Sarah Jessica Parker funktioniert für mich nicht aufgrund ihrer Stimmfarbe (zumal sie leicht "bitchy" klingen kann), leider nicht so recht auf die frühere Teri Hatcher. Hans Teuschers eher schwere Stimme kann ich mir gar nicht recht auf dem Gesicht (was ich gerade zur Erinnerung gesehen habe) des etwas selbstverliebten, quirlingen, drahtigen Doktors gar nicht richtig vorstellen. Eher hätte ich etwa Hans Werner Bussinger, oder vielleicht F.G. Beckhaus für ihn besetzt.
Die dänische Serie "Oh, diese Mieter!" hätte ganz gewiss auch im bundesdeutschen Fernsehen Platz gefunden. Aber mehr als eine vielleicht naheliegende ds-Synchro (aus irgendeinem Grund landete damals ja fast alles aus Skandinavien bei Brunnemann) würde mich dann doch interessieren, was Anfang der 70er mit einer etwas größeren Auswahl daraus zu machen gewesen wäre. Wenn ich hätte besetzen dürfen – an dieser Synchro hätte ich meine Freude gehabt (ich glaube, für Giese – ausnahmsweise mal in der 1. Reihe – hätte es eine Paraderolle sein können, auch wenn sich die Besetzung auf den ersten Blick überraschend lesen mag):
Das Haus in der Amagerstraße (Huset på Christianshavn)
Deutsche Bearbeitung: ATF Television Film Hansjörg Amon, Berlin Im Auftrag des Z D F (1970–71, 13 Folgen in Auswahl) Buch: Fritz A. Koeniger Regie: Hansjörg Amon
Egon Olsen (Poul Reichhardt) Heinz Giese Ellen Olsen (Helle Virkner) Margot Leonard Egon Hansen (Willy Rathnov) Michael Chevalier Karla Hansen (Kirsten Walther) Edith Elsholtz Tue (Finn Storgaard) Thomas Danneberg Rikke (Kirsten Hansen-Møller) Renate Danz Clausen (Paul Hagen) Herbert Stass Frau Clausen (Lis Løwert) Sigrid Lagemann Larsen (Ove Sprogøe) Wolfgang Kieling Emma (Bodil Udsen) Gisela Trowe Hausmeister Meyer (Arthur Jensen) Hugo Schrader Polizeiinspektor (Karl Stegger) Hans W. Clasen
Interessante, teils kühne Besetzungen. Leider ist die Serie so gar nicht meins, da sprang irgendwie noch nie der Funken über. Deswegen kann ich da gar nicht so sehr mitreden. Mein letzter Versuch (mehrere Anläufe habe ich probiert) ist schon länger her. Was Margot Leonard angeht, so weiß ich gar nicht, ob die nicht schon zum Zeitpunkt bereits in München tätig war. Ansonsten wäre es sicher Ursula Herwig oder so geworden. Bei Brunnemann wäre Hausmeister Meyer sicher eine Paraderolle für Hans F. Wilhelm gewesen - aber, moment, selbst bei der ATF wäre der ja ohne weiteres möglich und sprach da ab und an mit. Schrader ist natürlich die Standardvariante - passend mit Sicherheit.
Zugegeben: Auch bewusst kühn, und gerade nicht ausgehend von der Frage, wie man damals wohl typischerweise besetzt hätte. Neben Giese trifft das wohl besonders auf Stass zu, aber der konnte auch so herrlich komisch und schrullig sein. Für die beiden wie wohl auch für Kieling (besetzungstechnisch schon etwas weniger kühn, würde ich sagen; wenn, dann weil er in einer Serie eher unwahrscheinlich gewesen wäre) gilt aus meiner Sicht, dass es sicherlich keine 100-%-ig zu den Schauspielern passenden Besetzungen sind – aber solche, die im Rollenbezug, z. T. gerade wegen der Spannung, hervorragend funktioniert hätten. Leonard war damals wohl schon in München, aber Anfang der 70er noch öfter in Berlin zu hören. Herwig hätte sicher auch gut funktioniert – zwischen den beiden besteht für mich ohnehin eine große Ähnlichkeit. Beide hätten alllerdings etwas zu jung sein können. Hugo Schrader ist natürlich Klischee pur – aber ich finde, diese Rolle ist ihm wirklich allzu sehr auf den Leib geschrieben, als dass man ihn hier übergehen könnte. Und man braucht ja auch einen Ausgleich zu den übrigen Besetzungen. Edith Elsholtz (wer sonst hätte so lustvoll säuseln können?) und Gisela Trowe (das Liebevoll-Mütterliche, das Nachdenklich-Schmunzelnde, das Kratzig-Verlebte) sind für mich allerdings geradezu unanfechtbare Idealbesetzungen.
Schade übrigens, dass Du mit der Serie nichts anfangen kannst (umso mehr freue ich mich, dass Du trotzdem was dazu geschrieben hast). Ich empfehle die Folge "Karlas Gastmahl" – wenn der Funke da nicht überspringt, weiß ich auch nicht.
