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Dieses Thema hat 259 Antworten
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 Filme: 1970 bis 1989
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Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

06.08.2009 11:51
#136 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

Zitat von marginal
Der Film ist nicht schlecht, aber zu lang und das zweite Filmdrittel fällt deutlich ab.

Das fand ich bei diesem Film prinzipiell schon immer.
Hess in der Erstsynchro tröstete da noch einigermaßen drüber hinweg. Und Dannebergs selbstgefällige Wirkung erscheint einem deswegen regelrecht konträr zum Film selbst, beinahe Gute-Miene-zum-bösen-Spiel mäßig und nervt dadurch besonders.
Es gibt nichts schlimmeres und unlustigeres, als wenn jemand mopsfidel durch einen Haufen Langeweile stolpert.

Die Schlussschlägerei ist für mich die schlechteste in einem Spencer/Hill-Film überhaupt. Vor allem die Musikuntermalung ist eine Katastrophe.

kogenta



Beiträge: 1.983

06.08.2009 15:53
#137 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

In Antwort auf:
... kam die Zweitsynchro am 3. Dezember 1982 in die Kinos. Dieser Tag war laut einer Jahreschronik allerdings kein Donnerstag, sondern ein Freitag. Stimmt hier entweder das Jahr oder das Datum nicht, oder war der Kinostart tatsächlich an einem Freitag?

Früher (bis Anfang 1984) starteten alle Filme freitags, nicht donnerstags wie heute üblich. Kleinere Kinos spielten oft Fr-Mo einen Film, Di-Do lief dann ein anderer Film, vor allem, wenn der erste schlechte Besucherzahlen hatte.

Vorpremieren, die heute zumeist Mittwoch Abend stattfinden, waren am Donnerstag Abend, das gab's aber damals nicht so oft.

Weit verbreitet war es auch, daß der Film Fr-Mi 6 Tage lang lief und der Donnerstag für Wiederholungen älterer Filme reserviert war, in der Regel mit Programmheft, festen Terminen und ermäßigtem Eintritt ('Die besten Filme aller Zeiten' / 'Der besondere Film' / 'Gute Filme kommen wieder' und ähnliche Programmreihen).

Zu der Zeit wurden ältere Filme regelmäßig erneut in den Kinos eingesetzt, manchmal auch unter anderem Titel. Man muß auch bedenken: Es gab nur 3 TV-Sender, keine DVDs, kein Internet, und VHS-Cassetten waren noch unerschwinglich teuer. Der erste VHS-Film, den man für unter 100 Mark kaufen konnte, war 'Spiel mir das Lied vom Tod' (99 Mark, Vollformat, miese Qualität, da wartete man lieber auf den nächsten Kinoeinsatz, und der kam bei solchen Erfolgsfilmen mindestens einmal im Jahr).

Mitte der 80er Jahre ging diese Zeit zu Ende, die ständige Verfügbarkeit der Filme nahm durch VHS ihren Anfang, und die Kinos spielten nur noch aktuelle Filme. Ob das ein Quantensprung oder der Niedergang der Filmbranche war, weiß ich auch nicht ...

berti


Beiträge: 17.503

06.08.2009 17:36
#138 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

Ach so, dass wusste ich noch nicht. Danke für die Antwort!

@Mücke: Würdest du dann meiner Vermutung zustimmen, dass dieser Film der letzte der beiden war, der eine Zweitsynchro erhielt?

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

06.08.2009 18:39
#139 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

Schwer zu sagen, da die Umstände bei der "Rechten und der linken Hand des Teufels" ja nicht genau geklärt sind.
Ansonsten müsste es hinkommen.

berti


Beiträge: 17.503

06.08.2009 18:42
#140 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

Zitat von Mücke
Schwer zu sagen, da die Umstände bei der "Rechten und der linken Hand des Teufels" ja nicht genau geklärt sind.
Ansonsten müsste es hinkommen.


Hältst du es also für mögliche, dass nach "Vier Fäuste..." noch eine Zweitsynchro des Vorgängers entstanden sein könnte?
Welches war dann wohl der erste Film der beiden, der eine Zweitsynchro bekam? Vielleicht "Vier für ein Ave Maria" (1977)?

smeagol



Beiträge: 3.901

06.08.2009 18:45
#141 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

In Antwort auf:
da die Umstände bei der "Rechten und der linken Hand des Teufels" ja nicht genau geklärt sind.

