschen Ateliers zur Verfügung standen (besonderes Schmankel: "Babette zieht in den Krieg"). Nun mal umgekehrt: In "L.E.G.I.O.N. - Höllentor Sahara" (was für ein strunzdämlicher Titel!) hört man Til Kiwe für Wilhelm Koch-Hooge. Ohne die DEFA-Fassung zu kennen, gehe ich trotzdem davon aus, dass hier Koch-Hooge selbst zu hören war. Mehrere deutsche Schauspieler (wenn auch nur in sehr untergeordneten Rollen) waren in "Die Elenden" (glänzende Verfilmung von 1958) zu sehen. In der (bis auf Arpe) großartig besetzten DEFA-Originalversion sprachen sie sich selbst, in der vermurksten IFU-Synchro hatten sie natürlich andere Stimmen - identifizieren konnte ich die Sprecher (besonders von Elfriede Florin) leider nicht, zumal Turoff und Dissel (weiter entfernt von der Originalstimme kann man kaum sein) nur zwei kurze Sätze sagen. Dass die Fassung völlig daneben ist, daran trägt Volker Becker kaum Schuld (obwohl Eichberger für Blier wirklich keine gute Idee war und Marquis für Bourvil geradezu verhängnisvoll - meiner Meinung nach) - sie ist einfach komplett überflüssig und übel verstümmelt.
Noch mal Bauschulte: In der Fernsehserie „Café Wernicke” (1978/79) - zumindest in den beiden ersten Folgen, die auf Youtube stehen, vermutlich also auch in den restlichen - wird Franz Schafheitlin von ihm nachsynchronisiert. Da Schafheitlin Anfang 1980 gestorben ist, liegt als Grund die Vermutung nachlassender Gesundheit nahe.
Im TV-Film "Der Prinz und der Prügelknabe" von 1994 wird Christoph M. Ohrt von Peter Fricke gesprochen. Offenbar eine Besetzung, die der Rolle geschuldet ist. Ohrt spielte im Film nämlich einen etwas überkandidelten, hochnäsigen, blasierten Botschafter. Er synchronisiert sich eigentlich immer selber, und wenn man seine Stimme kennt, kommt einem die Besetzung mit Fricke doch recht merkwürdig vor (zumal Ohrt und Fricke 21 Jahren voneinander trennen). In demselben Film hatte übrigens auch Georg Tryphon einen Auftritt als Maler. Er sprach sich allerdings in der deutschen Fassung selber.
Die Trash-Gurke "Ich - ein Groupie" ist dank Schlefaz grade in der Tele-5-Mediathek zu sehen. Um die Schauspielleistungen (ähem) aufzuwerten, kamen Synchronschauspieler zum Einsatz. Ein schnauzbärtiger Musiker wird von Christian Brückner synchronisiert. Sprach Ingrid Steeger hier selbst? Klingt Richtung Brigitte Grothum.
Zitat von Markus im Beitrag #719Die Trash-Gurke "Ich - ein Groupie" ist dank Schlefaz grade in der Tele-5-Mediathek zu sehen. Um die Schauspielleistungen (ähem) aufzuwerten, kamen Synchronschauspieler zum Einsatz. Ein schnauzbärtiger Musiker wird von Christian Brückner synchronisiert. Sprach Ingrid Steeger hier selbst? Klingt Richtung Brigitte Grothum.
Grothum ist's nicht, Steeger selbst auch nicht. Könnte Eva Maria Werth sein, aber für die bin ich kein Experte.