Ich dachte mir schon sowas. Aber wenn man einen GGH für Connery hat, braucht man niemand anderen.
Bei Schön bin ich etwas zwiegespalten. Ich finde den Film großartig und es schade, dass GGH nicht zum Einsatz kam. Ob er keine Zeit hatte oder warum mag Elsholtz, bei dem ich auf Buch und Regie tippe, ihn nicht besetzt haben?
Zitat von PeeWee im Beitrag #632Ich finde den Film großartig und es schade, dass GGH nicht zum Einsatz kam. Ob er keine Zeit hatte oder warum mag Elsholtz, bei dem ich auf Buch und Regie tippe, ihn nicht besetzt haben?
Soweit ich weiß, fiel der Film in eine Phase, in der Connery kein Superstar war (das scheint sich erst zwischen "Sag niemals nie" und seiner Oscar-Rolle wieder geändert zu haben). Vielleicht hielt man eine Feststimme da nicht mehr für so notwendig? In "Camelot - Der Fluch des goldenen Schwertes" wurde er schließlich sogar in München nicht besetzt, stattdessen nahm man Horst Naumann.
Boris Tessmann (*1963) für Iko Uwais (*1983) in Headshot (2016) ist schon eine üble Fehlbesetzung, die nicht nur zu alt klingt, sondern auch überhaupt nicht vom Gesicht kommt. Den Vogel schießt aber die Besetzung von Tommy Morgenstern (*1974) für Sunny Pang (alter unbekannt, geschätzte 50 Jahre) ab, der in diesem Film die Vaterfigur von Iko Uwais spielt. Selbstverständlich funktioniert das hinten wie vorne nicht.
Das ist mir schon im Trailer merkwürdig vorkommen um es mal freundlich auszudrücken. Ohne Headshot zu kennen behaupte ich mal, dass es umgekehrt passender gewesen wäre. Also Tommy Morgenstern für Iko Uwais und Boris Tessmann für die erwähnte Vaterfigur Sunny Pang. Am liebsten hätte ich ja, dass man bei der Kampfmaschine auf Experimente verzichtet und immer Robin Kahnmeyer besetzt wie in The Raid. Wird wohl leider nichts daraus.
mrmisery
(
gelöscht
)
Beiträge:
07.07.2017 12:35
#636 RE: Größte Fehlbesetzungen! (rein subjektiv gesehen)
Thomas Gottschalk auf Garfield im Film "Garfield – Der Film".
Dabei habe ich nichts per se gegen Gottschalk als "Synchron"sprecher: als neunmalkluges Baby in "Kuck mal, wer da spricht" fand' ich ihn klasse. Aber ausgerechnet einen stets gutgelaunten Showmaster auf einen zutiefst faulen, montags-depressiven, mit staubtrockenem Humor glänzenden und auch gern mal sardonischen Kater zu besetzen, grenzt schon an Missachtung der Vorlage. Und das alles nur, um mit einem bekannten Namen werben zu können... Alles was Garfield ausmacht, fehlt in diesem - zugegebenermaßen ohnehin nicht sonderlich guten - Film (Breckin Meyer ist an sich schon eine Fehlbesetzung als John, Odie wurde nicht wie Garfield animiert, sondern von einem normalen - Odie nicht sonderlich ähnlich sehenden - Hund verkörpert, etc. pp.).
Im Original wurde Garfield von Bill Murray gesprochen... eine vom Typ her recht passende Besetzung. Was wäre naheliegender gewesen, es mit dessen Standardsprecher Arne Elsholtz für den Film zu versuchen? Am liebsten wäre mir aber Andreas Mannkopff gewesen: Den Sprecher der alten Zeichentrickfolgen/-specials habe ich bis heute im Ohr, wenn ich - wie immer am Wochenanfang im Büro - an klassische Garfield-Sätze wie "Ich hasse Montage" und "Ich will nach Hause" denke
Curt Ackermann für Christopher Lee in "Schlag 12 in London" Wäre Lee hier auf älter geschminkt und hätte graue Haare (was bei ihm ab und an vorkam) würde das noch zusammenpassen, hier wirkt es absolut daneben, da Paul Allen ein leichtlebiger Typ ist und als Liebhaber von Jekylls (junger) Frau glaubwürdig wirken soll. Im Original ist das der Fall, in der deutschen Fassung wirkt er mit Ackermann viel zu behäbig. Hätte Vincent Price die Rolle gespielt, wäre diese Besetzung zu rechtfertigen, da Ackermann diesen in Dandy-Rollen ähnlich "weich" sprach, aber hier verfehlt es Rolle und Spiel völlig. In Berlin hatte Lee zwar damals (und auch in den folgenden Jahrzehnten) nie eine Feststimme, aber es hätte sicher bessere Alternativen gegeben. GGH wäre als Rollencast vertretbar gewesen, ebenso (als Klischeebesetzung) Klaus Miedel, vielleicht sogar Harry Wüstenhagen. Aber Ackermann?