Da bin und bleibe ich mal gespannt. Wäre natürlich klasse, diese beiden Teile sowohl "aufgegaggt" als auch in der Urfassung zu haben. Aber da bleibe ich sehr skeptisch - solange ich da nicht mal einen Ausschnitt gesehen habe, glaube ich noch nicht daran.

berti


Beiträge: 17.503

06.08.2009 18:50
#142 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

Gelöscht.

smeagol



Beiträge: 3.901

06.08.2009 18:55
#143 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

Kein Ahnung. "Die rechte und die linke Hand des Teufels" wurde bestimmt nicht vor "Vier Fäuste für ein Halleluja" in die Kinos gebracht - und der Erfolg der Neufassung von "vier Fäuste" hielt sich ja auch in Grenzen (im Kino). Von daher hat man entweder die Neufassung von "Die rechte und die linke Hand des Teufels" aufgrund der schwachen Zahlen garnicht erst ins Kino gebracht ... aber wäre das nicht im Endeffekt teurer gekommen als die Neufassung mit mäßigem Erfolg ins Kino zu bringen und dann zumindest die Kosten der Synchro wieder reinzuholen? Ein einziges Rätsel. Und zudem wäre es dann doch bestimmt billiger für Tobis gewesen, auf VHS/DVD diese Neufassung zu bringen, da sie für die Adria-Fassung haben zahlen müssen (oder??). Oder es ist und bleibt so: Es gibt diese Fassung garnicht.

Sorry, falls ich jetzt zu weit vom Thema abgewichen bin.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

06.08.2009 19:03
#144 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

Zitat von berti
Hälst du es also für mögliche, dass nach "Vier Fäuste..." noch eine Zweitsynchro des Vorgängers entstanden sein könnte?
Welches war dann wohl der erste Film der beiden, der eine Zweitsynchro bekam? Vielleicht "Vier für ein Ave Maria" (1977)?

Ich sag's mal so:
Sollte diese Synchro nicht existieren, wäre der User "tobo" hier aus dem Forum als Lügner zu bezeichnen und deswegen gehe ich einfach mal davon aus, dass es sie gibt.
Siehe u.a. hier:
http://215072.homepagemodules.de/topic-t...message=7152757

Hier im Forum ist zwar schon mindestens ein Lügner rumgegeistert (geistert auch immer noch rum), der einiges mit dem Thema Spencer/Hill am Hut hat, aber solche Leute gibt es zum Glück nicht wie Sand am Meer...

Lammers


Beiträge: 4.071

06.08.2009 22:22
#145 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

In Antwort auf:
Zu der Zeit wurden ältere Filme regelmäßig erneut in den Kinos eingesetzt, manchmal auch unter anderem Titel. Man muß auch bedenken: Es gab nur 3 TV-Sender, keine DVDs, kein Internet, und VHS-Cassetten waren noch unerschwinglich teuer. Der erste VHS-Film, den man für unter 100 Mark kaufen konnte, war 'Spiel mir das Lied vom Tod' (99 Mark, Vollformat, miese Qualität, da wartete man lieber auf den nächsten Kinoeinsatz, und der kam bei solchen Erfolgsfilmen mindestens einmal im Jahr).


Ja, ja die "gute alte Zeit" *seufz*. Als Kino noch Kino war.

marginal


Beiträge: 260

06.08.2009 23:36
#146 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

Zitat von berti

Das Problem ist aber eben, dass dieses Image zumindest bei diesem Film eine klare Veränderung des Originals ist, da Rainer Brandt die Hauptfiguren in eine andere Richtung hingebogen hat.


Who cares? Das ist nicht "Endstation Sehnsucht", sondern irgendein kommerzieller Italo-Western, der halt nach Ansicht des Verleihs durch diese Art von Bearbeitung hinzugewinnen sollte. Ein "Problem" wäre es, wenn Brandt ohne Not Filmkunst zerstört hätte, was hier klar nicht der Fall ist.

Zitat von Mücke

Hess in der Erstsynchro tröstete da noch einigermaßen drüber hinweg. Und Dannebergs selbstgefällige Wirkung erscheint einem deswegen regelrecht konträr zum Film selbst, beinahe Gute-Miene-zum-bösen-Spiel mäßig und nervt dadurch besonders.
Es gibt nichts schlimmeres und unlustigeres, als wenn jemand mopsfidel durch einen Haufen Langeweile stolpert.



