Ach irgendeinen hätte man bestimmt finden können. Von Walter Alich hatte ich auch vorher noch nie was gehört. Weiß überhaupt erst seit einiger Zeit, dass er als einziger des Disney-Trios überhaupt noch andere Rollen synchronisiert. Aber gut, hätte, wäre, könnte... ich will hier nicht in der Vergangenheit rumstochern.
Zitat von Chow Yun-FatWobei Gerd Duwner selbst für eine Zeichentrickfigur schon reichlich schlecht besetzt war
In einem anderen Fall hatte ich einen ähnlichen Gedanken: In "Falsches Spiel mit Roger Rabbit" hört man Santiago Ziesmer aus dem Mund von Bugs Bunny! Ziesmer war schon zu diesem Zeitpunkt oft im Zeichentrickbereich zu hören, aber mit dieser Figur assoziiert man ja normalerweise einen ganz anderen Stimmtyp.
"Die Rückkehr des Dr. Phibes" hat zwei Synchros, die offenbar fast parallel entstanden. Mir ist nur die aus dem Fernsehen bekannte Berliner Fassung bekannt. Sie enthält gleich mehrere äußerst kuriose Besetzungen. Da die Titelrolle bekanntlich nur mittels technischer Hilfsmittel und nicht durch den Mund spricht, ist eine voice over-wirkende Besetzung im Prinzip vertretbar. Aber Klaus Miedel wirkt auf Vincent Price trotzdem komisch, zumal er von der Wirkung her ein krasser Bruch zu dem im Vorgänger besetzten (1986 natürlich schon verstorbenen) Martin Hirthe ist. Bei Peter Jeffrey hätte man ohne weiteres wieder Friedrich W. Bauschulte besetzen können. Gerade 1986 wurde er ja für "Mini-Max" als Chef für eine ebenfalls fast fünfzehn Jahre zurückliegende Rolle aktiviert, da seine Stimme sich kaum verändert hatte. Andreas Mannkopff geht in eine völlig andere Richtung und macht aus Trout eine Comicfigur. Gleiches gilt für Gerd Duwner auf den nicht nur korpulenten, sondern auch großen Hugh Griffith. Edgar Ott wäre sicher klischeehaft gewesen, hätte aber wesentlich besser zur Statur gepasst. Christian Rode auf den wesentlich älteren Peter Cushing (der in seiner Szene sogar nochmal älter aussah, als er damals war!) bei dessen Kurzauftritt ist auch merkwürdig. Zumal Friedrich Schoenfelder im Film stattdessen Terry-Thomas spricht.
In Terence Youngs britischem Kriegsfilm "Keine Zeit zu sterben" spricht Friedrich Schoenfelder einen Nazi, der das Sagen in einem Wüstengefangenenlager voller Briten (und anderen Allies) hat. Da Schoenfelder wohl die Brit-Stimme schlechthin ist, irritiert das teilweise regelrecht - man gewinnt den Eindruck, die Briten würden von ihren eigenen Leuten gefangen gehalten.
Arnold Marquis für George Hilton in "Django - Sein Gesangbuch war der Colt Ich würde ihn nicht als gänzlich fehlbesetzt bezeichnen, aber die Besetzung von Marquis kam schon sehr seltsam rüber.
Dem kann ich nur zustimmen. Konnte mich auch während des Films nicht daran gewöhnen. Selbst Michael Chevalier war da passender, obwohl das eigentlich auch ne merkwürdige Besetzung ist. Zu George Hilton gehört für mich eine dynamische, drahtige Stimme - Marquis klingt - mal abgesehen davon, dass er ohnehin zu alt war - viel zu gesetzt.
Klaus Kindler sprach ihn in "Beichtet, Freunde, Halleluja kommt" - die Fortsetzung von "Man nennt mich Halleluja", wo es aber noch Brandt war, den ich bei ersteren schon ein bisschen vermisse, auch der Kontinuität wegen.
Hab gerade (rein zufällig) auch DER KILLER VON WIEN gesehen. Wolff gefiel mir auch sehr, geht sehr in Richtung Danneberg, was die Diktion angeht. Sehr passend, in der Tat.
Zitat von bertiWolfgang Völz für Gene Wilder in "Ein Rabbi im wilden Westen" Ein Fall von purem Rollencast, weil Völz ja öfter für Jiddisch sprechende Rollen eingesetzt wurde. Normalerweise wäre er für Wilder undenkbar gewesen. Witzigerweise wirkte der auf mich so älter als mit Thormann oder Wüstenhagen, obwohl beide ja nicht jünger, sondern (allerdings nur unwesentlich) älter als Völz waren.
Ein weiteres, Gene Wilder betreffendes Beispiel aus einer Westernkomödie wäre "Is´ was Sheriff?"Der wilde, wilde Wwesten" von Mel Brooks. Dort spielt Wilder einen Revolverhelden und wird von Michael Chevalier gesprochen. Auch diese Kombination wäre normalerweise wohl undenkbar.
Wenn man gewisse Filme von Monty Python, wie in etwa "Das Leben des Brian", "Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft" oder "Der Sinn des Lebens" gesehen hat, ist diese Kombination in "Brazil" doch zunächst äußerst gewöhnungsbedürftig, da man Arne Elsholtz bei Monty Python mit Eric Idle in Verbindung bringt, für Michael Palin jedoch meistens Michael Nowka, Harry Wüstenhagen* oder diverse andere Sprecher. Sie funktioniert aber auch nicht schlecht und bringt die fiese Art der Figur gut rüber.
*ok, er hat ihn nur einmal gesprochen aber aufgrund der Popularität dieses Films wollte ich ihn auch genannt haben.