Wie kommst du auf ca. 1960? Ich hätte die Synchro zehn Jahre früher angesiedelt - hab ich zwar nicht direkt dazu geschrieben, aber war für mich als "kurz nach dem Krieg" logisch. Und Horst Naumann hatte Rathbone in "David Copperfield" 1972 synchronisiert und passte perfekt - ich sehe keinen Grund, warum man den in jeder Hinsicht weitaus weniger passenden Reiner hätte besetzen sollen, der ohnehin eine andere Rolle "hat".
Verzeihung, ich hatte die Aussage "kurz nach dem Krieg" übersehen. Mir persönlich wäre eine Synchro um 1960 wahrscheinlicher erschienen, da kurz zuvor sowohl die Hammer-Version als auch die Kompilationsfilme in die deutschen Kinos gekommen waren. Mir erschiene Reiner für den distinguierten, "very british" wirkenden Rathbone wahrscheinlich, zumal er sowieso gerne auf hagere Schauspieler besetzt worden zu sein scheint und stimmlich Parallelen zu Fiedler aufwies, der in den 50ern gut gepasst hatte.
Nachtrag: Um 1960 wäre mir auch deswegen naheliegender erschienen, weil zu dieser Zeit beim deutschen Publikum die Nachfrage nach Krimistoffen bekanntlich sehr hoch war. Die meisten deiner Vorschläge hätten auch in diese Zeit gepasst oder wäre da vielleicht sogar noch wahrscheinlicher gewesen; Richard Greene z. B. hätte um 1950 doch auch Axel Monjé (anstelle von Eckart Dux) bekommen können? Und wären Harald Juhnke und Arnold Marquis nicht auch um 1960 eher besetzt worden? Siegfried Schürenberg sprach in den frühen 50ern eher öfter draufgängerische Rollen (siehe Clark Gable oder seine einmaligen Einsätze für Kirk Douglas oder Stewart Granger); der "gesetzt" spielende Lionel Atwill passt für mich eher zu seinem späteren Rollenprofil.
1960 wäre meiner Meinung nach überhaupt nicht naheliegend gewesen, weil da ganz frisch die Hammer-Verfilmung im Kino war. Zwei Versionen des selben Stoffes vetragen sich nie gut zur gleichen Zeit (das große Paradox zu den "Wellen" im Kino). Und Krimi hin, Krimi her - Holmes war während der Krimiwelle beim deutschen Publikum kein Zugpferd, das hat sich bei mehreren Filmen gezeigt. Und Juhnke hat gerade Anfang der 50er bei der Elite solch Rollenprofil bedient - 1960 passt da keineswegs.
Der Gedanke war mir gekommen, weil man die "Frankenstein"-Verfilmung mit Boris Karloff 1957 in die deutschen Kinos brachte - im selben Jahr also wie "Frankensteins Fluch" von Hammer.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #979Und Juhnke hat gerade Anfang der 50er bei der Elite solch Rollenprofil bedient - 1960 passt da keineswegs.
Heißt das, bei der Elite besetzte man ihn zu dieser Zeit eher als Schurken? Bei seinen frühen Synchronrollen kenne ich mich nicht so gut aus. 1060 wäre ja noch vor dem "Halsband des Todes" gewesen; da bei diesem Film ein Nachfolger geplant war, hatten die Verantwortlichen im Vorfeld wohl eher damit gerechnet, dass Holmes ein Zugpferd werden könnte.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #979Zwei Versionen des selben Stoffes vetragen sich nie gut zur gleichen Zeit (das große Paradox zu den "Wellen" im Kino).
Vor einigen Jahren hattest du alllerdings mal den Verdacht geäußert, dass "Saboteure" möglicherweise deshalb 1958 in die deutschen Kinos gebracht wurde, weil Hitchcock zu dieser Zeit bereits am "unsichtbaren Dritten" arbeitete, der zwar kein Remake ist, aber einige inhaltliche Parallelen aufweist.
