Zitat von N8falke im Beitrag #2796Putzig fand ich hier vor allem, dass Rettinghaus mal für Brad Pitt angedacht und angefragt wurde. Da würde mich doch der Zeitraum interessieren, tippe auf frühere/Mitte 90er.
Ich tippe ja eher auf Petersens TROJA, wo es dann Martin Keßler wurde.
Zitat von VanToby im Beitrag #2848Ja, sperrig. Er ist umständlich und ungelenk. Wer ihn verwendet, hat offenbar kein Gespür für Künstlerisches.
Das heißt also, Synchronisieren scheint für dich keine darstellende Kunst zu sein?! Ich bin ja erfreut, dass du als unser Forumsoberhaupt dem Begriff "sychronschauspieler" wie ich ablehnend gegenüberstehst. Aber du bist leider nicht auf meine Frage eingegangen, wieso diese Bezeichnung sperrig und ungelenk" sein soll. Deine Meinung bzw. Antwort würde mich und bestimmt auch andere hier brennend interessieren!
Die Schlussfolgerung kann ich nicht nachvollziehen. Selbstverständlich ist Synchronisation eine darstellende Kunst. Allerdings klingt der Begriff "Synchronschauspieler" (für mich persönlich) eher nach mangelndem Selbstbewusstsein als nach einer ernsthaften Berufsbezeichnung. Und ich verstehe jeden einzelnen Sprecher sehr gut, der davon peinlich berührt ist und doch lieber nur als "Synchronsprecher" bzw. als "Synchronstimme von..." bezeichnet werden möchte.
"Ich bin nicht nur einfach ein ordinärer Busfahrer! Ich fahre schließlich keinen Linienbus und auch (um Gotteswillen!) keinen Schulbus! Ich bin Reisebusfahrer! Das ist etwas ganz anderes! Ganz anders! Jeder Reisebusfahrer weiß das! Wie käme ich dazu, einen Linienbus zu fahren?! Absurd, allein der Gedanke!"
Und ja, der Begriff ist künstlich, lächerlich und sperrig. Vor allem, wenn man bedenkt, wo eine Berufsbezeichnung abgefragt wird: in Hotels und beim Finanzamt. ;)
Zum Interview mit Tommi Piper: Ich habe mir so einige Kommentare im Internet dazu durchgelesen und dabei bemerkt, dass viele Herrn Piper eher "anstrengend" fanden und dass man ihm nur schwer folgen könne. Nachvollziehen kann ich das aber nicht wirklich. Zwar habe ich nur den 17-minütigen Ausschnitt auf YouTube sehen können, aber für mich hatte Piper einfach einen gesunden Redebedarf - und ich finde es völlig legitim, auch mal die negativen Seiten der Synchronbranche beleuchten zu dürfen.
Zitat von N8falke im Beitrag #2796Putzig fand ich hier vor allem, dass Rettinghaus mal für Brad Pitt angedacht und angefragt wurde. Da würde mich doch der Zeitraum interessieren, tippe auf frühere/Mitte 90er.
Ich tippe ja eher auf Petersens TROJA, wo es dann Martin Keßler wurde.
Zitat von producer im Beitrag #2853Die Schlussfolgerung kann ich nicht nachvollziehen. Selbstverständlich ist Synchronisation eine darstellende Kunst. Allerdings klingt der Begriff "Synchronschauspieler" (für mich persönlich) eher nach mangelndem Selbstbewusstsein als nach einer ernsthaften Berufsbezeichnung. Und ich verstehe jeden einzelnen Sprecher sehr gut, der davon peinlich berührt ist und doch lieber nur als "Synchronsprecher" bzw. als "Synchronstimme von..." bezeichnet werden möchte.
"Ich bin nicht nur einfach ein ordinärer Busfahrer! Ich fahre schließlich keinen Linienbus und auch (um Gotteswillen!) keinen Schulbus! Ich bin Reisebusfahrer! Das ist etwas ganz anderes! Ganz anders! Jeder Reisebusfahrer weiß das! Wie käme ich dazu, einen Linienbus zu fahren?! Absurd, allein der Gedanke!"
