Drei eklatante Fehlbesetzungen auf William Shatner, bei denen mich fast der Schlag getroffen hat (rein subjektiv gesehen):
Peter Kirchberger in COLUMBO: MORD IM BISTRO Thomas Danneberg in MÖRDERSPINNEN Randolf Kronberg in DIE WEICHE STEHT AUF TOD (2. Synchro, in der 1. war es noch G. G. Hoffmann)
Hier meine ganz persönlichen Top 3 zum Thema Hass-Besetzungen:
Erik Ode für Cary Grant in "Der unsichtbare Dritte". Ich hatte schon anderweitig erwähnt, dass diese Besetzung (und die teilweise altbackenen Dialoge der MGM-Synchro) mir diesen Film auf Deutsch komplett versaut haben, was bei Synchros aus dieser Zeit bei mir sonst nur selten der Fall ist. Durch Odes Stimme wird der welterfahrene Roger O. Thornhill zu einem "plärrenden" (dieses Urteil von Thomas Bräutigam passt wie die Faust aufs Auge!) Trottel. Wenn man unbedingt Curt Ackermann auf Leo G. Carroll besetzen musste, hätte man doch wenigstens auf Paul Klinger zurückgreifen können (wie die Ultra bei "Liebling, ich werde jünger").
Lutz Mackensy für Alan Rickman in "Stirb langsam". Ich weiß, manche finden, dass Mackensy die Kultiviertheit der Rolle gut rüberbringt. Vielleicht dachten die Verantwortliche damals auch so. Mal ganz abgesehen vom Kontrast zum O-Ton (der bei Rickman eh nicht zu treffen wäre) bleibt von Hans Grubers unterschwelliger Bedrohlichkeit in der DF so gut wie nichts übrig.
Jürgen Thormann für Gene Wilder in "Frankenstein Junior". Aufgrund seiner häufigen Besetzung in extrem unangenehmen Parts (die er grandios ausfüllte!) hatte ich lange Zeit große Probleme damit, von Thormann gesprochene Rollen sympatisch zu finden. Genau dass hat mir den Film auf Deutsch schon früh verdorben (ganz abgesehen von teilweise unübersetzbaren Wortspielen, deren Verlust wohl durch zusätzlich eingesprochene Texte "ausgeglichen" werden sollte!). Hier wäre mein Favorit Harry Wüstenhagen gewesen, der sich Wilder in den Siebzigern/Achtzigern mit Thormann "teilte".
Paul Wagner für Forrest Tucker in "Apachenschlacht am schwarzen Berge"
Horhorhor...: War das daneben. So ne abseitige Fehlbesetzung hab' ich selten erlebt. Kurz gesagt: Wirkte so, als ob ein Großvater seinen eigenen Enkel spräche. Ich frage mich, wie man auf diese Idee kam. Siegfried Schürenberg, der ihn in etwa der selben Zeit sogar mindestens zweimal synchronisierte, war ja schon ne äußerst seltsame Besetzung, aber Wagners sonore, sehr getragene Sprechweise für Forrest Tucker, der meist so wirkt, als wenn er jeden Moment in die Luft gehen könnte, war wirklich unfreiwillige Komik pur. Es ist schade, denn dadurch ging den ohnehin - zumindest seitens Rod Cameron - sehr mau gespielten Wortduellen endgültig die Luft aus. Erst recht, weil Cameron auch noch von Curt Ackermann, der hier wie der Notnagel für eine aussichtslos vorgelegte Westernhelden-Rolle wirkt, gesprochen wurde. Einzig tröstlich an dieser uninspiriert runtergespulten Synchro sind ein sehr beherzter Wolf Martini für Chill Wills, Hugo Schrader als "Soldaten-Kasper" und Friedrich Joloff, der einmal mehr als rücksichtsloser, arroganter Geldmacher-Mistkerl brillierte. Das Bitterste an diesem Fehlgriff ist noch, dass Forrest Tucker in dem praktisch "zeitgleich" entstandenen Western "Am Marterpfahl der Sioux" von Gert Günther Hoffmann gesprochen wurde (beides zeitgenössische Synchros). Nun vergleiche man mal Paul Wagner und GGH: Für welche Typen Stimme stehen die beiden? Welche Unterschiede fallen auf...
