Es ist ja mittlerweile so gut wie erwiesen, dass Elsholtz bei "Liebesgrüße" und "Man lebt nur zweimal" in der Regie saß - nur dieser hätte noch Schürenberg genommen. Wer immer es bei "Feuerball" war - Elsholtz unter Garantie nicht. Jener wäre (Wolf oder GGH selbst habe ich fifty-fifty in Verdacht) wahrscheinlicher gewesen durch die von mir angenommene zeitliche Nähe (erste WA von "Dr. No" war 1965). Joloff passt da für mich nicht hinein (außerdem zog er sich nach "Lord Jim" bis auf zwei spätere verblüffende Ausnahmen zurück), Ackermann ... war schlicht ein Fehler, eigentlich hatte ich Konrad Wagner schreiben wollen (was war das denn für eine Fehlschaltung?). Und Renate Küster passt für mich besser zum damaligen Typus der Andress (hätte auch Eve Pflug nehmen können) als Uta Hallant, die rückblickend die Ausnahme war.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #886Joloff passt da für mich nicht hinein (außerdem zog er sich nach "Lord Jim" bis auf zwei spätere verblüffende Ausnahmen zurück)
Das ist mir bewusst, allerdings kam der Film mit Peter O´Toole im September 1965 in die deutschen Kinos, in diesem Jahr wäre er für Wiseman also theoretisch noch denkbar gewesen. Bist du denn sicher, dass Wolf oder GGH ihn nicht besetzt hätten?
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #886Es ist ja mittlerweile so gut wie erwiesen, dass Elsholtz bei "Liebesgrüße" und "Man lebt nur zweimal" in der Regie saß
Nur zur Sicherheit: Damit meinst du vermutlich Peter (der in dem einen Film einen Cameo als Schachspieler hat) und nicht seinen Sohn Arne (an den du früher auch mal dachtest)?
Deine vorherige Aussage, dass Joloff in das Modell einer Neusynchro "nicht hineingepasst" hätte, hatte ich so verstanden, dass du meintest, selbst wenn diese parallel zu der von "Feuerball" entstanden wäre, hätte man ihn nicht genommen. Da er 1965 in dem von dir bereits erwähnten Film nochmals zu hören war, meinte ich, du könntest es vielleicht auf die Regie bezogen haben. Aber jenseits davon: Wäre Wilhelm Borchert nicht ebenfalls ein möglicher Kandidat? Denn laut Synchronkartei synchronisierte er Wiseman ebenfalls, daneben wäre das ebenfalls ein Beispiel für Überschneidungen beim Bösewicht.
Zitat von berti im Beitrag #877 Ich habe mir jetzt auch mal Gedanken über eine Berliner Fassung aus dieser Zeit gemacht. In meinem Szenario wäre allerdings die Hermes Wunschkandidat für die Bearbeitung gewesen; einmal, weil sie damals viele Italowestern bearbeitete, aber vor allem deshalb, weil Klaus Kindler dort oft zu hören war und ich mir jemand anders kaum vorstellen kann. Bei der BU dagegen hätte man wohl tatsächlich GGH und Brandt in den vorgeschlagenen Rollen besetzt, weswegen mir ein anderes Studio lieber gewesen wäre. Ich weiß natürlich, dass der Verleih zu dieser Zeit Präferenzen hatte; demnach wäre es hier entweder die Ausnahme gewesen (so wie Jahre später bei "Blutiges Blei") oder der Film wäre woanders verliehen worden. Marianne Koch, Wolfgang Lukschy und Sieghardt Rupp wären mit ihren eigenen Stimmen zu hören (bei Rupp scheint das zu dieser Zeit - trotz leichtem Sprachfehler - die Regel gewesen zu sein); Gian Maria Volonté wäre eine härtere Nuss gewesen: Rainer Brandt war in der Erstsynchro nicht das Gelbe vom Ei, bekanntlich wirkte er in vielen Bösewicht-Rollen eher plakativ oder großmäulig als wirklich gefährlich. Herbert Stass oder Eckart Dux wären dagegen interessantere Besetzungen gewesen, beide konnten sich ja ab und an überzeugend "fieser" oder aufbrausender zeigen; kurz dachte ich auch an Horst Niendorf, aber der wäre mir für Benito Stefanelli lieber gewesen. Bei Pepe Calvo musste ich an Klaus W. Krause denken (vielleicht spielte hier die im Audiokommentar von Christopher Frayling angesprochene Ähnlichkeit mit iener gewissen Zeichentrickfigur mit?), Wandrey erschiene mir etwas zu wuchtig; bei Antonio Prieto kam mir Siegmar Schneider in den Sinn, weil Karl Schulz´ Wutausbruch in der Zweitsynchro mich komischerweise an einen wütenden Schneider erinnerte (obwohl die beiden stimmlich ansonsten nichts gemein haben), Arnold Marquis hätte ich (wenn überhaupt) lieber aus dem Mund von Mario Brega gehört, wobei mir ehrlich gesagt Alexander Welbat für diesen lieber gewesen wäre (zwischen Lieven und Welbat gab es ja durchaus Parallelen). Gisela Reissmann für Margarita Lozano wäre denkbar, daneben zur Not eine Allzweckwaffe wie Tilly Lauenstein. Wäre Thomas Danneberg für Daniel Martin vorstellbar? Zu dieser Zeit fing er ja schon an, und diese Rolle hat nicht gerade viel Text. Oder vielleicht Claus Jurichs (Danneberg hätte auch Baxters Sohn sprechen können)? Hugo Schrader wäre (falls Josef Egger nicht verfügbar gewesen wäre) wohl tatsächlich eine wahrscheinliche Klischeebesetzung, daneben vielleicht auch Hans Hessling?