Sehr interessant, aber ganz schön "sportlich" - Kieling (von einer gewissen Unwahrscheinlichkeit abgesehen, weil er ja sehr schnell nach Hamburg ging) läuft für mich unter "großartige Fehlbesetzung" (tschuldigung), weil ich ihn so gar nicht mit Sprogoes kleiner, drahtiger Erscheinung zusammen kriege. Martienzen fand ich übrigens gar nicht übel und zu Larsen, der noch viel von Sprogoes frühen Rollen hat, hätte er sehr gut gepasst. Margot Leonard war tatsächlich zu dem Zeitpunkt schon in München und höchstens auf Gastspiel in Berlin. Renate Danz hätte ich eher an ihrer Stelle gesehen (analog zur eigenwilligen Stimme von Barbara Lotzmann) und für Rikke statt dessen Brigitte Grothum.
Keine Ursache, nicht nur die Geschmäcker, sondern überhaupt die Hörwahrnehmungen sind eben verschieden. Ich könnte ihn mir wirklich gut vorstellen und kann mit Martienzen wiederum nicht viel anfangen, in dieser Rolle am allerwenigsten. Renate Danz würde wirklich ein bisschen mehr in Richtung Barbara Lotzmann gehen – in diesem (auf andere Art) eigenwilligen und oft leicht angezickten Ton, der mir bei Lotzmann in dieser Rolle gerade nicht gefällt. Dieses – und das Freche natürlich, das die Danz so reizend spielen konnte ("Weekend auf dem Lande" ist mein Lieblingsbeispiel) – braucht m. E. gerade Rikke. Grothum hätte sicher auch funktioniert (aber mehr für mich auch nicht).
Hier kommt die im Asterix-Thread gewünschte DEFA-Alternativbesetzung der 6 in der DDR gelaufenen Filme. Kontinuität war zwar nicht die große Stärke der DEFA, ich werde aber trotzdem eine gewisse herrschen lassen - zu diesem Zweck habe ich Hans-Robert Wille als Regisseur ausgewählt, bei dem man bis zu einem gewissen Grad auf Kontinuität hoffen konnte. edit: Ich füge eine leipziger Besetzung auch mit hinzu - Joshua Trees Vorschlag mit Niklaus übernehme ich da gleich, vielleicht hätte er sogar Regie geführt.
"Die zwölf Arbeiten des Asterix" (1984)
Asterix Michael Pan Hasso Billerbeck Obelix Helmut Müller-Lankow Bert Franzke Miraculix Werner Dissel Fred Alexander Julius Cäsar Klaus Piontek Walter Niklaus Gaius Pupus Viktor Deiß Wolfgang Jakob Majestix Horst Lampe Günter Grabbert Cylindric (Bombastik) Karl-Heinz Oppel Fred-Arthur Geppert Iris Ulrich Voß Friedhelm Eberle Priesterin Marion van de Kamp Astrid Bless Erzähler Hans-Robert Wille Gert Gütschow
Asterix der Gallier (1985)
Asterix Michael Pan Hasso Billerbeck Obelix Helmut Müller-Lankow Bert Franzke Miraculix Werner Dissel Fred Alexander Julius Cäsar Ezard Haußmann Klaus Glowalla Caligula Minus Viktor Deiß Wolfgang Jakob Gaius Bonus Dietmar Richter-Reinick Wolfgang Sörgel Marcus Sacapus Hans-Joachim Hanisch Fred-Arthur Geppert Viehhändler Gerd Ehlers Hans-Joachim Hegewald Erzähler Hans-Robert Wille Gert Gütschow
Asterix und Kleopatra (1986)
Asterix Michael Pan Hasso Billerbeck Obelix Helmut Müller-Lankow Bert Franzke Miraculix Werner Dissel Fred Alexander Kleopatra Helga Sasse Ingrid Hille Julius Cäsar Klaus Piontek Walter Niklaus Numerobis Hans-Joachim Hanisch Hans Gora Pyradonis Achim Petry Hans-Joachim Hegewald Schraubzieris Viktor Deiß Fred-Arthur Geppert (ausnahmsweise hätte man hier vielleicht in eine richtige Gesangssynchro investiert) Erzähler Hans-Robert Wille Gert Gütschow
Asterix überrascht Cäsar (1987)
Asterix Michael Pan Hasso Billerbeck Obelix Helmut Müller-Lankow Bert Franzke Miraculix Werner Dissel Fred Alexander Julius Cäsar Michael Telloke Walter Niklaus Gaius Obtus Hans-Joachim Hanisch Hans-Joachim Hegewald Falbala Hanna Bechstedt Frauke Poolman Tragicomix Peter Reinhardt Peter Reinhardt (der stammt ja aus Leipzig) Zenturio Carl-Heinz Choynski Manfred Heine Superbus Peter Dommisch Walter Jäckel Briseradius Dietmar Richter-Reinick
Zorn und Klebsch könnte man ja durchaus aus der Dialektfassung übernehmen, Schaale wäre wohl zu jung gewesen.
