Zitat von MückeWobei ich ihn für Clark Gable in "Mogambo" z.B. auch ziemlich rauh und kalt fand an bestimmten Stellen oder für Stewart Granger in "König Salomons Diamanten" machte er sich als gestandener Abenteurer auch ganz gut, obwohl er auf Granger nicht die Bohne passt. Der konnte schon, wenn man ihn ließ und es gibt auch etliche Rollen dahingehend...
Ich hatte ja "zu dieser Zeit eher untypisch" geschrieben. Damit meinte ich, dass Schürenberg nach dem Tod "seines" Clark Gable meist auf distinguierte und kaum noch auf härtere Rollen besetzt wurde.
Ja, das is' klar. Für Leute in dem Alter gibt's halt auch selten roughe Parts...Ich hätte mir Schürenberg übrigens sogar noch gut für Walter Matthau in "Stoppt die Todesfahrt..." vorstellen können, als erste Alternative zu Lukschy. Wäre mir evtl. sogar lieber als Martin Hirthe gewesen.
In "Ruhe sanft GmbH" wurde Basil Rathbone von Klaus W. Krause synchronisiert. Bevor ich den Film erstmals gesehen hab, fand ich das ziemlich kurios: Der meist auf kräftige, bodenständige Typen besetzte Krause aus dem Mund des hageren, distinguierten Rathbone? Er passte aber hervorragend.
Ein Spezialfall in die andere Richtung, den ich trotzdem hier poste.
Als ich zum wiederholten Mal "Mitternachtsspitzen" sah, ging mir zum ersten Mal auf, dass der Buchhalter von Herbert Marshall gespielt wird. Das war wenige Jahre vor seinem Tod, er war inzwischen 70 Jahre alt, und das Alter hat seine Spuren hinterlassen. Vor allem aber wurde er dort mit dem quengeligen Alfred Balthoff besetzt, was ihn gänzlich vor mir "versteckte".
Nun schaue ich in die Synchrondatenbank und sehe, dass er in den letzten Jahren seiner Karriere meistens mit feisten Stimmen besetzt wurde: Branding, Suessenguth, Wandrey sogar.
Da frage ich mich doch, ob die feine Stimme des jungen Marshall sich im Alter ebenfalls gewandelt hat. Kennt jemand die Filme im Original?
Laut Bräutigams Lexikon wurde Lee Marvin in "Ardennen 1944" von Paul Klinger synchronisiert. Gestern hab ich kurz reingezappt, in der Hoffnung, diese Kombination zu erleben. Leider wurde ich nicht fündig, aber als "Ersatz" dafür stieß ich auf einen ähnlich kuriosen Fall: Arnold Marquis aus dem Mund von Peter van Eyck! Falls jemand die DF komplett kennt: Wirkt Klinger auf Marvin tatsächlich so kurios bzw. unpassend, wie ich es mir vorstelle, oder passt er doch?
Zitat von bertiLaut Bräutigams Lexikon wurde Lee Marvin in "Ardennen 1944" von Paul Klinger synchronisiert. [...] Falls jemand die DF komplett kennt: Wirkt Klinger auf Marvin tatsächlich so kurios bzw. unpassend, wie ich es mir vorstelle, oder passt er doch?
Klinger passte sehr gut, obwohl die Besetzung in der Tat etwas kurios war; immerhin war es auch eine eher ungewohnte Rolle für Marvin; nur in manchen Szenen wirkte Klinger etwas zu nobel für den intriganten Marvin.
Aber die größte Überraschung und der eigentliche Höhepunkt des Films ist Klaus Miedel für Eddie Albert! Vor allem die Nervenzusammenbruchs-/Weinkrampf-Szene muss man gesehen/gehört haben! Wenn ich diese Szene losgekoppelt vom Rest des Films gesehen hätte, hätte ich lange über den Sprecher von Albert rätseln müssen - nicht nur ein klarer Fall von "Synchron-Sternstunden", sondern auch von "Synchronstimmen, die man eigentlich ganz anders kennt"!
In dem italienischen Polizeifilm "Die Gangster-Akademie" spricht Gernot Duda, neben Mario Brega, auch einen etwa zwanzigjährigen(!) Jungkriminellen mit Glatzkopf. Duda setzte eine merkwürdige Zwitscherstimme ein, um das Alter zu kaschieren. Sehr kurios, zumal der Film noch dazu ein Paar Jahre nach seiner Fertigstellung synchronisiert worden sein dürfte...
