"Die Fahrten des Odysseus" brachten es auf 30 Jahre, bevor sie endlich in die DDR-Kinos kamen (im Zuge der großen Sandalenwelle, die das DDR-Fernsehen überschwemmte). Dass die westdeutsche Synchro übernommen wurde, ist eigentlich recht überraschend, weniger wegen der unorthodoxen Besetzung als vielmehr, weil sie schon damals nur noch verstümmelt vorgelegen haben dürfte. Diese Besetzung der - zugegeben nicht besten Zeit der - DEFA (1984) hätte ich mir vorstellen können:
Kirk Douglas (Odysseus) Michael Telloke Silvana Mangano (Circe und Penelope) Roswitha Hirsch Rossana Podestà (Nausikaa) Ingrid Schwienke Anthony Quinn (Antinoos) Ullrich Voß Umberto Silvestri (Zyklop Polyphem) Helmut Müller-Lankow Franco Interlenghi (Telemach) Frank Lienert Sylvie (Euriclea) Marion van de Kamp Ferruccio Stagni (Mentor) Werner Dissek Oscar Andriani (Kalops) Hans-Joachim Hanisch Jacques Dumesnil (König Alkinoos) Lothar Schellhorn Daniel Ivernel (Eurikolos) Rainer Büttner Mario Feliciani (Eurimachos) Werner Ehrlicher
Und wenn sich Arte entschließen sollte, die fehlenden Szenen nach zu synchronisieren (was überfällig wäre), würde ich mir diese Besetzung wünschen (zum Vergleich die Originalsprecher):
(Odysseus) [Siegfried Schürenberg] Erich Räuker (Circe und Penelope) [Eleonore Noelle] Gundi Eberhard (Nausikaa) [Inge Windschild] Sonja Spuhl (Antinoos) [Benno Gellenbeck] Engelbert von Nordhausen (Telemach) [Werner Dahms] Norman Matt (Euriclea) [Sascha Keith] Ursula Heyer (Mentor) [Bum Krüger] Walter Niklaus (Kalops) [Erwin Linder] Bernd Vollbrecht (König Alkinoos) [Franz Schafheitlin] Engelbert von Nordhausen (die entsprechenden Passagen liegen so weit auseinander, dass es vertretbar wäre) (Eurikolos) [Gert Niemitz] Ozan Ünal (Eurimachos) [Erwin Linder] Eberhard Haar
1967 wurde "Schöne Wassilissa" zum ersten Mal im DDR-Fernsehen gezeigt - es hätte durchaus auch geschehen können, dass die DEFA dafür den Film neu synchronisierte, wenn die Kinofassung verschollen oder verstümmelt gewesen wäre. Entgegen meiner Gewohnheit habe ich ihn mal nach Leipzig gegeben:
Iwan Sergej Stoljarew Kurt Kachlicki Wasslissa W. Sorogoshskaja Margarete Allner Vater Georgi Milljar Alfred Bohl Agafon Lew Potjomkin Walter Niklaus Anton Nikita Kondratjew Horst Kempe Malanja Irina Sarubina Brigitte Kreuzer Beljandrjassa Lidija Sucharewskaja Helga Hahnemann (die Ur-Berlinerin synchronisierte tatsächlich anfangs immer wieder mal in Leipzig) Hexe Georgi Milljar Wolfgang Thal Schmied ? Wolfgang Dehler
Eine münchner Alternativsynchro zur "Famile Feuerstein" - wohl unter Storecks Ägide - über die lange Laufzeit bis zu den letzten Zeichentrickspecials, die 2007 synchronisiert wurden.
1966-70 1988 90er 2000er Fred Feuerstein Klaus W. Krause Wolfgang Hess Hartmut Neugebauer Hartmut Neugebauer Wilma Feuerstein Heidi Treutler Heidi Treutler Heidi Treutler Susanne von Medvey Barney Geröllheimer Kurt Zips Mogens von Gadow Mogens von Gadow Mogens von Gadow Betty Geröllheimer Helga Trümper Helga Trümper Helga Trümper Alexandra Ludwig Pebbles Marion Hartmann Sabine Bohlmann Sabine Bohlmann Sabine Bohlmann Bam-Bam ? ? Philip Moog Philip Moog (in diesen Folgen war Bam-Bam ja schon praktisch erwachsen) Mr. Schiefer Ernst Kuhr Paul Bürks Galaxilus Manfred Lichtenfeld
Da seinerzeit Branding angeblich aus Sparsamkeitsgründen ausgetauscht wurde, hätte es wohl beim sehr gut im Geschäft befindlichen und bestimmt teuer bezahlten Hess ähnlich ausgesehen, daher die Umbesetzung. Mein erster Impuls als Krause-Nachfolger war übrigens Wolf Ackva - stimmlich auf jeden Fall nahe dran, aber kann sich den jemand als Fred Feuerstein vorstellen?
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #950Er ist weit weg von der Originalstimme und Duwner wäre es ja kaum bei einer münchner Fassung geworden. Ob man da auf Habeck verfallen wäre ...
