Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #1155
Wie wäre es wohl gelaufen, wenn man die Star-Trek-Kinofilme konsequent bei der BSG gelassen hätte und folglich die Teile 4 - 6 mit berliner Besetzung synchronisiert worden wären? Bei Sander steht, Paranmount selbst hätte die alte Kirk-Stimme zurück gefordert - nun gut, so ist es auch bei mir wieder GGH geworden - aber vielleicht wäre (auch wenn man Grossmann die Verantwortung entzogen und an einen anderen Regisseur gegeben hätte) auch Ludwig trotz seines offensichtlichen Enthusiasmus für Star Trek durch einen Berliner ersetzt worden ...
Nachdem uns Stefan neulich seine Ideen zu einem hypothetischen Berlin-Verbleib der originalen Start-Trek-Kinoreihe präsentierte, habe ich mir mal Gedanken darüber gemacht, wie die Synchronfassung hätte aussehen können, wenn man die Filme damals einfach in München belassen hätte.
Vorweg, ich habe überhaupt keine Ahnung über die damalige Verleihpolitik, weiß also nicht, ob eine Münchner Fassung der ersten drei Kinofilme überhaupt realistisch gewesen wäre. Aber dennoch habe ich mal meiner Phantasie freien Lauf gelassen und überlegt, wie das Ganze hätte aussehen können. Beginnen wir also mit….
Star Trek – Der FilmAdmiral James T. Kirk (William Shatner):
Gert Günther HoffmannMr. Spock (Leonard Nimoy):
Herbert WeickerDr. Leonard „Pille“ McCoy (DeForest Kelley):
Manfred SchottLC. Montgomery Scott (James Doohan):
K. E. LudwigLC Hikaru Sulu (George Takei):
Fred Klaus Lt. Pavel Chekov (Walter Koenig):
Elmar WepperLt. Uhura (Nichelle Nichols):
Rose-Marie KirsteinDr. Christine Chapel (Majel Barrett):
Doris Gallart Lt. Ilia (Persis Khambatta):
Dagmar Heller Willard Decker (Stephen Collins):
Hartmut Neugebauer Janice Rand (Grace Lee Whitney):
Margot Leonard Synchronfirma: Beta-Technik
Dialogbuch:
Gert-Günther HoffmannDialogregie:
Gert-Günther Hoffmann Bisher ‘ne einfache Kiste, warum hätte man „andere Sprecher“ außer die Kontinuität besetzten sollen? Lt. Ilia und Janice Rand habe ich einfach mal „irgendwie“ besetzt, die da in etwa passen könnten. Neugebauer für Will Decker liest sich vielleicht etwas befremdlich, man bedenke aber, dass Neugebauer damals noch erheblich helle rund dünner klang und noch nicht ganz dieses Kumpelhafte in der Stimme hatte. Die Regie habe ich mal GGH persönlich untergejubelt, der vielleicht ein wenig mehr Witz in die Dialoge gebracht hätte.
Star Trek II – Der Zorn des KhanAdmiral James T. Kirk (William Shatner):
Gert Günther HoffmannMr. Spock (Leonard Nimoy):
Herbert Weicker Dr. Leonard „Pille“ McCoy (DeForest Kelley):
Eckart DuxLt. Cm. Montgomery Scott (James Doohan):
K. E. LudwigHikaru Sulu (George Takei):
Tommi Piper Lt. Chekov (Walter Koenig):
Elmar WepperLt. Uhura (Nichelle Nichols):
Rose-Marie KirsteinDr. David Marcus (Merritt Buttrick):
Ekkehardt BelleDr. Carol Marcus (Bibi Besch):
Eva KinskyLt. Saavik (Kirstie Alley):
Marina KöhlerKhan Noonien Singh (Ricardo Montalbán):
Helmo Kindermann? Joaquim (Judson Scott):
Gudo HoegelCpt. Clark Terrell (Paul Winfield):
Wolfgang Hess Synchronfirma: cine - adaption GmbH Film- und Fernsehsynchronisation, München-Gauting
Dialogbuch:
Wolfgang Schick Dialogregie:
Wolfgang SchickSchon etwas komplexer. Obwohl in der „alten SK“ in der Rubrik ST II steht, dass Kirstein kurz vor der Synchronfassung gestorben wäre, weist die SK bis 1982 und sogar 1983 noch Rollen für sie aus (etwa in „Fitzcarraldo“) und ihr Tod ist mit 1984 verbucht. Sie hätte also theoretisch die Möglichkeit gehabt, ihre Stammrolle auch hier wieder aufzunehmen. Schwieriger war es McCoy zu besetzen, auch um irgendeinen Vorwand zu generieren, ab IV auf Kronberg zu wechseln. Daher entschied man sich dann für Eckart Dux, dem ja hin und wieder eine leichte Nähe zu Schott attestiert wird - die ich übrigens auch höre - der aber für die SAT-1-Serienfolgen ab 1985 als Nichtmünchner einfach keine Zeit mehr gehabt hat, weswegen man die Besetzung mit Kronberg ersann und dann auch in den Kinofilmen fortführte.
