Ich denke, dass Lee als Fu Man Chu eher nicht Petruo bekommen hätte, schließlich handelte es sich um einen Asiaten. Als Fu Man Chu-ähnliche Figur sah man Lee bereits in "Terror der Tongs", wo ihn Friedrich Joloff sprach. Dieser wäre meiner erste Wahl in Berlin gewesen, allerdings fielen die Dr. Fu Man Chu-Filme in jene Zeit, in der er sich weitgehend aus der Synchronbranche entfernte. Da lag Martienzen in sehr naher Griffweite für meine theoretische Besetzung.
Zitat von fortinbras im Beitrag #722Ich denke, dass Lee als Fu Man Chu eher nicht Petruo bekommen hätte, schließlich handelte es sich um einen Asiaten.
Zumindest eine asiatische Rolle von Petruo fällt mir aus dem spontan ein, leider darf ich den Filmtitel hier nicht mehr nennen.
Damit ich hier nicht nur Blödfug schreibe... Ich denke aber wirklich, dass Brunnemann sogar eher Martienzen besetzt hätte. Wenn man mal betrachtet, wer da bei Brunnemann üblicherweise für Asiaten und dergleichen besetzt wurde, kommt man nicht an Martienzen vorbei. Und natürlich Duwner (aber den würde ich jetzt doch mal ausschließen), maximal noch Klaus Miedel.
Warum sollte man Gerd Duwner als Fu Man Chu ausschließen? Eigentlich wäre er sogar glaubwürdiger als Gerd Martienzen, aber in Berlin hätte ich mir in dieser Rolle hervorragend Klaus Miedel vorstellen können, da seine Stimme gleichermaßen hoch wie fies klang.
Gerd Duwner aus Christopher Lees Mund? Da wäre Klaus Miedel sicher noch naheliegender gewesen, wenn er so kalt und monoton wie im ersten "Fantomas" gesprochen hätte.
Ihr dürft bei Gerd Duwner nicht nur an seine sympathischen Rollen wie Festus, Hop-Sing oder Barney Geröllheimer denken. Er hatte es durchaus drauf, die dunkle Seite zu intonieren, dann natürlich mit deutlich ernsterem Tonfall.
Mir ist völlig klar, dass Duwner auch anders als comichaft und harmlos klingen konnte; dass er sich in "Batmans Rückkehr" nicht von seiner fiesen Seite zeigen durfte und man stattdessen Klaus Sonnenschein nahm, bedaure ich ebenso wie Stefan. Aber eine majestätisch-erhabene Aura hätte er Fu Man Chu kaum verleihen können, und zu Christopher Lees Statur und Gesichtszügen passt er für mich absolut nicht.
Also, Duwner konnte tatsächlich anders sein, aber der Schauspieler musste schon auch passen. Duwner für Lee als Fu Man Chu wäre doch eine Lachnummer geworden. Miedel indes wäre neben Martienzen sicher die allernächste Auswahl gewesen, denke ich und wäre der rolle sicher auch gerecht worden.
Übrigens, um auf eine frühere Frage Bertis zurückzukommen: für Marquis hätten sich sicher Röllchen angeboten, sehr passend (das ist jetzt ironisch gemeint) etwa für Peter Mosbacher, der sich vielleicht auch in Berlin nicht selbst sprach...
Um nichts in der Welt möchte ich die geniale Synchronisation von "Mord mit kleinen Fehlern" mit Siegmar Schneider und Hansjörg Felmy missen - allerdings kam mir beim neuerlichen Ansehen die Idee, daß zu Oliviers Mimik und gelegentlichem Kieksen (etwa beim Kichern) hervorragend die Stimme von Loriot gepaßt hätte. Allerdings wüßte ich jetzt nicht, daß Herr von Bülow überhaupt mal synchronisiert hätte, und wer hätte dann den Widerpart gesprochen? Dux, Wüstenhagen oder Thormann?
An Eckart Dux für Michael Caine hatte ich auch gedacht, zumal seine stimmliche Wandelbarkeit hier ideal gewesen wäre. Aber leider scheint er zu dieser Zeit überwiegend in München gearbeitet zu haben, und dort fällt mir für Laurence Olivier kein Pendant ein. Paul Klinger war nicht mehr am Leben, Curt Ackermann (der ihn einige Jahre später sprach) wäre als Andrew Wyke undenkbar, Wolfgang Büttner und Wolfgang Lukschy (die beide jeweils mindestens einen Einsatz für ihn hatten) kann ich mir auch nicht vorstellen, aber bei dieser Rolle hätte es wirklich jemand aus der obersten Liga sein müssen. Jürgen Thormann hatte damals schon einige Einsätze für Caine, wäre aber (ebenso wie Harry Wüstenhagen) für gewisse Szenen zu "markant" gewesen (wer den Film kennt, weiß, was ich meine), für Hartmut Reck (der Caine in den 70ern auch öfter sprach) gilt das ebenso, für Christian Rode erst recht. Synchronisiert hat Herr von Bülöw schon, allerdings nur seine Cartoons.
Nachtrag: Holger Hagen will mir nicht zum Gesicht passen, kurz dachte ich an Alf Marholm, der aus vielen Rollen Kabinettstückchen machen konnte. Aber für den schlanken Wyke und dessen teilweise ziemlich agil angelegte Rolle hätte er viel zu "gesetzt" geklungen. So gesehen, war Schneider wirklich die perfekte Wahl, selbst Borchert (so sehr ich ihn schätze) könnte ich mir als Berliner Alternative nicht so gut vorstellen.
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), für Hartmut Reck (der Caine in den 70ern auch öfter sprach) gilt das ebenso, für Christian Rode erst recht.