Zitat von marginalDer Film ist ganz normal synchronisiert, nicht zu vergleichen mit den üblichen Brandt/Brunnemann-Kreationen aus der Ecke. Die Flapsigkeiten werden auch dem Original nicht völlig abgehen, ist ja eher eine Komödie.
Findest du die Synchro eine willkommene Abwechslung oder hättest du dir lieber Brunnemann/Brandt-Kalauer für den Film gewünscht?
Der Film war i. O. und passend übersetzt - halt weit entfernt vom Augen-aufreiß-und-ungläubig-staunen-Stil eines SARTANA, wo man schon nach den erten 3 Minuten denkt "Um Gottes Willen"...
Kann hier zufällig jemand was zu dem Film "Buffy, der Vampirkiller" (1992) sagen (Buch/Regie etc.)? In jedem Review zum Film wird die kalauerte Synchro angesprochen.
Da ihr ja des öfteren die Tradition nzw. Beeinflussung Brunnemann-Brandt erwähnt, möchte ich einmal einen anderen Namen in die Runde werfen, den ich im ganzen Thread noch nicht gefunden habe: Reinhold Brandes Brandes' Name war mir Ende der 80er/Anfang der 90er durch seine Autorentätigkeit aufgefallen. Das estreckte sich nicht nur auf Synchron (Al Mundy, Bonanza), sondern auch auf diverse Spielfilme, z.B. mit Heinz Erhardt.
Das hatte zwar notiert, aber doch relativ lange vergessen (er war als Sprecher nun nicht sehr präsent - genauso wie seine ebenfalls früh verstorbene Ehefrau Sonja Wilken), bis ich vor ein paar Tagen durch eine Ergänzung im Wikipedia-Artikel von Brandes wieder daran erinnert worden. Die tatsächliche Bedeutung von BRandes für die Entwicklung der dt. Synchronisationspraktiken vermag ich nicht zu beurteilen, aber ein Berliner Journalist, der die Ergänzungen in der WP vornahm, behauptet sogar, dass "Brandes-Deutsch" seinerzeit quasi ein geflügeltes Wort gewesen sein soll - vor Brunnemann und Brandt...?! Was haltet ihr von dieser Bewertung?
@dlh: Kann mich nur vage an den von dir genannten Film erinnern. Fand ihn ziemlich schwach und es sehr überraschend, dass er bei der Video-VÖ so erfolgreich war, dass er praktisch die TV-Serie relativ verspätet nach sich zog. Von der dt. Fassung weiß ich nur noch, dass stänmdig irgendwelche "Sprüche" zu Donald Sutherlands Äußerem gemacht wurden, entweder "Lodenmäntelchen" oder "Filzhut" oder sowas in der Art, was ich damals ein wenig Förster-vom-Silberwald-mäßig und daher recht unpassend fand...
Zitat von AristeidesDa ihr ja des öfteren die Tradition nzw. Beeinflussung Brunnemann-Brandt erwähnt, möchte ich einmal einen anderen Namen in die Runde werfen, den ich im ganzen Thread noch nicht gefunden habe: Reinhold Brandes Brandes' Name war mir Ende der 80er/Anfang der 90er durch seine Autorentätigkeit aufgefallen. Das estreckte sich nicht nur auf Synchron (Al Mundy, Bonanza), sondern auch auf diverse Spielfilme, z.B. mit Heinz Erhardt.
Das hatte zwar notiert, aber doch relativ lange vergessen (er war als Sprecher nun nicht sehr präsent - genauso wie seine ebenfalls früh verstorbene Ehefrau Sonja Wilken), bis ich vor ein paar Tagen durch eine Ergänzung im Wikipedia-Artikel von Brandes wieder daran erinnert worden. Die tatsächliche Bedeutung von BRandes für die Entwicklung der dt. Synchronisationspraktiken vermag ich nicht zu beurteilen, aber ein Berliner Journalist, der die Ergänzungen in der WP vornahm, behauptet sogar, dass "Brandes-Deutsch" seinerzeit quasi ein geflügeltes Wort gewesen sein soll - vor Brunnemann und Brandt...?! Was haltet ihr von dieser Bewertung?
Ich muss zugeben, dass mir dar Name Reinhold Brandes kaum was sagt, bin aber beim googeln auf diesen zeitgenössischen Artikel aus dem "Spiegel" gestoßen: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43279019.html
Und weil's in dem Artikel auch zu Wort kommt: Die Synchros diverser Eddie-Constantine-Filme gingen ja durchaus schon in die Richtung "Blödelsynchro" - und das schon seit Anfang der 50er. Im Vergleich dazu, was ab den späten 60ern passierte, natürlich noch relativ verhalten - trotzdem würde ich das als eine Art Grundstein ansehen, denn "blöde Sprüche" machten damals doch einen Gutteil des Erfolgs dieser Filme aus. Hab leider keine Ahnung, wer sich da als Autor(en) besonders hervortat.