Der Kritik an "Frankenstein Junior" und Jürgen Thormann von berti würde ich mich im übrigen anschließen. Ich fand die Synchro ziemlich penetrant durch die von berti geschilderten Problematiken. Wobei ich Thormann nicht generell "im Zweifel" eher unsympathisch finde. Nur auf Gene Wilder im Speziellen passt er einfach nicht.
Hans Teuscher für Malcolm McDowell in "Krieg und Frieden" - wer ist denn auf diese Schnapsidee gekommen? Obwohl ich Teuscher eigentlich sehr schätze, aber er passt nicht im Mindesten.
Ich habe es schon mal in einem anderen Thread geschrieben: Auf der VHS-Kassette von Alien II war ein Trailer von Stirb langsam II. Dort wurde Bruce Willis von Fred Maire (!!!) gesprochen!! Ich habe Maire immer gerne auf Keitel gehört, aber hier haben sich mir doch die Nackenhaare hochgestellt!! Zum Glück war es nur ein Trailer!!
Für mich ein eindeutiger Fehltritt: Stirb langsam 4.0 "Lt. Tuvok" mit der Stimme von "Fähnrich Harry Kim" - und sein kleinerer Begleiter ist "Commander Chakotay"...
Mücke
(
gelöscht
)
Beiträge:
25.01.2008 17:31
#98 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)
In Antwort auf:Richard Widmark. Für den habe ich früher mal Drache bevorzugt, aber das war eigentlich eine ziemlich unsinnige Idee.
Muss mich hier mal selbst revidieren. Habe Heinz Drache letztens in "Der Schatz des Gehenkten" nach langer Zeit mal wieder für Richard Widmark gehört. Erste Sahne! Eine der besten Leistungen, die ich von ihm je gehört habe und tatsächlich noch markanter als Marquis. Drache wirkte hier auch erstaunlich locker und provokativ-offensiv, wohingegen er als Krimi-Ermittler ja von manchen als recht "zugeknöpft" dargestellt wird (nicht meine Meinung). Irgendwie scheine ich damals bei "Das war der Wilde Westen" doch den richtigen Riecher gehabt zu haben, aber habe ihn dann halt ewig nicht mehr für ihn gehört.
Ursula Hugo auf der gerade 18-jährigen Michelle Trachtenberg in EUROTRIP
Wer das zu verantworten hat, sollte mir lieber nicht bei Nacht im Dunkeln begegnen ...
Ghadah Akel auf Kristin Kreuk (falls ich das richtig gehört habe, Gott sei Dank nur kurz) im selben Film ist fast genau so ein Griff ins Klo. Dabei habe ich gegen beide Stimmen nicht das Geringste, doch wer diese Besetzung verbrochen hat muss unter ganz, ganz schlimmem Drogeneinfluss gestanden haben
solchen 'alten' besetzungen auf zu jungen darstellern kommen bei heinz freitag-synchros doch irgendwie häufiger vor, oder täusche ich mich? und der hatte ja auch regie bei eurotrip.
Echt? Ich werd' mal versuchen drauf zu achten, sofern mir bekannt wird, wer in entsprechenden Fällen Regie hatte (und auch für die Besetzung verantwortlich ist?) ...
Sollte sich da wirklich eine gewisse negative "Kontinuität" herauskristallisieren, werd ich dem Herrn mal einen freundlichen Brief schreiben
In Antwort auf:solchen 'alten' besetzungen auf zu jungen darstellern kommen bei heinz freitag-synchros doch irgendwie häufiger vor ...
Bei den Dr. No-Synchros ist mir das zwar nie so aufgefallen, aber gerade läuft die PSYCH-Episode "Überwiegend wolkig ... gebietsweise Mord", in der sich der 55-jährige Michael Nowka für den gerade mal 34-jährigen Michael Weston besetzt hat. Von einer Fehlbesetzung würde ich dabei aber gar nicht sprechen, eher schon von einer kuriosen Besetzung.
Grüße, Fehmi
"Ich mag ja Besetzungen in der Regel sehr gern, aber was sollte das hier?" (Detlef im SHARK-Thread)