Mich hat Hess mit Sicherheit nicht darüber hinweg getröstet und dass Danneberg nun das "unlustigste" am Film war, kann ich auch nicht behaupten. Der Film ist mitunter amüsant, aber sicher kein filmisches Ereignis. Die alte Problematik Erst/Zweitsynchro und die angeblichen Welten zwischen Originaltreue und respektloser Verhunzung halte ich nach Ansicht beider Elaborate für eine stark durch die Fanbrille gefärbte Übertreibung. Da haben andere Filme aus dieser Zeit deutlich mehr gelitten, sagen wir "Cabaret" in der westdeutschen Bearbeitung - sowas füllt seltsamerweise nie 20 Threadseiten.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

07.08.2009 00:22
#147 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

Mal ein für alle Mal:

Mir geht es bei Spencer und Hill schon lange, lange nicht mehr um originalgetreu oder nicht, was die Dialoge anbetrifft. Insbesondere bei diesen Filmen ist es sowieso grundsätzlich Blödsinn großartig was vom Original zu erzählen, da es keine Originalfassungen in dem Sinne gibt. Es gibt lediglich eine italienische Synchronfassung, die man, aufgrund der Tatsache, dass es sich um italienische Filme handelt (zumindest zum Großteil), theoretisch als Originalversion bezeichnen könnte, was aber mehr Sinnentfremdung des Begriffes ist, als alles andere. Bei den "Winnetou"-Filmen hört man in der Synchro aus dem Produktionsland wenigstens zum Teil noch Leute mit ihrer eigenen Stimme sprechen, bei Spencer & Hill ist selbst das aber so gut wie nie der Fall. Soviel zum Thema "originalgetreu"...
Sorry, aber ich kann nicht wirklich drauf, wenn ich als "übertreibender Fan" dargestellt werde, denn vor solchen Leuten bin ich teilweise schon abgehaun. Gibt's auf spencerhill.de viele davon.

Ich gehöre nur zu einer Gruppe von Leuten, die die Zweitsynchro eben nicht besser finden, weil sie mehr auf die Lachmuskeln einprügelt.
Auffällig ist, dass diejenigen, die die zweite Synchro lieber mögen grundsätzlich als erstes damit anfangen, dass sich dort mehr Sprüche finden, so als ob Bud Spencer einzig und allein der Sprüche wegen lustig wäre (ich rede wohlgemerkt von den Dialogen und nicht dem Sprecher)..., und im Allgemeinen bleibt es weitgehend auch bei diesem Argument. Meiner Meinung nach haben diese Leute den Humor, der Bud Spencer ausmacht, insofern nicht wirklich verstanden und sagen deswegen auch oft, dass alle Filme von Bud Spencer, die keine Brandt-Synchro oder zumindest eine auf lustig gepochte Synchro haben scheiße sind. Das ist nun wirklich Schwachsinn, trifft man aber häufig an.
Menschen, die mit Bud Spencer nur was anfangen können, wenn er im Brandt-Stil vor sich hin redet oder viel eher meinen, nur dann was mit ihm anfangen zu können, gibt es einige und insofern ist es dieser Machart durchaus zu verdanken, dass viele andere Filme (und Synchros) mit Bud Spencer in Vergessenheit geraten sind, die zum Teil wesentlich wichtiger und interessanter sind, als manche seiner Komödien. Das ist vor allem deswegen traurig, weil Spencer vom Typ her generell nicht allzu sehr von den Sprüchen lebt, auch nicht in den Duo-Filmen. Die Sprüche tragen da vor allem Hill. Deswegen funktioniert Hill solo auch nur, wenn das Buch klasse ist, er nen guten Co-Star hat (wie es vor allem mit seinem Sohn in "Renegade" der Fall war, wo es einmal ohne Spencer perfekt harmonierte) oder die Regie außergewöhnlich ist. Die Sprüche allein machen's in den Solo-Filmen dann nämlich auch nicht mehr.
Hills ernsthafte Filme leiden unter dem Danneberg-Brandt-Klischee in den Hinterköpfen allerdings genauso.