Zitat Ich muss zugeben, dass mir dar Name Reinhold Brandes kaum was sagt
Hallo,
der eine oder andere hat vielleicht den letzten Heinz-Erhardt-Film "Willi wird das Kind schon schaukeln" gesehen. Reinhold Brandes war dort Co-Drehbuchautor und hat auch selbst mitgespielt. Brandes spielte dort den Präsidenten des Fußballclubs. Seine Stimme ähnelte ein wenig der von Paul Dahlke. Vor längerer Zeit gab es in diesem Forum mal eine Diskussion über eine (kleine) Rolle in einem Trickfilm. Es wurde gemutmaßt, daß es sich dabei um Paul Dahlke handeln würde. Der war das aber ganz bestimmt nicht, sondern- Reinhold Brandes; was ich aber auch erst später herausgefunden habe. Ich weiß leider nicht mehr, um welchen Film es sich gehandelt hat.
Meinolf Zurhorst schimpft in seinem "Lexikon des Kriminalfilms" auf die deutsche Fassung von "Brillanten und Kakerlaken", "bei der sich ´Reh´ auf ´Kartoffelpüree´ reimt" und "und die den intelligenten Witz des Originals nur noch vermuten lässt und so das Vergnügen nachhaltig trübt!" (S. 54). Da John Gielgud laut mehreren Listen hier von Siegmar Schneider gesprochen wird, dachte ich an Karlheinz Brunnemann, der (laut Silenzio) Schneider öfter besetzt. Bei Arne ist jedoch Joachim Kunzendorf als Regisseur und Lutz Arenz als Autor angegeben. Falls jemand den Film kennt: Hat Arenz hier ähnlich daneben gehauen wie bei den "Rittern der Kokosnuss"?
Das ist mal wieder ein gutes Beispiel, wenn seriöse Autoren bzw. Regisseure, die sonst nur Qualitätsarbeit abliefern, sich an einer Blödelsynchro im Stil von Brunnemann und Co. versuchen.
Mal ein weiteres Beispiel: DIE TOLLEN CHARLOTS - WO DIE GRÜNEN NUDELN FLIEGEN (Brunnemann/Elsholtz). Danneberg, Elsholtz und Co. bringen einen dämlichen Spruch nach dem anderen. Teils mit den üblichen Wortdrehern.
Rolf Schult: "Wie Sie wissen meine Herren, sind Sie bei einem Rasenmäher angestellt, der Firmen herstellt."
Marianne Lutz: "Der Herr Direktor wird Sie sofort entlassen äh Pardon, ich meine: empfangen."
Harry Wüstenhagen: "Seh ja aus wie ein Kannabile äh Kannibale."
Danneberg/Duwner: "Übrigens, wir haben hier einen sehr gepflegten Kinderspielplatz." - "Wo denn?" - "Na gestern war er doch noch da?" - "Es wird ihn doch keiner mitgenommen haben, nech?"
Joachim Kemmer: "Emil, gib mal deine Kasse raus ... Elsholtz: "...sonst ziehn wir dir deine Hosen aus!"
Klaus Miedel: "Ich mach 'ne Stanktelle äh Tankstelle draus."
Thomas Danneberg: "Du weißt doch nicht mal wie Billard mit Vornamen heißt, Franz nämlich."
Toni Herbert: "Ich regel die Sache auf meine Art und Wiese."
"Born Hero 2" passt hier auch ganz gut rein. Action-Komödie mit Chow Yun-Fat. Die Synchro kommt aus München, bis auf die üblichen Verdächtigen in Nebenrollen (M. Amler, W. Röbke, P. Musäus), H.R. Müller für Chow Yun-Fat und Reinhard Glemnitz (als Polizeichef) habe ich aber absolut niemanden erkannt. Waren auch nicht alles Top-Sprecher, trotzdem macht die Synchro irgendwie Spaß. Allein, was in den ersten fünf Minuten für ein Stuss rausgehauen wird. Herrlich. Danach flacht es zwar etwas ab, doch, wenn man es am wenigsten erwartet, werden plötzlich Sprüche wie "Weißt du, dass man vom Scheissequatschen braune Zähne kriegt?" gekloppt .
Gottchen, welche der Spezis war denn bei JAGD AUF DILLINGER federführend. Zwar keine Blödelsynchro, aber mit reichlich dämlichen Dialogen. Brandt, Brunnemann oder Elsholtz??
"So im Showgeschäft sind Sie? Und wann showen Sie in Hollywood?" "Will der mich hier umlegen, der Arsch mit Ohren! Du willst mich umlegen, du Erdnuckel!"
Könnte mir vielleicht jemand sagen, welche Münchener Dialogbuchautoren gekalauert haben ? da gab es doch bestimmt auch welche, oder war das ein reines berliner Phänomen ?