Zitat von bertiKlasse ebenfalls Erich Fiedler als feiger, opportunistischer Bürgermeister und Alfred Balthoff als gestrenger, aber trotzdem um Gerechtigkeit bemühter Richter.
Erwähnen sollte man da, m.E., auch Werner Peters, der den schon in\\\'s Extremistische verblendeten Kirchengänger gleichermaßen aggressiv, wie naiv traf.
Stimmt; bei so vielen Synchron-Highlights in einem(!) Film kann man da schon mal einen bei der Aufzählung vergessen.
@Mücke: Du hattest dich ja schon anderweitig sowohl über Draches als auch über Wagners Leistung in dieser Synchro positiv geäußert. Gehe ich recht in der Annahme, dass sie auch zu deinen Favoriten gehört?
Definitiv. Walther Suessenguth brachte in dieser Synchro auch eine seiner besten Leistungen. Ich ziehe die Synchro dem OTON hier eigentlich vor, was ich auch anderswo schonmal schrieb, weil sie das Original an Charisma m.E. sogar noch übertrifft. Da der Film generell zu meinen Topfavoriten zählt hätte ich aber auch nichts gegen eine weitere, alternative Synchro mit O.E. Hasse für Spencer Tracy und Paul Wagner für Fredric March gehabt, die ich für die Idealstimmen der beiden halte.
Zitat von MückeDa der Film generell zu meinen Topfavoriten zählt hätte ich aber auch nichts gegen eine weitere, alternative Synchro mit O.E. Hasse für Spencer Tracy und Paul Wagner für Fredric March gehabt, die ich für die Idealstimmen der beiden halte.
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die beiden rollenbezogen auch so gut gepasst hätten.
Wie schon anderweitig erwähnt, fand ich Holger Hagen auf Charlton Heston in den beiden Musketier-Verfilmungen rollenbezogen hervorragend. Besonders gut am Ende des zweiten Teils, als D´Artagnon den Kardinal mit einem kompromittierenden Schriftstück konfrontiert. Richelieu zerreißt es und sagt dabei: "Man sollte besser aufpassen, was man schreibt - und wem man´s gibt. Ich muss mir diese Regel wirklich merken!" Hagen bringt mit seinem seufzend-resignierenden Tonfall klasse rüber, dass der Kardinal sich geschlagen gibt, gleichzeitig aber die Form wahrt. Dass man ihn als einzigen (!) Sprecher aus dem Vorgänger auch im zweiten Film besetzt hat, war ein echter Glücksfall.
- Horst Niendorf für Ron Randell in "Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen" -> Das war mal eine Rolle, in der Horst Niendorf bewies, dass er auch leise, weiche Töne sehr gut treffen kann, ohne dabei als Bübchen neben der Spur zu wirken. Die Rolle wirkt stets unterschwellig bedrohlich und doch gelang es Niendorf ein gewisses Mitgefühl zu wecken... Weiß nicht, ob ich das schon mal schrieb, aber Horst Niendorf war immer dann besonders gut, wenn die Rollen nicht stereotyp waren. Im Gegensatz zu GGH z.B., der aus jeder Murksrolle erst recht ein Kabinettstückchen machte und als "Feuerwehrmann" für mittelklassige somit eine sichere Wahl war. Bei Niendorf lief's genau umgekehrt. GGH hatte zwar auch viele große Rollen, die er gleichermaßen gut sprach, wie die eher billigen Parts, aber er bekam m.E. zu selten die Gelegenheit sich von seinem Image zu lösen...
- Heinz Petruo für Max von Sydow in "Die Gefahr aus dem Dunkeln" aka "Das Quiller Memorandum" -> Der einzige Lichtblick in einer fürchterlichen Synchro voller dämlicher Sprüche, einem extremstens nach Klischee fehlbesetzten und voice-overnden GGH, einem gleichermaßen deplatzierten Friedrich Schoenfelder und Senta Berger in einer derart eintönig-typischen Rolle, dass man sich regelrecht eine Fremdsynchro gewünscht hätte, um etwas Leben reinzubringen. Und als ob das noch nicht reicht sprach Gerd Martienzen auch gleich noch mal zwei eher größere Rollen (und insgesamt offenbar sogar noch mehr). Darunter - stark daneben - für Günter Meisner...Neee! Ich kenne keine gleich alte oder ältere Synchro, die ich noch mieser empfunden habe und an die ich mich noch erinnern könnte... Heinz Petruo jedoch macht aus dem Böse-Böse-Böse-Schurken ein Kabinettstückchen voller Nuancen, jenseits jeglichen billigen Ausschlags. Er sprach Max von Sydow besser, als ich Jürgen Thormann bisher je für ihn erlebt habe.
meine 100%ige Zustimmung zu Deinen Ausführungen über Heinz Petruo und seine in jeder Beziehung erstklassige Leistung, die er für Max von Sydow in "Gefahr aus dem Dunkeln" aka "Das Quiller-Memorandum" ablieferte - ich kann mich an keine andere Sprechrolle mit ihm erinnern, die von solcher Qualität gewesen ist! Da reicht auch keine seiner zahlreichen Vorstellungen für Lee Van Cleef heran, für den ich ihn immer gut besetzt fand.
Auch Deiner Einschätzung, was Gert Günther Hoffmann und seine Fehlbesetzung für George Segal anbelangt, schließe ich mich voll und ganz an - die unbestrittene Klasse von GGH rechtfertigt längst nicht jeden seiner zahllosen Hauptrollen-Einsätze (so nach dem Motto: Auch diesen Star muss GGH wenigstens ein Mal gesprochen haben ...).
Weil Du ja (mit Recht) ein Schreibweisen-Purist bist: Der von Dir erwähnte Ron "Rendall" schreibt sich "Randell".
Joa, freili... ...und das obwohl ich kurz zuvor noch auf seiner imdb-Seite war und die Infos zur Schreibweise des Namens angelesen hatte...
Zu Petruos Performance:
Die Intonation erinnerte mich stellenweise an seinen Auftritt für Adel Adham in "Plattfuß am Nil", aber war natürlich trotzdem noch ne Naht ausgefeilter, schon allein wegen dem Charakter der Rolle...
Zitat von MückeHeinz Petruo jedoch macht aus dem Böse-Böse-Böse-Schurken ein Kabinettstückchen voller Nuancen, jenseits jeglichen billigen Ausschlags. Er sprach Max von Sydow besser, als ich Jürgen Thormann bisher je für ihn erlebt habe.
Also ich finde, dass Thormann von Sydow z. B. in "Die drei Tage des Condor" auch sehr nuanciert und mit Zwischentönen synchronisiert hat. Findest du das nicht, oder kennst du den Film noch nicht?
Doch...Thormann war/ist klasse. Z.B. auch in "Die Macht und ihr Preis", aber Petruo war eben noch besser...wobei ich mich nicht so weit festlegen würde, ihn als die Idealstimme zu bezeichnen. Die Rolle an sich kam Heinz Petruo vielleicht auch entgegen. Aber er hat wirklich viele Schurken gesprochen und besser als für Max von Sydow kenne ich ihn, wie RoTa, in der Tat auch nicht...
Zitat von E.v.G.Generell trifft Thormann von Syndows sanftere Töne besser.
Verzeihung, aber in Bezug auf "sanfte Töne" fand ich Friedrich W. Bauschulte in "Pelle, der Eroberer" ganz gut. Thormann hätte ich mir da nicht vorstellen können.