John Loder hatte Joachim Ansorge. Ich finde überhaupt die Arena-Synchros der Hitchcock-Filme unterschätzt, K.E. Ludwig und Eberhard Cronshagen haben hervorragende Arbeit geleistet. Niendorf habe ich allerdings nie registriert. Wen sprach er denn bzw. in welcher Szene? Es wäre ausgesprochen verblüffend, denn das fiele in die Zeit, als er in München tätig war.
Niendorf sprach den "Quacksalber", der Stevie aufhält, indem er ein Zahnputz- und ein Haar(wasch)mittel an ihm vorführt. Joachim Ansorge fand ich auf jeden Fall genial, ebenso wie Georg Corten und auch Lothar Blumhagen hat einen richtig guten Job in seiner Schlüsselszene gemacht. Einzig etwas komisch kam mir Klaus Miedel vor, der seine Rolle, aus meiner Sicht, verharmlosend in's Schusselige zog. William Dewhurst, der nicht einmal 50 Jahre alt wurde, war als "alter Mann" aber sowieso fehlbesetzt.
Jetzt klingelt's - na klar, der Verkäufer, wie konnte ich den vergessen. Ich fand Miedel perfekt, zumal der Professor spätestens durch ihn zum freundlichen, vielleicht schon etwas senilen Biedermann wurde, was einen wunderbaren, hitchcock-typischen Gegensatz zu seiner grausamen Tätigkeit schuf.
Die Synchro des "unsichtbaren Dritten" hat hier bekanntlich einige Feinde. Gibt es noch andere Bearbeitungen von Hitchcock-Filmen, die jemand besonders daneben findet? Oder umgekehrt Fassungen, die man als "besonders gelungen" bezeichnen würde?
Besonders gelungen sind für mich persönlich sogar ausgesprochen viele: "Mr. & Mrs. Smith", "Im Schatten des Zweifels", "Das Fenster zum Hof", "Der Mann, der zuviel wusste", "Psycho", "Familiengrab". Die "nur" gelungenen (z.B. "Frenzy", "Die Vögel", "Über den Dächern von Nizza", "Geheimagent" etc.) gar nicht mitgerechnet. Nicht geglückt sind nur wenige wie "Vertigo" (Erstsynchro grauenhaft, spätere mau) oder "Auslandskorrespondent" (beide in verschiedenen Punkten verseppelt).
Zitat von Stefan der DEFA-FanNicht geglückt sind nur wenige wie "Vertigo" (Erstsynchro grauenhaft, spätere mau) oder "Auslandskorrespondent" (beide in verschiedenen Punkten verseppelt).
Würde ich bei "Vertigo" nicht so festhalten. Die Erstsynchro hat außer Siegmar Schneider nicht gerade die beste Besetzung, und über die Drittsynchro äußer ich mich hier mal nicht (wobei hier Stewarts "Gesundung" am besten im Text rüberkommt). Die Zweitsynchro aus den 80ern finde ich allerdings durchaus gelungen. "Mord"/"Der Auslandskorrespondent" ist klar, Erstsynchro verstümmelt, Zweitsynchro schlecht besetzt. Wirklich mißfallen tut mir allerdings "Cocktail für eine Leiche", außer Siegmar Schneider auch recht schlecht besetzt. Sehr gelungen sind meiner Meinung nach auch die beiden (TV-?)Synchros zu den "39 Stufen" und "Eine Dame verschwindet" (übrigens beide nächste Woche wieder im TV [MDR/BR]). Musikverfälschung hin oder her, die Filme überzeugen in diesen Fassungen.
Yep. Und genau mit dieser Einstellung könnte es passieren, dass man sich nachher ärgert, wenn sie DOCH ausgestrahlt wird. Genau DESWEGEN frage ich ja. Manchmal wissen es Leute hier ja besser, als man selbst. Spekulieren kann ich auch alleine....