Und ja, der Begriff ist künstlich, lächerlich und sperrig. Vor allem, wenn man bedenkt, wo eine Berufsbezeichnung abgefragt wird: in Hotels und beim Finanzamt. ;)
Ich glaube niemand würde sagen, er ist von Beruf Synchronschauspieler. Ich denke, es geht eher darum, ob man sich als Sprecher oder als Schauspieler bezeichnen würde. Von daher passt das Busfahrer-Beispiel nicht so ganz. Bis in die 1980er Jahre waren meiner Einschätzung nach die meisten Leute in der Branche tatsächlich Schauspieler, da gab es dann halt Theater, TV, Film und Synchron. Von daher find ich es absolut verständlich, dass es irgendwie unpassend war, bei Leuten wie Marion Degler, Paul Kingler, Harald Juhnke, Claus Biederstaedt von Sprechern zu sprechen...
Heute ist es wohl anders. Ich bin nicht sicher, aber ein größerer Teil heute macht wohl tatsächlich fast ausschließlich Synchron (und evtl. Hörspiel), da ist die Bezeichnung Sprecher vielleicht angebracht, obwohl ich persönlich bei Sprecher immer mehr an Nachrichtensprecher, Radiosprecher etc. denke. Aber klar, im Alltagsgebrauch verwendet glaube ich keiner das Wort "Synchronschauspieler" (ich auch nicht), aber im schriftlichen verwende ich es durchaus, denn rein von der Wortlogik her finde ich es schon sehr treffend (es sei denn man denkt an schlechte Synchros: okay, der hat jetzt nur gesprochen, nicht gespielt ). Ganz allgemein würde ich sagen: Es sind Schauspieler, die Synchronsprechen. Ansonsten finde ich klingt Sychronstimme von XYZ deutlich besser als Synchronsprecher von XYZ.
Ich gehe davon aus, dass Synchronsprecher nur deshalb nicht Sprecher genannt werden wollen um der breiten Masse klar zu machen, dass sie selbstverständlich eine Schauspielausbildung haben. (Die meisten jedenfalls) Letztendlich sind sie natürlich Sprecher - viele lesen Hörbücher, machen Hörspiele, Werbung oder Voice over. Deshalb nenne ich jeden Synchronsprecher auch konsequent Synchronsprecher. Ich weiß auch so, dass da trotzdem talentierte Schauspieler den Job machen - aber schauspielen hat nicht umsonst das "zur Schau stellen" mit drin. Das impliziert, dass ich den Schauspieler auch sehe.
Ich glaube, es geht den Leuten bei der Bezeichnung "Synchronschauspieler" wirklich eher um das, was sie da im Atelier machen, wenn sie am Mikrofon stehen. Diejenigen, die ihren Job beherrschen (unabhängig davon, ob Schauspielausbildung/-unterricht oder Naturtalent), SPIELEN eben die Rolle in dem Moment auch tatsächlich. Und das durchaus mit allen ihnen zur Verfügung stehenden mimischen und gestischen Ausdrucksmitteln - auch wenn man davon im Endprodukt nur das Hörbare wahrnimmt. Es gibt sie aber ebenfalls, die SynchronSPRECHER. Die können dann zwar astrein und mega-sauber sprechen und lange Takes beim ersten oder zweiten Anlauf gleich perfekt und lippensynchron "runter rattern", aber das Spiel bleibt auf der Strecke. Es steckt keine Seele drin. Deshalb finde ich persönlich diese Unterscheidung durchaus nicht verkehrt. So, das war mein Senf zum Thema.
Nichtsdestotrotz finde ich es sehr interessant, dass die "Synchronsprecher" alle unterschiedlicher Meinung zu dem Thema sind. Die einen legen werd darauf, dass es ein künstlerischer und schauspielerischer Beruf ist den man aus Leidenschaft macht und daher die Bezeichnung "Synchronschauspieler" angemessen finden, andere sehen dies mehr als "Brot-und-Butter-Beruf" an, den man nur der Kohle wegen macht und diese Arbeit mehr ein Nachahmen/-sprechen der Vorlage ist an der wenig schauspielerisches oder kreatives dran ist.
