Zitat von ironWar zwar sicher eine Müchner Synchro, es wäre hier aber sicher Hoffmanns Stimme möglich gewesen. Sonst hätte man bestimmt auch eine passendere stimme finden können!
Du weiß aber schon, dass Hoffmann zu diesem Zeitpunkt schon Jahre tot war? Und dass eine Neusynchronisation der Szene dringend notwendig war, weil seine Figur in der Originalsynchro keinen Akzent hatte, was aber für diese Szene benötigt wurde?
Zitat von weynEine vielleicht etwas dämliche Frage, aber könnte man nicht einfach jeweils die Original-Synchro des entsprechenden Films (im Film) "einspielen"?
Das könnte man - theoretisch. Dazu müsste man die genaue Stelle erst einmal identifizieren und dann auch auftreiben. Diesen Aufwand macht sich zugegebanermaßen nicht jeder, aber oft scheitert es an einer Rechtefrage, wenn die Synchro im Besitz eines anderen Verleihs ist. Es gab sogar schon Fälle, in der man die Originalsynchro mit möglichst gleichen Sprechern nachgestellt hat, aber geringfügig anders getextet, um der Gefahr des Plagiatvorwurfs gleich aus dem Weg zu gehen ...
Zitat von Stefan der DEFA-Fan Du weiß aber schon, dass Hoffmann zu diesem Zeitpunkt schon Jahre tot war? Und dass eine Neusynchronisation der Szene dringend notwendig war, weil seine Figur in der Originalsynchro keinen Akzent hatte, was aber für diese Szene benötigt wurde?
Zu deiner ersten Frage: Das hatte ich schon vermutet. Nur wusste ich sein genaues Todesdatum nicht mehr, und aus welchem Jahr dieser Film stammte. Ich habe es gerade nachgeholt, mich darüber zu informieren! Meine Frage ging eigentlich in die gleiche Richtung, wie die von "weyn", nur bezogen auf G. G. Hoffmanns Stimme und den Ausschnitt in diesem Film. Zur zweiten Frage: Daran kann ich mich nicht mehr so genau erinnern, bin aber der Meinung, dass eine deutsche Synchronstimme mit Akzent sprechen soll, wenn die Originalstimme das auch tut.
Das mit dem Akzent kann man nicht pauschalisieren, weil im englischsprachigen Raum die Akzente eine größere Rolle spielen, aber weniger Wertigkeit besitzen. Ein Robin Hood mit amerikanischem Akzent sorgt zwar für heftiges Gelächter in England, verhindert aber nicht den Erfolg des Filmes - man stelle sich statt dessen vor, dass Old Shatterhand oder Richard Wagner ("Ludwig II.") sächsisch gesprochen hätten - unmöglich!! (obwohl es "historisch" korrekt gewesen wäre). Aufgrund der vielen Ausländer, die schon immer in Hollywood arbeiteten, sind Akzente in der Filmen etwas Normales, bekäme aber in allzu genauer Synchronisation eine zu hohe Wertigkeit, weil in Deutschland sie auf Bühnen oder im Film eben NICHT normal sind, sondern ihnen sofort eine bestimmte Bedeutung zugemessen wird. In "Jagd auf Roter Oktober" hätte es sehr leicht geschehen können, dass die Offiziere des U-Bootes zu Witzfiguren verkommen wären (was nun gar nicht im Sinn der Handlung gelegen hätte), wenn man sie alle mit "russischem" Akzent hätte sprechen lassen (der sowieso nicht authentisch ausgefallen wäre), deshalb ließ man ihn wohl weg. Im Auschnitt von "Was Frauen wollen" war der Akzent wiederum dringend nötig, da Mel Gibson eindeutig auf ihn bezog. Allerdings hätte man wirklich eine passendere Stimme finden können, aber wahrscheinlich führte Neugebauer Regie und hat den Mini-Part gleich selbst übernommen.
Connery spielt aber doch meines Wissens gar keinen russsichen Akzent im Original. Was er in dem Clip tut, ist "adversary" auf der falschen Silbe zu betonen. Dies kann britisches (bzw. schottisches) oder sogar einfach falsches Englisch gewesen sein. Im Grunde sollte das wohl ein Insiderjoke sein, bei sich Gibson (nicht seine Figur) über Connerys Aussprache (nicht die seiner Figur) lustig macht. Für die deutsche Fassung machte man daraus die Nummer mit dem Russen-Akzent, die zwar irgendwie funktioniert, aber halt nicht so richtig, da Gibsons Figur ja klar sein muss, dass der Akzent in der Übersetzung "Widerrrrrsacherrrrrr" gespielt ist, also warum sollte er sich darüber mokieren?