Zumindest "Saboteure" kam VOR dem groß angekündigten "Remake" in deutsche Kinos - ich bleibe bei meiner Theorie - um am abzusehenden Erfolg zu partizipieren, da widerspreche ich mir durchaus nicht. Im Übrigen habe ich meine Besetzung und meine Gründe angegeben und bleibe auch dabei.
Ich habe mir heute mal um eine ältere Anime-Serie Gedanken gemacht. Es geht um "Wedding Peach". Die Serie hat in Deutschland ja 1 1/2 Synchronisationen, doch irgendwie hatte sie wenig Glück in der Bearbeitung. Die 1. Fassung (1-25) von Aaron Synchron glänzt tätsächlich in Hinblick auf das Dialogbuch. Es ist nicht immer 100%ig synchron, aber dafür wesentlich humorvoller und bodenständiger verfasst. Dafür sind nicht alle Sprecher passend gewählt, obwohl es auch harmonische Besetzungen gab. Bei der RTL2 Fassung von Synch!Synch! und somit 2. Synchro wirkt vieles professioneller, aber sowohl Dialogbuch als auch Stimmenauswahl sind oft unglücklich. Ein trockenes, "liebloseres" Dialogbuch gepaart mir schreienden Sprechern am Limit des Overactings. Das macht vieles kaputt und lässt die Serie "billiger" wirken, als sie ist. Im Ableger der Serie "DX" mit 4 Folgen hat man seltsamerweise die Kurve bekommen und das Overacting herunter gefahren, sodass es wesentlich angenehmer wirkt. In jedem Fall habe ich mir Gedanken über eine "aktuelle" Hamburger Auswahl gemacht, die ich mir persönlich wünschen würde.
Zitat von Mew Mew im Beitrag #984Bei der RTL2 Fassung von Synch!Synch! und somit 2. Synchro wirkt vieles professioneller, aber sowohl Dialogbuch als auch Stimmenauswahl sind oft unglücklich. Ein trockenes, "liebloseres" Dialogbuch gepaart mir schreienden Sprechern am Limit des Overactings. Das macht vieles kaputt und lässt die Serie "billiger" wirken, als sie ist.
Ich kenne die Aaron-Synchro nicht, aber die Hamburger Fassung finde ich urkomisch und das Dialogbuch habe ich als äußerst gelungen in Erinnerung behalten. Schön aufgelockert durch teils derbe Sprüche oder witzige Redewendungen und Sprichwörter. Genau mein Humor.
Die Hauptrollen hast du schön spekuliert, für Yuri könnte ich mir auch Kaya Marie Möller gut vorstellen.
Ich hab' mich mal an einer 2021er Version von Detektiv Conan versucht. Schaue aktuell die alten Folgen und Filme und liebe die deutsche Synchro und möchte eigentlich keinen Sprecher missen, aber wer weiß, ob der Cast bis zum Serienende bestehen bleiben kann. Es erscheinen leider nur alle Jubeljahre neue deutsche Folgen (zuletzt 2018/19), das Tempo ist bedauerlicherweise sehr lahm.
Absolutes Highlight der deutschen Fassung ist für mich Jörg Hengstler, der ist kongenial und das einzige Castmitglied, für das ich keine adäquate Alternative finde. Und noch eine unpopular opinion: Nach meinem erneuten Rewatch bevorzuge ich Schaukje Könning für Sato, die ist stimmlich jung geblieben und deutlich tougher als Gundi Eberhard. Schade, dass hier wieder zurückbesetzt wurde. Und so toll Oliver Feld für Heiji ist, ich vermisse hier auch Robin Kahnmeyer schmerzlich. Finde, der hat auch super zur Rolle gepasst.