Zitat von lupoprezzo im Beitrag #2856 Ich glaube niemand würde sagen, er ist von Beruf Synchronschauspieler.
Dann müsst du so manche Postings und interviews in unserem Forum übersehen haben, wo der "Synchronschauspieler" als Beruf" geschrieben und gesprochen wurde... quote=ronnymiller|p7458154]Ich gehe davon aus, dass Synchronsprecher nur deshalb nicht Sprecher genannt werden wollen um der breiten Masse klar zu machen, dass sie selbstverständlich eine Schauspielausbildung haben.
Zitat [...]Ich weiß auch so, dass da trotzdem talentierte Schauspieler den Job machen - aber schauspielen hat nicht umsonst das "zur Schau stellen" mit drin. Das impliziert, dass ich den Schauspieler auch sehe.
Völlig richtig! Dazu habe ich mich im "Synchro oder Synchron Thread" geäußert, wo die Stimmung deutlich in die gegenteilige Richtung ging und ich mit meinen Argumenten weitgehend auf heftigen Widerspruch gestoßen bin. Hier ist melden plötzlich alles anders und es melden die Kritiker dieser Bezeichnung. Natürlich stimmt es, dass die Schauspielkunst für diese Tätigkeit dabei von Bedeutung ist (siehe dort). Stattdessen könnte man ja auch von "Darstellender Kunst" sprechen.
Zitat von Donnie Darko im Beitrag #2859Ich glaube, es geht den Leuten bei der Bezeichnung "Synchronschauspieler" wirklich eher um das, was sie da im Atelier machen, wenn sie am Mikrofon stehen. Diejenigen, die ihren Job beherrschen (unabhängig davon, ob Schauspielausbildung/-unterricht oder Naturtalent), SPIELEN eben die Rolle in dem Moment auch tatsächlich. Und das durchaus mit allen ihnen zur Verfügung stehenden mimischen und gestischen Ausdrucksmitteln - auch wenn man davon im Endprodukt nur das Hörbare wahrnimmt.
Im genannten Thread habe ich Klaus Kindler erwähnt, der sich und seine Kollegen nicht als Sprecher, sondern als Schauspieler betrachtet hat. Andererseits sprach er davon, wen er u.a. "geprochen" habe.:o Um auch die verborgene Tätigkeit im Studio begrifflich abzudecken würde iSynchrondarsteller/innen sagen, oder wenn es um die rein höbare seite gehen soll, wäre mir "Einsprecher" eingefallen,in Begriffsabgrenzung zu den Nachrichtensprechern (nachdem im Zusammenhang mit Synchronaufnahmen oft vonm "Einsprechen" die Rede ist)? Zum Dchluss eine Frage zu Hernn Hemmo: sieht er sich und Kollegen wirklich als "Nachspieler"? Seine antwort war imo. dem Moment schwer verständlich. !
Zitat von iron im Beitrag #2862 Im genannten Thread habe ich Klaus Kindler erwähnt, der sich und seine Kollegen nicht als Sprecher, sondern als Schauspieler betrachtet hat. Andererseits sprach er davon, wen er u.a. "geprochen" habe.
Ja und? Ist doch genau richtig. Was wüdest du denn sagen?
Zitat von lupoprezzo im Beitrag #2856 Ich glaube niemand würde sagen, er ist von Beruf Synchronschauspieler.
Dann müsst du so manche Postings und interviews in unserem Forum übersehen haben, wo der "Synchronschauspieler" als Beruf" geschrieben und gesprochen wurde...
Hat tatsächlich je jemand gesagt er sei von Beruf "Synchronschauspieler"? Kann ich mir tatsächlich nicht vorstellen... Das hieße auch, dass er ausschließlich im Synchron arbeitet. Als einen Tätigkeitsbereich eines Schauspielers: ja klar.