Ich habe "Jagd auf Roter Oktober" nie im englischen Original gesehen, wusste also nicht, dass da kein gewollter Akzent im Spiel war. Durchaus möglich, dass der Australier, der sich seinen Akzent wohl abgewöhnt hat, und verhinderte 007 sich über den klassischen 007 lustig gemacht hat, der seine Heimat nie verleugnen wollte. Nichtsdestotrotz war die Neusynchronisation des Clips an dieser Stelle notwendig, da man die Szene ja irgendwie schlüssig eindeutschen musste (und wenn Connerys Figur in deutschen Originalfassung keinen russischen Akzent spricht, dann erst recht auch keinen schottischen).
Zitat von Stefan der DEFA-FanDurchaus möglich, dass der Australier, der sich seinen Akzent wohl abgewöhnt hat, und verhinderte 007 sich über den klassischen 007 lustig gemacht hat, der seine Heimat nie verleugnen wollte.
Noch mehr Meta wird es, wenn man bedenkt, dass Wepper ja auch Pavel Chekov war .
Falls ich den Audiokommentar richtig im Gedächtnis habe, wollte Gibson einfach Connery nachmachen, was ja immer mal gerne gemacht wird, besonders von Eddie Izzard in seinen Bühnenprogrammen. Da sich ein Connery einfacher immitieren/parodieren läßt als ein GGH, hat man da für die deutsche Fassung eben eine andere Lösung gefunden.
Zitat von Stefan der DEFA-Fanman stelle sich statt dessen vor, dass Old Shatterhand oder Richard Wagner ("Ludwig II.") sächsisch gesprochen hätten - unmöglich!! (obwohl es "historisch" korrekt gewesen wäre)
Ebenfalls "historisch korrekt", aber im Film kaum denkbar wäre es, Goethe Hessisch sprechen zu lassen, obwohl er auch nach vielen Jahren in Weimar noch von seinem Heimatdialekt geprägt gewesen sein dürfte. Als Beleg wird oft darauf hingewiesen, dass er im "Faust" "Ach neige" auf "du Schmerzensreiche" reimte.
Zitat von Stefan der DEFA-Fanman stelle sich statt dessen vor, dass Old Shatterhand oder Richard Wagner ("Ludwig II.") sächsisch gesprochen hätten - unmöglich!! (obwohl es "historisch" korrekt gewesen wäre)
Ebenfalls "historisch korrekt", aber im Film kaum denkbar wäre es, Goethe Hessisch sprechen zu lassen, obwohl er auch nach vielen Jahren in Weimar noch von seinem Heimatdialekt geprägt gewesen sein dürfte. Als Beleg wird oft darauf hingewiesen, dass er im "Faust" "Ach neige" auf "du Schmerzensreiche" reimte.
Hehe kann mich daran erinnern, wie mein Deutschlehrer uns kurz darauf aufmerksam machte. Fand' ich lustig!
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #202 Ich habe "Jagd auf Roter Oktober" nie im englischen Original gesehen, wusste also nicht, dass da kein gewollter Akzent im Spiel war.
In diesem Film haben keine Russen mitgewirkt, sondern auschließlich Amerikaner und der Schotte Connery, wie ich im entsprechenden Thread erfahren habe. Wahrscheinlich weil sie im Original keinen russischen Akzent verwenden, hat man auch gleich in der dt. Synchro darauf verzichtet, das finde ich legitim. Das führt mich zu deiner Antwort auf mein letztes Posting: Ich würde auch nicht verallgemeinern. Wenn Schauspieler(innen) mit einem nicht- amerikanischen oder -britischen Akzent in ihren Rollen nicht auf ihre Herkunft festgelegt werden, muss man das in der Synchro durch Verwendung eines Akzents nicht auch tun. Aber wenn das in (nicht nur amerik.) Filmen und Serien die Herkunft und der Akzent eine Rolle spielen, sollte in der Synchro in der Regel auch mit Akzent gesprochen werden. Ob "Robin Hood" von einem Amerikaner dargestellt wird, muss uns das hier im Synchronforum nicht interessieren. @stefan der DEFA-Fan Sorry, dass mich mich erst jetzt dazu aufraffen konnte, auf deine Beiträge zu antworten. So, das war jetzt genug Off-Topic meinerseits!
In MAD MEN 6x05 sind zwei Ausschnitte aus dem Film PLANET DER AFFEN (USA 1968) zu sehen. Eingesetzt wurde hier die Originalsynchro mit Renate Danz, Fritz Tillmann und Wolfgang Kieling.
Gruß, Tobias
"Die einzig unberechenbare Gefahr besteht darin, dass man uns auf den Planeten der Affen schickt. Augenblick mal - die Freiheitsstatue - das war doch unser Planet! Ihr, ihr Wahnsinnigen! Ihr habt ihn in die Luft gejagt. Seid verflucht! Fahrt auf dem schnellsten Weg zur Hölle!" (Norbert Gastell in DIE SIMPSONS)