In der Nachsynchro für die geschnittenen Szenen für die Star Trek 6 DVD hat René Auberjonois( bekannt als Odo aus Star Trek Deep Space Nine) eine Sprechrolle. Da wurde er nicht von Bodo Wolf wie in DS9 und diversen Rollen gesprochen, sondern von jemand anderem (hab leider nicht mehr in Erinnerung wer). Wolf ist aber in der Nachsynchro dabei und spricht jemand anderen. Das ist voll beknackt, wenn Auberjonous dann quasie mit sich selber redet.
Es ist ja immer schwierig, wenn man hier nicht selber gesehene/gehörte Kombinationen anführt, aber ich tu´s trotzdem: Laut einem Thread hier wurde Cary Grant in dem 1939 gedrehten und 1950 synchronisierten Film "SOS-Feuer an Bord" von Heinz Engelmann und in den 1965 hinzugefügten neuen Szenen von Helmo Kindermann synchronisiert:http://215072.homepagemodules.de/topic-t...message=7077980 Beide Sprecher kann ich mir auf Grant nicht so recht vorstellen. Falls jemand hier den Film auf Deutsch kennt: Passen sie doch?
Zitat von bertiLaut einem Thread hier wurde Cary Grant in dem 1939 gedrehten und 1950 synchronisierten Film "SOS-Feuer an Bord" von Heinz Engelmann und in den 1965 hinzugefügten neuen Szenen von Helmo Kindermann synchronisiert
Also das halte ich für sehr unwahrscheinlich; eher wurde der Film komplett 1965 neu synchronisiert und die Premiere-Ausstrahlung verwendete die alte Fassung mit Einsprengseln aus der neuen (so geschah es doch auch bei "Düsenjäger".) Nachsynchronisierte Sequenzen sind in diesen Jahren (noch dazu beim ZDF) eine Rarität.
Zitat von bertiLaut einem Thread hier wurde Cary Grant in dem 1939 gedrehten und 1950 synchronisierten Film "SOS-Feuer an Bord" von Heinz Engelmann und in den 1965 hinzugefügten neuen Szenen von Helmo Kindermann synchronisiert
Also das halte ich für sehr unwahrscheinlich; eher wurde der Film komplett 1965 neu synchronisiert und die Premiere-Ausstrahlung verwendete die alte Fassung mit Einsprengseln aus der neuen (so geschah es doch auch bei "Düsenjäger".) Nachsynchronisierte Sequenzen sind in diesen Jahren (noch dazu beim ZDF) eine Rarität.
Ich hatte mich auch schon gewundert. Einmal über die Synchronisation der geschnittenen Szenen, daneben aber auch die Besetzung mit Helmo Kindermann. Da in den Reko-Szenen ja Paul Bürks zu hören ist, tippe ich auf eine Münchner Synchro. Claus Biederstaedt dürfte auch dafür sprechen, denn du hast ja schon geschrieben, dass er vor 1966 eher im süddeutschen Raum synchronisiert hätte. Mitte der 60er (1963 bzw. 1966) entstanden im Münchner Raum allerdings auch die Synchros von "Leoparden küsst man nicht" und "Topper-Das blonde Gespenst", in denen ja Erik Schumann Cary Grant sprach. Komisch, dass man ihn dann nicht auch bei "SOS" besetzt hat.
Wilhelm Borchert für Burt Lancaster in "Mit eisernen Fäusten"
Borchert wirkt auf mich oft sehr durchgeistigt und würdevoll. Witzig, ihn mal hier aus dem Mund eines unrasierten, verdreckten Trappers zu hören, der weder Lesen noch Schreiben kann! Zusätzlich kurios fand ich hier, dass Lancaster in dieser Rolle deutlich jünger wirkt, als er damals war, während Borchert sich eher etwas älter anhört. Trotzdem funktioniert dieser Kombination perfekt. Ich finde sie sehr mutig und originell. Borchert hatte Lancaster zuvor ja schon im "Urteil von Nürnberg" gesprochen, aber dort spielte Lancaster einen 63jährigen, und die Rolle war sehr ernsthaft und würdevoll angelegt.
Bei "Die gefürchteten Vier" war die Kombination aus denselben Gründen kurios, allerdings hätte ich mir dort auch Horst Niendorf ganz gut vorstellen können.