DETEKTIV CONAN (DF 2021) MEITANTEI CONAN
Figur (japanischer Sprecher) deutscher Sprecher Conan Edogawa (Minami Takayama) Laurine Betz, J. Schmidt Tobias Müller Shin'ichi Kudou (Kappei Yamaguchi) Tim Schwarzmaier Tobias Müller Ran Mouri (Wakana Yamazaki) Laura Elßel Giuliana Jakobeit Kogori Mouri (Rikiya Koyama) Torsten Michaelis, W. Wagner Jörg Hengstler
Sonoko Suzuki (Naoko Matsui) Alice Bauer K. Strobel, J. Ziffer, J. Böttcher Prof. Hiroshi Agasa (Ken'ichi Ogata) Wolfgang Müller, H. Effenberg G. Paul, W. Thal, R. Evers, F. Ciazynski Ai Haibara / Sh. Miyano (Megumi Hayashibara) Nadine Heidenreich Andrea Kathrin Loewig Ayumi Yoshida (Yukiko Iwai) Sarah Tkotsch J. Meynen, S. Kaps, T. Schmitz Mitsuhiko Tsuburaya (Ikue Ootani) Sebastian Fitzner F. Hollwitz Genta Kojima (Wataru Takagi) Jesco Wirthgen C. Rettinghaus, M. Iwannek Juuzou Megure (Chafuurin) Hanns Jörg Krumpholz K. Dieter Klebsch Wataru Takagi (Wataru Takagi) Nico Mamone, K. Hackenberger Karlo Hackenberger Miwako Satou (Atsuko Yuya) Julia Kaufmann G. Eberhard, S. Könning Ninzaburou Shiratori (Kazuhiko Inoue) Florian Hoffmann T. N. Wolff, A. Doering Kazunobu Chiba (Isshin Chiba) Tobias Schmidt Michael Bauer Yumi Miyamoto (Yuu Sugimoto) Kaya Marie Möller Diana Borgwardt Kiyonaga Matsumoto (Seizou Katou) Marko Bräutigam Tilo Schmitz, div. Heiji Hattori (Ryou Horikawa) Ricardo Richter, O. Bender O. Feld, R. Kahnmeyer Kazuha Tooyama (Yuuko Miyamura) Leonie Dubuc A. Stadlober, M. Doering Gin (Yukitoshi Hori) David Nathan T. Kluckert, J.-D. Rönfeldt Vodka (Fumihiko Tachiki) Sven Brieger Stefan Gossler Vermouth (Mami Koyama) Natascha Geisler V. Voigt, V. Sturm, M. Hinze Jodie Starling (Miyuki Ichijou) Mareile Moeller Victoria Sturm Shuuichi Akai (Shuuichi Ikeda) Felix Spieß T. Kluckert, M. Kautz, U. Jellinek James Black (Iemasa Kayumi) Till Hagen, L. Riedel F. Glaubrecht, D. Memel Andre Camel (Kiyoyuki Yanada) Dirk Bublies Hans-Eckart Eckhardt Subaru Okiya (Ryoutarou Okiayu) Daniel Fehlow, T. Nath Sven Gerhardt Masumi Sera (Noriko Hidaka) Tanya Kahana Esra Vural Tooru Amuro (Tooru Furuya) Marcel Collé, O. Ünal Konrad Bösherz Rena Mizunashi (Kotono Mitsuishi) Sarah Riedel Sarah Riedel Kaito Kuroba / Kaito Kid (Kappei Yamaguchi) Till Völger Julien Haggège Ginzou Nakamori (Kouji Ishii) Armin Schlagwein F. O. Schenk, O. Reichmann, S. Gerhardt Makoto Kyougoku (Nobuyuki Hiyama) Roman Wolko A. Hof, J. Kurbjuweit Eri Kisaki (Gara Takashima) Claudia Gáldy Sabine Winterfeldt Yukiko Kudou (Sumi Shimamoto) Melanie Pukaß, D. Hugo R. Engelmann, M. Krogull Yuusaku Kudou (Hideyuki Tanaka) Torsten Sense D. Bierstedt, T. Petruo Sumiko Kobayashi (Yuuko Katou) Marie Bierstedt Silvia Mißbach Tomoaki Araide (Hideyuki Hori) Rainer Fritzsche, A. Stephan Rainer Fritzsche, div.