„Mannaja – Das Beil des Todes“ ist ein großartiger Film, den jeder Italo(western)-Fan gesehen haben sollte (am besten im Regal stehen haben sollte), doch eine Schwachstelle hat die deutsche Version. Obwohl ich ein großer Verfechter von Wolfgang Hess bin, er stets hervorragende Arbeit ablieferte (vor allem für mich als Bud-Spencer-Fan, aber auch ab dem 5. Harry-Potter-Film als Dumbledore), ist er in diesem Film auf die Hauptrolle, gespielt von Maurizio Merli, für mich leider fehlbesetzt. Er macht seine Sache zwar schauspielerisch überzeugend und einwandfrei, aber Bild und Stimme harmonieren einfach nicht. Auf Maurizio Merli, den ich übrigens für einen mehr als passablen Western-Darsteller halte, klingt er zu alt, zu kräftig. Er liegt daneben. Vermeintlich „lustige“ Sprüche muss man zum Glück nicht ertragen.
Besonders hervorheben möchte ich nochmal den Film: Exzellenter düsterer Soundtrack, großartige Atmosphäre, die Schauspieler können alle überzeugen. Angemessene Härte und Brutalität kommen nicht zu kurz. Ansehen, wer ihn nicht kennt!
Ich muss dir vollkommen Recht geben. Im Trailer wo er auf dem gut zu sehenden Merli "Man nennt mich Mannaja..." sagt, finde ich ihn wirklich vom Stimmalter her nicht passend und weil er ihn hier im Bud Spencer-Stil sehr polternd anlegt. So weit ich mir gerade einen weiteren Eindruck verschaffen konnte, hätte er evtl. ruhiger eine Spur besser funktioniert wäre aber immer noch klar fehlbesetzt gewesen. Die Sprecherbesetzung sieht nach München aus und von seinen dortigen Hörspielern hätte ich (wahrscheinlich nicht sehr kreativ) Klaus Kindler bevorzugt (das Eastwood-Klischee zum Trotz). mag sein dass außerdem Michael Brennicke mit ihm harmoniert hätte; abgesehen davon hätte mir Thomas Fritsch auch wegen einer damals gewissen Ähnlichkeit gefallen, wenn er Ende der 70er wieder (nach "Onkel Toms" Hütte) aktiv gewesen wäre, was offenbar nicht der Fall war. Könnte sein dass er in einer späteren Münchner Synchro für Maurizio Merli überzeugt hätte.
P.S.: Ich höre gerade den Titelsong der DeAnglis-Brüder, sehr beeindruckend!:)
In München waren es auf Merli ja vermehrt Brennicke und Schott. Einen von beiden hätte man hier auch nehmen sollen. Irgendwie ist mir so, dass es Kindler auch schon mal war, aber sicher bin ich mir gerade nicht.
Ich finde es übrigens erstaunlich, wie viele Schauspieler sich Hess und Danneberg teilten, obwohl sie ja als Spencer und Hill gerade aufgrund ihrer Gegensätzlichkeit besetzt waren. Spontan fallen mir Franco Nero, Dan Aykroyd und eben Maurizio Merli ein, obwohl es da noch viel mehr gab.
In der Synchronkartei stehen insgesamt zwölf Eintragungen. Die Beiden sind demnach jeweils auf Maurizio Merli jeweils neben Anderen nur einmal "drangekommen", abgesehen von leon Rainer, der ihn demnach zweimal seine Stimme geliehen hat (Leider wird mir in Arnes Datenbank keine Auflistung angezeigt). Also müssste es noch ein paar Filme gegeben haben!? Ich kann mich an keinen deutsch synchronisierten Film mit Merli erinnern und ich weiß auch nicht, wie Brennike, Schott etc. für Merli waren; kann durchaus sein dass die Kombis in meinen Augen und Ohren funktioniert haben.;)
Horst Schön für Roy Scheider in "Der Marathon-Mann" Die Stimme ist einfach viel zu glatt für das Charaktergesicht und die Sprechweise ebenso (Felmy oder Mueller-Stahl passten für mich gerade durch eine etwas eigenwillige Diktion). Und schauspielerisch - das muss ich leider sagen - hat er mich hier auch nicht überzeugt.
Interessant. Für mich war Schön mit der passendste Sprecher für Roy Scheider, eben weil Stimme und Optik in dem Fall sehr gut harmonierten. Schlimm fand ich da eher Thormann.