Aber wären Zips und von Gadow denn näher an dieser gewesen? Und wäre Habeck als Typ-Besetzung auch nicht denkbar (so wie es Duwner dann war)?
Ich bitte darum, dass in die Titelleiste wieder das ursprüngliche Thema "Alternativ-Synchros" eingetragen wird, weil es nicht mehr um das entprechende Thema geht.
Als (rein hypothetische) zweite Synchro aus München in den 80er Jahren hätte es eventuell Habeck für Barney werden können (um an Duwner anzuknüpfen) oder vielleicht erst recht nicht, zumal Michael Habeck bereits in der Video-Synchro zu hören ist... Keine Ahnung...!
Eine Berliner Alternativsynchro für "Wickie und die starken Männer" (1972-74):
Wickie Florian Halm Oliver Rohrbeck Halvar Walter Reichelt Wolfgang Völz Faxe Gernot Duda Edgar Ott Gorm Manfred Lichtenfeld Dieter Kursawe Snorre Eberhard Storeck Gerd Duwner Tjure Werner Abrolat Otto Czarski Ulme Kurt Zips/B. W. Pantel ? Urobe Leo Bardischewski Hugo Schrader (Klaus W. Krause war da wohl nicht mehr aktiv?)
Ylva Inge Schulz Inge Wolffberg Der schreckliche Sven diverse Martin Hirthe Bokka Hannes Gromball Klaus Miedel Baltac Herbert Weicker Arnold Marquis Olaf Heini Göbel Erich Fiedler
Chef von Fixelburg Erik Jelde Eduard Wandrey Häuptling Erik Jelde Eduard Wandrey Leutnant Yarte Erik Jelde Eduard Wandrey Torrem Gerd Martienzen Gerd Martienzen Griechischer Kapitän Klaus Höhne Klaus Miedel König von Griechenland Walter Ofiera Martin Hirthe Snoppe Franz Otto Krüger Franz Otto Krüger Bullermann Wolfgang Hess Martin Hirthe Sinsibad Hannes Gromball Klaus Miedel Lora Doris Jensen Renate Danz diverse Nebenrollen Michael Rüth Jochen Schröder
Erzähler M. Seipold/Leon Rainer Joachim Cadenbach
Könnte von Heinrich Riethmüller stammen, aber hat der auch Serien synchronisiert? Es ärgert mich etwas, dass mir für Ulme keiner einfällt...
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #948 Mein erster Impuls als Krause-Nachfolger war übrigens Wolf Ackva - stimmlich auf jeden Fall nahe dran, aber kann sich den jemand als Fred Feuerstein vorstellen?
Nein.
Dass Habeck als Alternative für Duwner vorgeschlagen wird, ist ja klar, aber angenommen, Duwner wäre durch eine Münchener Synchro der Familie Feuerstein nie Sprecher von Barney geworden, dann wäre die Assoziation mit Duwner weg. Wäre Michael Habeck es trotzdem geworden? Okay, bei "Muppets aus dem All" hat er Dr. Honigtau Bunsenbrenner gesprochen, der zuvor von Kurt Zips und Mogens von Gadow synchronisiert wurde - also hätte er vielleicht einmal doch Barney gesprochen.
Dass Helga Trümper fast durchgehend für Betty drinsteht, passt, auch Ingeborg Wellmann hat Betty jahrzehntelang gesprochen. Ich muss zugeben, dass ich Helga Trümper bis jetzt noch nie im Zeichentrick gehört habe.
Ernst Kuhr für Mr. Schiefer kann ich mir auch vorstellen, falls Storeck das tatsächlich synchronisiert hätte - möglich, der war ab und zu mal bei ihm in Trickserien Gastsprecher. Im "Wickie"-Thread wurde auch stimmliche Nähe mit Herbert Grünbaum festgestellt.
Und Lichtenfeld wäre bei Storeck sowieso wahrscheinlich.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #49und - die Serie ist wohl zu kultig, als dass jemand über eine Alternativ-Synchro nachdenken könnte: "Raumschiff Enterprise" in Berlin (NICHT bei Brunnemann!):
Kirk - William Shatner - Thomas Danneberg (DAMALS naheliegend) Spock - Leonard Nimoy - Christian Rode Pille - DeForest Kelley - Lothar Blumhagen Scotty - James Doohan - Horst Niendorf Tscheckow - Walter Koenig - Hans-Georg Panczak Sulu - George Takei - Friedrich-Georg Beckhaus Uhura - Nichelle Nichols - Renate Küster Janice Rand - Grace Lee Whitney - Almut Eggert
Danneberg hätte ich 1972 für eine Hauptrolle wie Kirk ziemlich unwahrscheinlich gefunden. Wäre Rolf Schult (wie in der einen Zeichentrickserie) nicht naheliegender gewesen? Ist zwar vom GGH-Typus sehr weit entfernt, aber verglichen mit Shatner im Original doch recht naheliegend.
Rode für Spock finde ich interessant. Glaube auch, dass man ihn hier aufgrund seiner schneidenden, ja, wahrhaft "rationalen" Stimme besetzt hätte. Für Dr. McCoy glaube ich, dass man hier sogar (wie später in der Nachsynchro) bereits Joachim Pukaß besetzt hätte. In der Nachsynchro fand ich ihn - insbesondere als Schott-Double - schon immer viel zu alt für Kelley. In den 70ern hätte er bestimmt besser gepasst.
