Schon. Was meinst du zu Clayton Snyder und dem ewig jungen Hannes Maurer?

Walter Suessenguth für George Sanders in "Ivanhoe - Der schwarze Ritter"

Suessenguth war zwar nur drei Jahre älter als Sanders, hörte sich allerdings deutlich älter an. Daneben klang er auch noch brüchig und nicht kräftig. Beides ist absolut tödlich für die Rolle, da Sanders ja im finalen Duell der Gegner des Helden (Robert Taylor) ist. Von der äußerlichen Erscheinung her wirken beide etwa ebenbürtig, aber akustisch sieht es leider ganz anders aus. Hier ist mir ein Effekt erstmals wirklich unangenehm aufgefallen, den Mücke mal beschrieben hat: Suessenguth ließ viele Schauspieler großväterlich und schwächlich wirken. Diesen Eindruck hatte ich nicht immer, hier aber ziemlich deutlich.
Siegfried Schürenberg und Curt Ackermann hatten sich damals noch nicht für Sanders etabliert, hätten aber den nötigen Effekt geliefert.
Warum musste man aber ausgerechnet Suessenguth besetzen? Die Besetzungspolitik der MGM ist wirklich manchmal schwer nachzuvollziehen!

Wenn mich nicht komplett verhört habe, wird die Joanne Rivers-Imitatorin Dee Dee Hanson in einer "Cybill"-Folge (2x17 - Alles nur Doppelgänger) von Gerald Paradies gesprochen.

Zitat von Lammers

---

Ich habe gestern abend eine Synchronbesetzung erlebt, wo ich mal wieder am Boden lag. In "Beverly Hills Cop" gibt es eine Szene, wo Axel Foley (Eddie Murphy) mit seiner Freundin ein Lager aufsuchen will und von den Polizisten beschattet wird. Er geht zu einem Buffet, wo ein Kellner steht, der von einem großen, farbigen Schauspieler gespielt wird. Völlig unerwartet für mich wird dieser Kellner von Santiago Ziesmer gesprochen, der ihn auch noch übertrieben tuntig spricht. Diese drei Faktoren sind einfach eine Klasse für sich und ein echter Brüller.

---

Im gleichen Film gab´s eine andere Besetzung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Beim Blick in die Synchronkartei fand ich heraus, dass Foleys Vorgesetzter Inspector Todd (Gilbert R. Hill) von Herbert Stass synchronisiert wurde. Eine skurrile Idee, den normalerweise eher sanften Stass auf den in seinen beiden Szenen extrem gereizt und aggressiv auftretenden Hill zu besetzen.

Das war Stass? Na, den hab ich überhaupt nicht erkannt. Das ist wohl ein Fall für "Stimmen, die man eigentl. ganz anders kennt".

Sicherlich, denn Überschneidungen zwischen beiden Threads lassen sich oft nicht vermeiden.

Zitat von Mücke

---

Gerd Duwner für Frank Wolff in "Wer erschoss Salvatore G.?"
Wie man auf die Idee kam einen etwas jenseits von 30 Jahre alten italienisch-südländischen Rebellenführer rauen und trainierten Typs, ziemlich selbstherrliche Figur und relativ arrogant, eine Führungsfigur, die sich auch heroisch gibt, ausgerechnet mit Gerd Duwner zu besetzen ist mir ein Rätsel.

---

Zwei weitere Einsätze Duwners, die komischerweise noch nicht genannt wurden, obwohl beide Filme Klassiker sind:
Ernest Borgnine in "Die Klapperschlange" und Telly Savalas in "Das dreckige Dutzend".
Bei Letzterem wirkt auch Konrad Wagner für Ernest Borgnine ziemlich merkwürdig.

Zitat

---

Zwei weitere Einsätze Duwners, die komischerweise noch nicht genannt wurden, obwohl beide Filme Klassiker sind:
Ernest Borgnine in "Die Klapperschlange" und Telly Savalas in "Das dreckige Dutzend".
Bei Letzterem wirkt auch Konrad Wagner für Ernest Borgnine ziemlich merkwürdig.

---

Ich hätte auch noch einen kuriosen Synchroneinsatz von Gerd Duwner. Er hat tatsächlich mal Goofy gesprochen. Ob es sich dabei um einen einmaligen Einsatz handelte (es war ein Cartoon) oder ob er ihn öfter gesprochen hat, ist mir allerdings nicht geläufig. Funktioniert hat es aber. Hier kann man sich mal einen Synchronvergleich anschauen.

Er hat "mal" Goofy gesprochen? Duwner war von den 60ern bis in die 80er quasi sein Stammsprecher, beständiger als Harry Wüstenhagen und Wilfried Herbst als Mickey.

Gruß
Stefan

Also, das Duwner sein Stammsprecher war habe ich nicht gewusst. Kenne bis jetzt nur Walter Alich.

Der wurde es erst mit der großen Neusynchro-Aktion um 1990 (und eigentlich sollte es wohl Jürgen Kluckert werden - seine Stimme ist noch in zwei oder drei Cartoons zu hören).

Gruß
Stefan

Wobei Gerd Duwner selbst für eine Zeichentrickfigur schon reichlich schlecht besetzt war - Walter Alich ist da schon wesentlich treffender.

Auf jeden Fall! Möge er Goofy noch lange sprechen!

Gruß
Jan

Duwner passt überhaupt nicht! Wie kam man auf die Idee jemanden mit einer tiefen, "blöden" Stimme mit der kieksenden Fistelstimme Duwner zu besetzen? Blöd finde ich, dass in allen Fassungen die Originallacher von Goofy zwischendurch zu hören sind - das fällt auf. Bei Duwner natürlich besonders. Ist mir mir vor allem sonst auch noch nie aufgefallen. Alich macht die doch geradezu perfekt nach.
War er das in der zweiten Synchto auch schon? Da klingt er noch etwas anders.

Duwner war ja nicht nur Fistelstimme - ich finde, dass er gut funktionierte. Ich könnte mir jedenfalls von den 60ern bis 80ern keinen anderen in dieser Rolle vorstellen.

Gruß
Stefan