Asterix bei den Briten (1988)
Asterix Michael Pan Hasso Billerbeck Obelix Helmut Müller-Lankow Bert Franzke Miraculix Werner Dissel Fred Alexander Julius Cäsar Michael Telloke Walter Niklaus Teefax Ernst Meincke Dieter Bellmann Sebigboss Wolfgang Lohse Werner Godemann Gaulix Karl-Heinz Oppel Hans Gora Motus Roland Hemmo Hans-Joachim Hegewald
Und jetzt wird's knifflig, da die große Ausreisewelle kam und obwohl die Synchronstudios ein "Hafen" für Ausreisewillige war, in dem sie noch Beschäftigung fanden (Pan, Schenk, Krogull, Kreißler usw.) - wer nicht mehr da ist, ist nicht mehr da. Und für Dissel wäre der völlig überdrehte Miraculix dann doch nichts mehr gewesen. Und wenn ich mich nicht sehr irre, zählte auch Fred Alexander zu den Ausreisenden der letzten Stunde.
Die Sache mit dem Hinkelstein (1989)
Asterix Viktor Deiß Hasso Billerbeck Obelix Helmut Müller-Lankow Bert Franzke Miraculix Karl-Heinz Oppel Horst Kempe (ich hab ihn mal aus Berlin zurückgeholt) Lügfix Otto Mellies Walter Niklaus (Cäsar kommt sowieso nicht vor und die Besetzung ist wirklich perfekt) (ja, ernst gemeint - so entwickelt er hypnotische Kraft) Motus Roland Hemmo Hans-Joachim Hegewald Majestix Horst Lampe Günter Grabbert Gutemine Ruth Glöß Marylu Poolman
Zitat Asterix überrascht Cäsar (1987) Asterix Michael Pan Obelix Helmut Müller-Lankow Miraculix Werner Dissel Julius Cäsar Michael Telloke Gaius Obtus Hans-Joachim Hanisch Falbala Hanna Bechstedt Tragicomix Peter Reinhardt Zenturio Carl-Heinz Choynski Superbus Peter Dommisch Briseradius Dietmar Richter-Reinick
Und was wäre mit dem Titelsong gewesen? Hätte man sich die Mühe gemacht, den einzudeutschen?
irgendwie hätte ich für Cäsar mit seiner (dem Geschehen in Comics unangemessenen) majestätischen Würde gerne mal Walter Niklaus gehört... zumindest im ersten Film kann ich mir den sehr gut vorstellen.
Zitat von Lammers im Beitrag #1118Und was wäre mit dem Titelsong gewesen? Hätte man sich die Mühe gemacht, den einzudeutschen?
Aber nie und nimmer. Hätte zwar nur besser werden können, aber ...
Zitat von Joshua Tree im Beitrag #1119irgendwie hätte ich für Cäsar mit seiner majestätischen Würde gerne mal Walter Niklaus gehört... zumindest im ersten Film kann ich mir den sehr gut vorstellen.
Ja, wäre in Leipzig auf jeden Fall die perfekte Besetzung gewesen. Ach, ich setze einfach mal eine leipziger Besetzung auch zu allen anderen Rollen dazu ...
Bei Caesar dachte ich auch sofort an Walter Niklaus, alternativ Helmut Schellhardt. Obelix kp und bei Asterix dachte ich irgendwie an Wolfgang Ostberg.
Ich weiß ja echt nicht, ob es das so gut funktioniert hätte...aber ich hätte ja zu gerne mal eine Alternativ-Synchro von The Rock – Fels der Entscheidung mit der Besetzung
Sean Connery: Gert Günther Hoffmann Nicolas Cage: Rolf Zacher Michael Biehn: Christian Brückner
gehört.
Alle weiteren Rollen finde ich eigentlich ziemlich gut besetzt und Harris/Condrus ist ja eh eine passable Kombination, weswegen ich keine komplette "Alternativ-Synchro" kreieren wollte.
Ist auch meine Vermutung, bzw. es passt zur Denkweise einiger Regisseure. Für mein Empfinden hat GGH - trotz unbestrittener Stimmveränderung - eigentlich zu Connery noch am besten gepasst, im Gegensatz zu Shatner, mit dessen juvenilem Erscheinungsbild er in den 90ern bspw. deutlich weniger harmonierte.
Vielleicht ging das auch Hand in Hand mit einer Supervisorentscheidung...ja ich weiß, rein sepkulativ. Es ist aber zumindest auffällig, dass man bei Cage nun wieder auf Kessler umschwenkte, obwohl es ein Jahr zuvor in dessen bis dahin "prämiertesten" Film Michael Christian war. Vielleicht wollte man hier einfach einen radikalen Bruch mit Rollenbesetzungen generieren.