Die Hermes halte ich auch sehr wahrscheinlich für eine zeitnahe Berliner Synchro. Kindler für Eastwood wäre da klar. Bei Volonte dagegen wäre ich trotz Bösewicht-Klischee dann doch für Heinz Petruo. Der sprach Volonte sogar zu der Zeit auch schon mal. Calvo mit Krause wäre gar nicht mal so abwegig. Ulkigerweise dachte ich bei der Erstsichtung sogar, dass er ihn gesprochen hätte, auch wenn Krause und Hinrich nun nicht sonderlich ähnlich klingen. Keine Ahnung wie der Gedanke aufkam. Zumal Krause ja tatsächlich dabei war, nur für Prieto. Aber gut, das war 2003. Lange lange her. Marquis für Mario Brega hätte ich auch sehr befürwortet. Bei Prieto hab ich keinen bestimmten Wunschkandidaten. Möglich wäre auch Martin Hirthe. Alle wären auf jeden Fall besser als der furchtbar polternde Schulz in der Brandt-Synchro. Bei Josef Egger hätte ich Hessling bevorzugt. Bei der BU wäre sogar schrägerweise Martienzen denkbar.
Zitat von Silenzio im Beitrag #891Bei Volonte dagegen wäre ich trotz Bösewicht-Klischee dann doch für Heinz Petruo. Der sprach Volonte sogar zu der Zeit auch schon mal.
Sicher wäre Petruo auch denkbar. Aber angesichts von Volones sehr agiler Interpretation der Rolle und der Tatsache, dass Ramon offensichtlich der jüngste der drei Brüder ist (obwohl er den Ton anzugeben scheint) würde mir ein (stimmlich oder tatsächlich) jüngerer Sprecher lieber gewesen.
Zitat von Silenzio im Beitrag #891Bei Prieto hab ich keinen bestimmten Wunschkandidaten. Möglich wäre auch Martin Hirthe.
Hätte Hirthe nicht für Prietos Statur zu schwer und für dessen zerfurchte Züge zu glatt geklungen?
Bei der Hermes wäre kurioserweise auch Horst Naumann möglich gewesen (siehe "Die Grausamen") - ob das in meinem Sinne läge, weiß ich nicht. Bei aller Wertschätzung für Naumann, aber gerade für Volonte mochte ich ihn überhaupt nicht.
Nein, er war mir zu schnarchig in der Rolle. Das ging mir allerdings mit einigen seiner Rollen dieser Zeit so, gerade unter Brinkmanns Regie. Das Edle seiner frühen DEFA-Rollen oder das Distanzierte wie in "Geheimnis des 7. Weges" lag ihm mehr - daher wäre ich auch eher für Petruo gewesen (Alter hin oder her), wenn der nicht ideal für Van Cleef wäre. Tatsächlich - auch wenn ganz unwahrscheinlich - wäre mir hier Gert Günther Hoffmann am liebsten gewesen.
Zitat von berti im Beitrag #892 Hätte Hirthe nicht für Prietos Statur zu schwer und für dessen zerfurchte Züge zu glatt geklungen?
Find ich persönlich nicht. Da verwirrt es mich eher, dass du Schulz in der Zweitsynchro offenbar so gut findest. Der klingt doch erst recht schwer.
Bei Volonte kann ich mich höchstens noch mit Niendorf anfreunden. Der sprach auch in so einigen BU-Bearbeitungen wie "Johnny Madoc" ein paar verschlagene, hinterhältige Charaktere.
Zitat von berti im Beitrag #892Hätte Hirthe nicht für Prietos Statur zu schwer und für dessen zerfurchte Züge zu glatt geklungen?
Find ich persönlich nicht. Da verwirrt es mich eher, dass du Schulz in der Zweitsynchro offenbar so gut findest. Der klingt doch erst recht schwer.
Für mich nicht unbedingt schwerer als Hirthe oder Krause. Allerdings bin ich hier mit keiner der Besetzungen so recht glücklich: Krause klingt mir (wie an anderer Stelle geschrieben) viel zu alt, Schulz dagegen wiederum etwas zu aufgekratzt.
Generell klingt die Zweitfassung für mich "zackiger", was mich keineswegs stört. Schulz passt für mich auch besser zum zernarbten Gesicht Prietos als Krause. Einzig sein Abgleiten ins Berlinern stört mich an einigen Stellen.