2009 wurde bekannterweise eine neue Synchronfassung des ersten Indiana Jones-Streifens "Jäger des verlorenen Schatzes" (1981) angefertigt, um modernen 5.1-Surround-Ton anbieten zu können. Natürlich stellt jede Neusynchro im Vergleich zur Kinosynchro einen gewissen Verlust dar. Aus meiner Sicht hätte man aber durch eine andere Besetzung (die sich mehr an der Ursynchro von 1981 orientiert) mMn mehr herausholen können.
Hier meine Vorschläge:
Neusynchro 2009 Alternativ 2009 Harrison Ford - Wolfgang Pampel - Wolfgang Pampel (wer denn sonst?) Karen Allen - Cathlen Gawlich - Christina Hoeltel Paul Freeman - Patrice Luc Doumeyrou - Joachim Tennstedt / Klaus Guth Ronald Lacey - Gerald Schaale - Udo Schenk John Rhys-Davies - Uli Krohm - Helmut Krauss / Jürgen Kluckert Denholm Elliott - Mogens von Gadow - Mogens von Gadow Wolf Kahler - Oliver Stritzel - Christian Rode Don Fellows - Hasso Zorn - Jürgen Thormann William Hootkins - Lutz Schnell - Friedrich Georg Beckhaus / Lutz Schnell Alfred Molina - S. C. Jacob - Sebastian Christoph Jacob Anthony Higgins - Patric Tavanti - Thomas Nero Wolff
Insbesondere die unnötigen Umbesetzungen von Alt-Sprechern, die 2009 noch lebten (und selbst mit gealterter Stimme mMn durchaus gepasst hätten), empfand ich als ärgerlich. Es wirkt etwas inkonsequent, einerseits den deutlich älter klingenden Wolfgang Pampel für den jungen Harrison Ford zu besetzen, aber z. B. Christina Hoeltel für Marion und Christian Rode für Colonel Dietrich außer Acht zu lassen. Bei nicht mehr aktiven, nicht mehr passenden oder bereits verstorbenen Sprechern hätte ich auch eher ähnlich klingende Alternativen besetzt und mich nicht am englischen Original orientiert.
Gerald Schaale für Toht gehört dabei zu den grauenhaftesten Fehlbesetzungen - jemand wie Udo Schenk wäre hier wesentlich boshafter herübergekommen. Bei Belloq (Paul Freeman) hadere ich etwas, da man Ebeling nun nicht wirklich ersetzen kann. Eine rollentechnisch geeignete Besetzung mit Fake-Akzent wäre mir hier aber trotzdem lieber gewesen als ein Native-Sprecher wie Dumeyrou. Klaus Guth käme Ebeling noch am nächsten, wäre aber als Münchner recht unwahrscheinlich gewesen und bin mir auch nicht sicher, inwiefern er den französischen Akzent herstellen könnte. Alternativ dachte ich auch über Joachim Tennstedt nach. Ich glaube, zumindest dieses Arrogante, Schleimige würde er gut spielen können.
Wobei ich gerade die Neubesetzungen von Gawlich und Stritzel sehr passend fand (sowohl für die Rollen als auch für die Schauspieler). Aber bei Gerald Schaale stimme ich dir zu. Das war nichts. Ich vermute mal, man wollte Spier da klanglich treffen (damit bleiben ja in Berlin gefühlt nur Leute wie Schaale, Pan, Schnell oder Gaul), aber leider geht bei Schaale die ganze Bedrohung flöten. Für mich klingt er einfach nicht besonders furchterregend (aber in keiner Rolle, die ich von ihm kenne), eher schrill. Spier konnte beides fantastisch. In der einen Szene der liebe Onkel von nebenan und in der nächsten ist die Hose dann voll. Ich überlege schon seit Jahren, ob es niemanden gegeben hätte, der dem Ganzen näher gekommen wäre, bin aber nie zu einer zufriedenstellenden Lösung gekommen. Udo Schenk geht vom Original (bzw. in diesem Falle Spier) auch recht weit weg; ebenso klanglich wie auch von der Wirkung (da kommt auch eher nur das Diabolische durch). Echt schwierig.
Tennstedt hatte in "Johnny English" eine ähnliche Rolle von John Malkovich synchronisiert. Könnte ich mir schon durchaus gut vorstellen. Bei Gerald Schaale würde ich sagen das man sich vom Typ her etwas an Wolfgang Spier orientiert. Schaale hat dafür wie ich finde jedoch nicht die Klasse eines Spiers, um die Rolle wirklich perfekt ausfüllen zu können.
Ich glaube eher, dass man sich bei der Besetzung von Schaale stur am O-Ton orientiert hat. Wenn man sich Ronald Lacey im Original anhört, dann klingt dieser so ähnlich wie Schaale. Aber es bringt trotzdem nichts: Lacey klingt dennoch 1000-mal bedrohlicher als Schaale - genau wie Spier in der Kinosynchro.