Da Wolfgang Schick möglicherweise kein besonders großer Freund von (der Kombi mit) Fred Klaus war, erkor er dann die Besetzung mit Tommi Piper, der es dann bis ST V bleiben sollte.
Kirstie Alley bekommt Marina Köhler, die einfach altersmäßig gut gepasst hätte und auch nicht unwahrscheinlich gewesen wäre, Paul Winfield hat Hess und Merritt Buttrick bekommt Ekki Belle, der früher gerne Mal auf solche gelockten Jünglinge besetzt wurde, egal ob’s passte oder nicht.
Bei Ricardo Montalban bin ich ein wenig unrealistisch geworden. Er sprach „Khan“ bekanntlich in der Serienepisode, auf welcher der Film aufbaut und es wäre natürlich nett gewesen, wenn man hier dran angeknüpft hätte. Theoretisch scheint er bis 1985 aktiv gewesen zu sein („Beach Girls“)…allerdings hatte er ab Mitte der 70er nur noch sporadische Synchronvisiten gehabt, im betreffenden Kinojahr z.B. keinen Einzigen. Aber vielleicht hat ein engagierter Aufnahmeleiter ja Überzeugungsarbeit leisten können – wobei natürlich ebenso fraglich ist, ob der Konnex „Der schlafende Tiger“ mit „Der Zorn des Khan“ 10 Jahre später in den Reihen der Verantwortlichen überhaupt noch ersichtlich gewesen wäre.
Star Trek III – Auf der Suche nach Mr. Spock
Admiral James T. Kirk (William Shatner):
Gert Günther Hoffmann Mr. Spock (Leonard Nimoy):
Herbert Weicker Dr. Leonard „Pille“ McCoy (DeForest Kelley):
Eckart Dux Lt. Cm Montgomery Scott (James Doohan):
K. E. Ludwig Lt. Com. Hikaru Sulu (George Takei):
Tommi Piper Lt. Chekov (Walter Koenig):
Elmar WepperLt. Cm. Uhura (Nichelle Nichols):
Ingeborg Lapsien Kruge (Christopher Lloyd):
Manfred Lehmann Dr. David Marcus (Merritt Butrick):
Ekkehardt BelleSarek (Mark Lenard):
Harald LeipnitzT’Lar (Judith Anderson):
Maria Landrock Lt. Saavik (Robin Curtis):
Marina Köhler Synchronfirma: cine - adaption GmbH Film- und Fernsehsynchronisation, München-Gauting
Dialogbuch:
Kurt E. Ludwig Dialogregie:
Wolfgang SchickSo, im Prinzip wie in Teil 1, die Reihe läuft und bedarf nur wenig Änderungen. Manfred Lehmann ist der kleine Exot in dieser Reihe und wurde für diese Rolle extra aus Berlin importiert – er war ja kein Münchenunerfahrener und sprach Lloyd zwei Jahre zuvor. Mir fiel leider kein anderer ein, der hier gut auf die Rolle hätte passen können und auch bei den bisherigen Sprechern konnte ich keinen wirklich treffenden Sprecher finden – wäre der Film ein Jahr später erschienen wäre es sowohl in Berlin als auch in München mit Sicherheit Ernst Jacobi geworden. Ich dachte kurz an Klaus Kindler, aber der ist mir ein wenig zu behäbig und davor noch an Arne Elsholtz (der es im „Galgenstrick“ war), aber der klang 1984 noch ein wenig zu jugendlich für die Rolle.