Mich stört nicht die Veränderung gegenüber dem Original, sondern dass die Brandt-Fans genauso eindimensional fanatisch sind, wie Leute, die immer nur Original wollen, weil sie immer nur mit den Sprüchen argumentieren und für nichts anderes offen sind. Und es gibt KEIN besseres Beispiel für diese These, als die zweite Synchronisation von "Vier Fäuste für ein Halleluja"! Genau deswegen geht das Thema hier auch so ab...

Ich bin einer, der im Allgemeinen auf beides kann. GeBRANDTmarkt oder auch nicht. Leute, die Bud Spencer und seinen Humor ohne Sprüche im Stil von Rainer Brandt nicht verstehen, sind das aber nicht.

Ich habe bisher noch niemanden angetroffen, der gesagt hat, dass er die Zweitsynchro wegen Marquis mag (weil nämlich eigentlich die meisten Hess besser finden und zwar grundsätzlich). Zum Teil gibt es noch Leute, die sagen, dass sie die zweite Synchro wegen Danneberg lieber mögen - was ich, da er alle Filme von Hill ab 1973 synchronisiert hat - noch gelten lasse, aber mehr als zwei richtige Argumente kommen pro Synchro zwei dann auch wirklich NIE zusammen. Ist mir bisher zumindest noch nicht wirklich begegnet. Details hin oder her. Genau wegen diesen schwachen Argumenten kommt es halt auch immer wieder zur Diskussion.
Synchro zwei rechtfertigt sich also nicht allein dadurch und auch nicht als bessere Version, dass Brandt damit keine Filmkunst zerstört hat und schon gar nicht rechtfertigt diese Tatsache, dass Synchro eins deswegen beinahe verschollen wäre, wie es z.B. den Erstsynchros von "Hügel der blutigen Stiefel" oder "Vier für ein Ave Maria" erging.
Die Zweitsynchro hat eine Daseinsberechtigung. Mehr als das aber auch nicht.

Um nochmal anders einzufädeln:
Ich bin im Grunde genommen der Meinung, dass die zweite Synchro auf Kosten von Bud Spencer lustig ist und das ist, glaube ich, bei Licht betrachtet auch das, was mich immer an ihr gestört hat. Zum einen wurde er seines besten Sprechers beraubt und bekam dafür Marquis, der hier eine seiner schwächsten Leistungen bot, vor allem weil er hier viel zu alt wirkt, zum anderen drückt Danneberg für Hill dermaßen auf die Tube, dass es vordergrundig und somit unausgewogen kommt. Und hinzu kommt, dass Spencer nicht nur gebrechlicher, sondern auch dümmer wirkt, was zum Teil sogar WEGEN den Sprüchen der Fall ist. Diese stoische Gewalt, diese nie nachlassende Coolness, selbst im Moment größter Naivität, in Spencers Person wurde in der Zweitsynchro geradezu ausgemerzt. Das ist so ähnlich, als hätte man Groucho Marx den Schnauzer abgeschnitten...
Wenn ich merke, dass der Humor eines Schauspielers beim Erstellen der Synchro nicht verstanden wurde, büßt sie bei mir halt ein. Sorry.
Man kann abwandeln und den Wind trotzdem mitnehmen - wie es z.B. bei zahllosen Laurel & Hardy-Filmen gelang, denn Stan wirkt mit Bluhm nicht wirklich wie im Original, vor allem das häufige Geflenne kommt völlig anders - oder man kann einfach nur, beinahe um des Prinzips Willen, gegen den Strom schwimmen, was nicht immer lustig sein muss, nur weil es anders ist und im Allgemeinen vielleicht als Masche funktioniert hat.
Brandt war kein Erfolgsrezept. Er hat hat oft denselben Stil gemacht, bei Filmen unterschiedlichster Natur. Ob das passte oder nicht, scheint beinahe zufälligen Charakter zu haben.