Mal angenommen Detektiv Conan würde erst jetzt zu uns kommen und es würde ein gänzlich neuer Cast auf die Beine gestellt werden könnte ich mir das so tatsächlich vorstellen. Nur bei James Black könnte ich mir durchaus vorstellen das man in dem Fall wohl auch Dieter Memel genommen hätte. Wenn die Jugendlichen mit den aktuellen jugendlichen Stimmen besetzt werden wie hier bei diesen Vorschlägen könnte ich mir sogar tatsächlich David Nathan auf Kogoro vorstellen. Wenn Michaelis komödiantisch wird geht er stimmlich in eine Höhe die ich für Kogoro eher unangenehm empfinden würde. Bei Hengstler ist es zwar nicht anders bezüglich Kogoro, aber bei ihm empfinde ich es nicht so schlimm. Ist bei Nathan für mich genauso. Wunder stelle ich mir für Kogoro auch nicht so optimal vor.
Für Gin würde ich dann wiederum Marios Gavrilis vorschlagen. Dem traue ich schon zu Gins Kälte gut rüberbringen zu können.
Zitat von Chat Noir im Beitrag #985Und noch eine unpopular opinion: Nach meinem erneuten Rewatch bevorzuge ich Schaukje Könning für Sato, die ist stimmlich jung geblieben und deutlich tougher als Gundi Eberhard. Schade, dass hier wieder zurückbesetzt wurde.
Man hat Eberhard damals bei TV+ wohl leichter bekommen. Da Könning weiterhin Ais Schwester spricht (wenn sie auch unregelmäßige Auftritte hat), finde ich die zurückbesetztung völlig Ok. Da Schmerzt mir, Pan auf Otaki mehr.
Ich lese immer wieder, die DS-Synchro von "Balduin der Trockenschwimmer" sei gar nicht verschollen, aber irgendwie finden keine Sprecherinfos den Weg ins Netz. Dann spekuliere ich einfach mal nach den typischen Besetzungen der Zeit, wer gesprochen haben könnte - einige Überschneidungen mit der späteren Brandt-Fassung sind durchaus wahrscheinlich.
Louis de Funes Gerd Martienzen (na wer denn sonst) Andrea Parisy Ursula Heyer Robert Dhéry Lothar Blumhagen (oder Rolf Schult?) Colette Brosset Marianne Lutz Daniel Ceccaldi Christian Rode (oder auch schon Brandt?) Michel Galabru Martin Hirthe Jacques Legras Klaus Miedel Pierre Tornade Arnold Marquis Henri Genet Edgar Ott
Bei "Zwei rechnen ab" hätte ich wie folgt besetzt:
Burt Lancaster Wyatt Earp Carl Raddatz Kirk Douglas 'Doc' Holliday Arnold Marquis Rhonda Fleming Laura Denbow Edith Schneider Lee van Cleef Ed Bailey Heinz Petruo Jack Elam Tom McLowery Gert Günther Hoffmann John Ireland Ringo Heinz Drache
Schade, dass der Progress-Verleih offenbar etwas zögerte, den ungarischen Trickfilm anzukaufen, der letztlich nur mit Jahren Verzögerung unter dem Titel "Der Drache und der Zaubertrank" auf VHS herauskam. Vielleicht wegen einiger Frivolitäten? Von denen allerdings ist in der hamburger Synchronfassung nix übrig geblieben und irgendwie lässt mich außer dem reichlich durchgeknallten Lutz Mackensy die Sprecherbesetzung auch etwas unzufrieden zurück. Auch eine späte DEFA-Fassung wäre vielleicht überzeugender ausgefallen. Mit dieser Besetzung?
"Ein Drache unterm Pantoffel"
Dialog: unbedingt Heinz Nitzsche oder Harald Thiemann Regie: Peter Groeger
Lanzelot Gerald Schaale Peggy Caterina Bannier König Arthur Michael Telloke Guinevra Daniela Hoffmann Oliver, das Pferd Joachim Kaps Goliath Hans-Joachim Hanisch Hexe Mathilde Inge Keller Merlin Karl-Heinz Oppel Hofnarr Viktor Deiß Pelikan Peter Groeger