Ein sehr nettes, aber etwas hölzernes Interview. Ich muss aber zugeben, dass ich als Interviewer auch enormen Respekt davor hätte eine solche Synchronlegende zu interviewen und das bei demjenigen zu Hause. Am besten hat mir das Schlusswort von Kerzel am Ende gefallen.
Luise Lunow war damals mit den drei ??? auf Tour (cool :-)) und ihre Stimme ... ich denke als erstes immer an Magnum‘s Mutter (Gwen Verdon) in der Magnum - Zweitsynchro.
Auf Gisèle Casadesus fand ich sie wirklich eindrucksvoll und nach dem "Labyrinth der Wörter" ging es dann gefühlt fast Schlag auf Schlag mit den "akustischen Begegnungen" mit Luise Lunow! Erfeulich, wie quirlig und quicklebendig sie in ihrem Alter noch ist:)!
Ein verspätetes danke für den kurzen, kleinen Einblick der beiden. Mir ist richtig das Herz aufgegangen, als die Stimme der zwei Legenden Tony Soprano und Mike Ehrmantraut zu hören war. Richtig lebendig, lustig und auskunftsfreudig ist er. Interessant, dass Eberhard Haar und die ebenfalls geschätzte Isabella Grothe ein Paar sind. Die habens aber hübsch dort in dem Häuschen auf dem Land.
Auch dieses Interview hat mir gefallen. Toll, wie er die Menge-Masse-Sprecher gelobt hat und da habe ich auch gleich wieder etwas gelernt. Hätte nicht gedacht, dass bei denen häufig Improvisationstalent gefordert ist. Cool war natürlich auch der Beitrag über die Arbeiten an "Brüno".
"Brüno" auf Kärntnerisch muss ich mir bei Gelegenheit geben...Daran kann ich mich gar nicht erinnern, dass dort solche Dialoge vorkommen (ich habe aber auch selten lange bei solch einem Film durchgehalten)!
Dass Menge/Masse-Stimmen keinen festen Text haben,wusste ich bisher gar nicht. Selbst bei drei Wörtern, bei einem halben Satz und erst recht bei drei Sätzen hätte ich bisher gemeint, dass man auch dann (eine) textliche Vorgabe(n) bekommt.
Dass Menge/Masse-Stimmen keinen festen Text haben,wusste ich bisher gar nicht. Selbst bei drei Wörtern, bei einem halben Satz und erst recht bei drei Sätzen hätte ich bisher gemeint, dass man auch dann (eine) textliche Vorgabe(n) bekommt.
Da muss man differenzieren. Wenn es um kleine Einzel-Röllchen geht, haben die natürlich vorgegebenen Text im Buch. Geht es allerdings darum, Hintergründe zu bedienen, also wo im Film wirklich viele Menschen durcheinander reden o.ä., dann ist bei solchen Szenen mitunter wirklich Impro-Talent gefragt und die Sprecher müssen sich ohne genaue Vorgaben im Buch spontan etwas ausdenken. Entweder etwas, was auf die spezielle Situation in der Szene bezogen ist oder allgemeines Gebrabbel über irgendwelche Dinge. Und darauf bezog Markus Pfeiffer sich auch im Interview.
Hab das Interview mit Pfeiffer jetzt auch gesehen und hätte nicht gedacht, dass man da doch so viele neue interessante Dinge erfährt. Das man jetzt bei den Fragen mehr auf den Interviewten eingeht und etwas weg vom standardisierten Fragenkatalog kommt hat sich mehr als bezahlt gemacht.
Am meisten fand ich interessant, dass Pfeiffer tatsächlich nicht nur als erstes für Brody in "Der Pianist" besetzt wurde, sondern auch schon ordentlich was eingesprochen hatte bis der Regisseur die Reißleine zog und Stephan Schwartz besetzte. Hätte ich niemals gedacht. Ohne entsprechende Hörproben von dem was Pfeiffer da bereits eingesprochen hatte kann ich natürlich nicht beurteilen, ob die Umbesetzung gerechtfertigt war. Unbestreitbar ist allerdings, dass Schwartz eine fantastische Arbeit abgeliefert hat. Er hat Brody in der Rolle die nötige Reife gegeben und ihn glaubhaft als jemanden dargestellt, der von den schrecklichen Erlebnissen im Ghetto und Krieg erschöpft, verzweifelt, traumatisiert und etwas gebrochen war.
In meiner Vorstellung und auf Basis von dem wie Pfeiffer Brody bisher immer gesprochen hat stelle ich mir Pfeiffers Stimme für die Rolle des "Wladyslaw Szpilman" zu der Zeit als "Der Pianist" raus kam etwas zu frisch und jugendlich vor. Pfeiffers Leistung will ich hierbei nicht in Abrede stellen. Auf keine Fall, zumal er sich nach eigener Aussage richtig reingehangen hat in der Rolle und sein absolut bestes gab. Nur leider kann ich das nicht beurteilen, wie Pfeiffer sich als "Wladyslaw Szpilman" gemacht hätte.