Gary Cooper wurde zu dieser Zeit auch jeweils einmal von Hans Nielsen und Siegfried Schürenberg gesprochen. Beide Kombinationen habe ich noch nicht erlebt, stelle sie mir aber ziemlich komisch vor.
Als ich gestern "Ariane" sah, hatte ich allerdings öfters den Gedanken: Um so nen Effekt zu erzielen, wie es mit Paul Klinger oftmals rüberkam, hätte man auch gleich Schürenberg nehmen können.
Klingt n bisschen hoch (und dabei zu voll und nicht dem Original ähnlich) und gediegen, aber ich glaube das Bübische hat er bestimmt besser getroffen, als Lukschy, Engelmann oder Klinger.
Siegfried Schürenberg kann und will ich mir übrigens nicht für Gary Cooper vorstellen. Genau deswegen kam mir die Assoziation auch an den Stellen, wo Klinger besonders daneben lag.
Hartmut Neugebauer für Bud Abbott in "Abbott & Costello auf Safari"
Finde ich insofern kurios, weil man, wenn man den Namen Neugebauer lose im Zusammenhang mit Abbott & Costello gehört hätte, wahrscheinlich eindeutig von Costello ausgegangen wäre. Dass er dann mit Gerd Duwner auch noch neben einer anderen Klischee-Stimme für lustige, korpulente Typen agiert, macht es erst recht interessant und hebt ihn geradezu ab.
In Antwort auf:Siegfried Schürenberg kann und will ich mir übrigens nicht für Gary Cooper vorstellen.
Warum nicht ? Ich habe den Film "Nicht so schnell, mein Junge" zwar nicht gesehen, kann ihn mir auch nicht so recht vorstellen, aber bei Walter Matthau passte er in "Der Glückpilz" wunderbar, obwohl ich mir ihn da auch nicht recht vorstellen konnte. Vielleicht hat es bei Cary Grant ja auch was mit der Rolle zu tun.
Zitat von LammersVielleicht hat es bei Cary Grant ja auch was mit der Rolle zu tun.
Gary Cooper... Bei Matthau passte Schürenberg aber wenigstens von der Kräftigkeit her noch zum OTON. Coopers softe, teilweise auch mal fast flüsternde Intonation ist durch Schürenberg nicht reproduzierbar, ohne dass es zu alt und dadurch dann auch zu gebrechlich wirkt und dann ist es auch nicht mehr lustig oder wirkt einfach zu weichlich.
Klaus Schwarzkopf für Burt Lancaster in "Gewagtes Alibi"
Wirkt im ersten Moment total absurd. Man gewöhnt sich aber bemerkenswert schnell daran, da Schwarzkopf eine schauspielerisch herausragende Leistung abliefert - wo man lediglich hinzufügen muss, dass die Synchro insgesamt herausragend ist. Unterm Strich passt Klaus Schwarzkopf mit einem sehr jungen Burt Lancaster tatsächlich irgendwie zusammen. Von Schwarzkopfs Seite, der damals als Sprecher junger Helden ja relativ angesagt war, sogar mit das Treffendste, was ich überhaupt kenne. Dass Horst Niendorf, den ich für den besten Lancaster-Sprecher halte, in einer Szene kurz als Gegenpart auftritt stört auffälligerweise überhaupt nicht.
Margot Leonard für Katharine Hepburn in "Leoparden küsst man nicht"
Obwohl die Hepburn hier ja noch jung war, eine wirklich kuriose Besetzung! Ihr burschikoses Image und die weiche, in anderen Rollen oft betont unschuldig-naive oder laszive Stimme der Leonard passen eigentlich nicht recht zusammen. Wirklich erstaunlich, dass man sie (ohne Kontinuitätsgründe!) nach München geholt hat.
Heinz-Theo Branding für Cliff Robertson in "Der große Minnesota-Überfall"
Eine äußerst ungewöhnliche Besetzung, die mich bis zur namentlichen Anrede der Figur in Zusammenwirkung mit deren Vollbart daran zweifeln ließ, dass diese Rolle wirklich die von Robertson ist. Branding mal als Helden zu erleben war allerdings ganz fetzig.
Lothar Blumhagen für Kirk Douglas (!) in "Kennwort: Schweres Wasser" Man kann darüber streiten, ob Arnold Marquis die Idealbesetzung für Douglas war, in jedem Fall aber war er zu diesem Zeitpunkt bereits für ihn etabliert. Und der feine Blumhagen mit der recht hohen Stimme für Betonkinn Yssr Demski ist eine wirklich merkwürdige Wahl, zumal mit Wolfgang Kieling, Heinz Drache und GGH andere Sprecher mit Douglas-Erfahrung sicher verfügbar gewesen wären, sogar Horst Niendorf (der ja in diesem Film für Richard Harris zu hören ist), der ihn auch schon synchronisiert hatte. Ich höre Blumhagen sehr gern, aber diese ausgesprochen seltsame Besetzung ist mir schon als Kind aufgefallen.