Zitat von filmclue im Beitrag #18nicht direkt ein Fehler, aber vielleicht sprachlich etwas holprig: die englische Floskel „How do you do“ wird oft mit „Wie geht’s“ / „Wie geht es Ihnen“ usw. übersetzt. Ein Satz der bei Personen, die sich zum ersten Mal begegnen im deutschen eher unüblich ist.
Z. B. auch am Anfang von "Stirb langsam", als Takagi sich Hans Gruber zu erkennen gibt.
Oder auch beim ersten Gespräch mit dem Gefängnisdirektor in "Zwei wahnsinnig starke Typen" (Buch & Regie: Arne Elsholtz).
In "Mary & Max oder Schrumpfen Schafe wenn es regnet?" wird "japanese people" mit "japanische Leute" übersetzt, obwohl es in diesem Zusammenhang eigentlich "Japaner" heißen müsste. Ein anderer Fehler, der (ähnlich wie "Billionen") gerade in älteren Synchros vorkommt, wäre die wörtliche Übersetzung von "human race" mit "menschlicher Rasse" anstelle von "Menschheit". Untergekommen ist mir das z. B. in "Dr. Dolittle" (die Version mit Rex Harrison) oder "Moonraker - streng geheim". Wahrscheinlich kenne manche hier noch weitere Beispiele dafür.
Eine grundsätzliche Frage: Wo bestehen in diesem Thread eigentlich die Unterschiede zum anderen: "Ansich Gute Synchros mit Übersetzungs Merkwürdigkeiten".
Zitat von Silenzio im Beitrag #94Eine grundsätzliche Frage: Wo bestehen in diesem Thread eigentlich die Unterschiede zum anderen: "Ansich Gute Synchros mit Übersetzungs Merkwürdigkeiten".
Überschneidungen lassen sich natürlich nicht vermeiden. Für mich persönlich besteht der Unterschied darin, dass der andere Thread vielleichteher für Fälle reserviert bleiben sollte, bei denen man die Synchro eigentlich (von den Dialogen und Sprechern her) sehr gelungen oder zumindest professionell findet, so dass einem bestimmte Fehler oder Formulierungen umso mehr auffallen. Hier könnte man vielleicht eher grundsätzliche Fälle von "Synchronesisch" auflisten, die einem nicht nur in guten, sondern auch in mittelmäßigen oder schwachen Synchros unangenehm aufgefallen sind. Natürlich bleibt das Urteil über die Gesamtqualität immer subjektiv. Aber wäre das nicht zumindest eine Möglichkeit, beide Threads abzugrenzen?
Nachtrag: Als weiteren Unterschied könnte man nennen, dass die "Merkwürdigkeiten" nicht unbedingt Fehler sein müssen, sondern es sich dabei z. B. auch um sperrige oder unpassende Formulierungen handeln kann.
In der Mitte von "Im Angesicht des Todes" spricht der Industrielle Max Zorin in der Synchronfassung davon, dass Mikrochips aus "Silikon" hergestellt würden. Hat der Dialogautor als Schüler weder im naturwissenschaftlichen noch im Englischunterricht gelernt, dass "Silicon" auf Deutsch "Silicium" heißt?
Da kritisiert man was und schreibt selber Unsinn (der jetzt korrigiert ist)! Danke! Aber jenseits der Schreibweise hätte bei der Synchro aus dem Kontext völlig klar sein müssen, worum es ging.
Zitat Da kritisiert man was und schreibt selber Unsinn
Irgendwie schön, dass so ´was auch anderen passiert ...
Zitat Aber jenseits der Schreibweise hätte bei der Synchro aus dem Kontext völlig klar sein müssen, worum es ging.
Wobei ich mich ja frage - angesichts bzw. "angehörs" des minimalen Ausspracheunterschieds zwischen "silicon" und "silicone", der im genuschelten "Alltagssprech" oder Slang vermutlich ziemlich verloren geht -, ob Englischsprachigen (Muttersprachlern) der Unterschied (stets) bewusst ist; vielleicht geht ja auch manch US-Amerikaner davon aus, Silikon sei für den Computer und Silizium für Frauenbrüste und sowieso alles dasselbe ...?
1. Ein Schlüsselszene in Richard Donner's "Das Omen" wurde durch die deutsche Synchro in ihrer Schockwirkung abgemildert: Als Robert Thorn (Gregory Peck) und Keith Jennings (David Warner) auf dem italienischen Friedhof das Schakalskelett finden, machen sie sich daran, auch das danebenliegende Kindergrab zu öffnen. Im Original hofft Thorn darauf, dass sein wirklicher Sohn noch irgendwo am Leben sein könnte. In der deutschen Fassung geht er bereits davon aus, im nächsten Grab sein totes Kind vorzufinden.
3. Lächerliche Satzkonstruktionen (bei denen ich einfach mal davon ausgehe, dass sie im Original etwas sinnvoller klingen), wie "Commander, wenn Sie sagen, wir sollten es tun, meine natürlich auch ich, wir sollten es tun. Was also meinen Sie, sollten wir tun?" (Kampfstern Galactica), "Rufen Sie die Polizei! Sagen Sie dem Sheriff, ich hätte ihn erschossen!" (Halloween 2) und "Ein tapferer Ferengi... wer hätte für möglich gehalten, dass das möglich ist." (Star Trek - Deep Space Nine).
Übrigens meine ich, auch einen Fehler in "Robocop 2" bemekt zu haben: Zu Beginn dieses Films wird ein Waffeladen überfallen. Einer der Räuber befindet sich beim verletzten Inhaber hinter dem Tresen und spricht zunächst mit einer mir unbekannten Stimme. Derselbe Täter ist kurz darauf nochmal zu hören (als er den Inhaber erschiesst), hat dabei aber meiner Meinung nach die Stimme von Rainer Schmitt.
Aktuelles Beispiel bei ALEX CROSS. Synchronisation ist eh schon so blutarm wie der Film mieserabel ist, zusätzlich zu den durch die Bank zu alten Sprechern. Aber der Hammer für mich ist als die Rede von "Gändoalf" dem Zauberer war. Puh, ist ja eigentlich kein Fehler im eigentlichen Sinne, aber schon arg dämlich.
In diversen STAR TREK-Serien wird der Begriff "array" konsequent, aber falsch mit "Phalanx" übersetzt. Teilweise wird auch für den Begriff "field" in der deutschen Fassung "Phalanx" verwendet. Kürzlich war ich dann aber schon etwas geschockt, als ich diesen falschen Begriff auch noch bei FARSCAPE vernommen habe. Aus "communication field" wurde "Kommunikationsphalanx". Dabei könnte man "array" bzw. "field" weitaus einfacher und richtiger mit "Station", "Anreihung" oder auch "Feld" übersetzen. Manchmal könnte man auch eine vereinfachte Umschreibung verwenden und dabei klarer und richtiger liegen als mit der dümmlichen Phalanx. Beispielsweise wurde in einer TNG-Folge von der Sensorphalanx gesprochen (sensor array) - hier hätte man auch einfach von Sensoren reden können. Aber wieso einfach, wenn's auch umständlich geht?