Die Duo-Dynamik funktioniert durch die Versäumnisse bei Bud Spencer in dem Fall hier nicht mehr so gut, wie in der Erstsynchro. Meines Erachtens harmoniert das in der Sommer-Fassung mindestens doppelt so gut.
Hill wirkt mit Reck nämlich auch nicht weniger schelmisch, sogar um einiges lässiger, nicht so metrosexuell (eine Erscheinungsform, die im Grunde auch völlig konträr zu der "linken" Rolle ist, weswegen ich Danneberg hier ebenfalls fehlbesetzt finde und schon vor Jahren fand).
Wenn man es als Originalfanatismus bezeichnen will, wenn ich darauf beharre, dass ich den Humor, der Bud Spencer ausmacht, gern bewahrt sehen will, dann gut. Weil sonst ist Bud Spencer halt nicht mehr (so) lustig, wie er eigentlich ist und dann ist's mit dem Sinn der Komödie etwas weiter her... Ansonsten könnte man auch behaupten, dass Eddie Murphy zukünftig von Erkan oder Stefan synchronisiert werden soll. Der schwörerdeutsche Akzent wäre ja dann sowieso egal...Hauptsache es ist irgendwie sau lustig(, wenn man die Augen zumacht und zuhört).

Für mich erfüllt die Zweitsynchro ein wesentliches Kriterium nicht. Sie beraubt Bud Spencer in verschiedene Richtungen des Humors, der ihn charakterisiert. Die Erstsynchro tut das bei keinem der beiden, außer man wollte Terence Hill wirklich endgültig auf Brandts Dialoge festnageln und behaupten Reck wäre zu langweilig, aber wo der langweilig sein soll sehe ich nicht - mehr "Scheiß drauf, ich mach's trotzdem!"-Mentalität als Reck in der Rolle ausstrahlt geht ja fast nicht mehr.
Und genau aus diesem Grunde halte ich es auch für erwiesen, dass die erste Synchro OBJEKTIV besser IST, da sie mit mehr Verstand gemacht wurde, beide Hauptdarsteller trifft. Sie trifft Spencer und Hill (in Interaktion) besser, nicht das Original, was sowieso nicht existiert und dass das ein Kriterium sein sollte, ist ja wohl kaum zu dementieren. Ansonsten müsste man ja, wie gesagt, behaupten, es wäre Wurst, wie der Hauptdarsteller wirkt oder, noch besser, wie zwei Hauptdarsteller harmonieren und das ist blanker Unsinn. Es ist nämlich gar nicht so einfach, es hinzubekommen, dass sich zwei Synchronsprecher die Bälle richtig zuspielen. Wenn das rund läuft, ist es aber lustiger, als ein Spruchfeuerwerk, da wir hier von wesentlich gewiefterem, absolut treffsicherem Humor reden und nicht von Zotenreißerei. Stichwort: screwball und so weiter...

Für mich ist das Brandt-Thema manchmal so ähnlich, als würde man sagen, dass ein Typ aufm Karnevalspult mit seinen Büttenreden-Schenkelklopfern, der jedes Mal seinen Tusch kriegt, genauso viel Gespür und Humor beweist, wie Loriot & Evelyn Hamann oder eben Stan & Olli. Irgendwie mündet das alles in's Vermessene. Diese Vergleiche bringe ich jetzt auch nur, weil ich finde, dass auch in den Spencer/Hill-Filmen das Zuspielen der Bälle elementar ist. Sobald die Sprüche das nicht verbessern, sondern überdecken, sind sie ein Problem.
Loriot ist überhaupt ein gutes Stichwort, denn da liegst du auch nicht vor Lachen am Boden, u.a. weil du nicht so zugetextet wirst, und trotzdem ist es besser als Zotenreißerei, was in dem Fall praktisch fast ein ganzes Land ENTSCHIEDEN hat. Obwohl ich persönlich nie ein Loriot-Fan war.

Dass jeder die Zweitsynchro subjektiv lieber MÖGEN darf, ist was anderes und vollkommen zu akzeptieren. Bei wem das der Fall ist, der lässt sich gerne von den Sprüchen einlullen und leugne dies auch bitte nicht. Das ist EINE Art wie man rangehen kann, aber halt nicht das non plus ultra.
Genau deswegen kann keiner, der von vorn herein so rangeht, dass Brandt einfach sein muss - unter solch eindeutigen Vorzeichen, nein Vorurteilen - bewerten was besser IST oder nicht.
Wenn ich in's Kino gehe und "Potter" schauen will und im Saal läut dann aber ein anderer Film, kann ich auch nicht sagen, dass der Film scheiße war und als Grund angeben, dass "Potter" nicht gezeigt wurde. Bei der Bewertung von Bud Spencer-Filmen läuft das aber oft so ähnlich, indem man sie in Abhängigkeit zu dem Brandt-Stil setzt.

Man sollte nicht erzählen, man hätte den Humor eines Bud-Spencer-Films verstanden und könne wissen, was besser IST, wenn man gleichzeitig erzählt, dass Spencer ohne Brandts Sprüche nicht wirklich lustig ist, dies als tragendes Argument für diese Synchro zwei hier bringt - ist, wie gesagt, meistens das "schlagende" Argument - und weiter erzählt, dass er außer seinen Komödien nur Scheiße gedreht hat oder einen die Filme einen feuchten Kehricht interessieren, weil sie ja nicht so lustig sind...Gibt's alles.
Wie will ich mir ein Urteil über SEIN oder NICHT SEIN erlauben, wenn mir die elementarsten Kenntnisse dafür nie zueigen geworden sind?
Und bevor jetzt jemand sagt:
"Ja, aber vielleicht finden manche Leute Bud Spencer halt nur wegen seinen Sprüchen lustig!"
Ich glaube nicht, dass so gut wie jeder Deutsche, der Bud Spencer mag, nicht vor allem von seiner Statur, seiner Mimik, seiner stoischen Gelassenheit, den Prügeleien und(!) der Stimme von Wolfgang Hess fasziniert ist oder zumindest von einem dieser fünf Posten am meisten. Das macht bei Spencer nämlich den Unterschied. Die inflationären Brandt-Sprüche ganz bestimmt nicht. Die haben viele gebracht. Und auch das ist nicht zu dementieren, zumal Brandt z.B. auch nur ansatzweise Schauspieler-typische Floskeln ersann (wie z.B. Terence Hills "Nich' (w)ah(r)..."), um wenigstens ein bisschen zu differenzieren.

Dasselbe Spencer-Verfehlen wurde übrigens auch beim "Krokodil und seinem Nilpferd" verbrochen. Ansonsten entgleiste man da glücklicherweise nie wirklich.

Im Grunde erübrigt sich jetzt eigentlich jeder weitere Kommentar zu einer Spencer/Hill-Synchro von mir.

marginal


Beiträge: 260

07.08.2009 07:43
#148 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

Da haste ja jetzt auch deinen Jahresbeitrag geleistet.

Wie gesagt, ich kann mich diesbezüglich kaum mehr emotional involvieren, es kümmert mich einfach (filmisch) zu wenig. Als Beobachter des Threads fiel mir nur auf, wie absurd lange sich die Debatte schon hinzieht...und nein, Sportsfreund Mücke war mit dem "blindwütigen Fan" nicht persönlich gemeint, sondern eher eine "gefühlte" Fankultur, die mitunter zu Übertreibungen tendiert...und das betrifft die Pro's genauso wie die Kontras.

smeagol



Beiträge: 3.901

07.08.2009 09:39
#149 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

Eines ist bei all' dem festzuhalten: Es ist großartig, dass demnächst auch die Ursynchro in guter, vielleicht sogar sehr guter Qualität verfügbar sein wird. Der Großteil der Kunden erwartet bestimmt auch die Comedyfassung auf der Disc zu finden - und wenn es nicht der Fall ist, wird sich der eine oder andere bestimmt zu helfen wissen, das in seinem privaten Medienarchiv zu korrigieren. Ich für meinen Teil finde beide Versionen sehenswert und werde dann bestimmt mal in die und mal in die Version reinschalten.

Mücke ( gelöscht )
Beiträge:

07.08.2009 10:40
#150 RE: Vier Fäuste für ein Halleluja (1971) Zitat · antworten

Zitat von smeagol
Der Großteil der Kunden erwartet bestimmt auch die Comedyfassung auf der Disc zu finden - und wenn es nicht der Fall ist, wird sich der eine oder andere bestimmt zu helfen wissen, das in seinem privaten Medienarchiv zu korrigieren.

Soll das etwa heißen, dass mittlerweile in Frage gestellt wurde, ob die Zweitsynchro auf der DVD zu finden sein wird...
Wäre fatal, da es die Zweitfassung bisher ja nur mit dem Kapiteldreher auf DVD gibt. Gäbe für die DVD in der Bewertung erhebliche Abstriche!

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