Zitat von Koboldsky im Beitrag #6300Gerade läuft auf dem YouTube-Kanal Raumschiff Eberswalde ein interessanter Livestream, bei dem auch die deutsche Synchronisation der Kinofilme (u. a. das Standby-Team) thematisiert wird. Angekündigt wurde auch ein Interview mit Gert Günther Hoffmann aus dem Jahr 1985!
Du meine Güte. Das ist ein ganz sensationeller Schatz.
Es ist sehr schön zu erleben, wie G.G. Hoffmann, am Anfang noch etwas grummelig, sich dann aber sehr schnell öffnet, als er merkt, wie viel Wohlwollen und ehrliches Interesse an ihn herangetragen wird, bis er am Ende sogar persönlichen Telefonkontakt anbietet.
Interessant auch, dass das aus der Synchronphase der Sat.1-Folgen stammt, über die man bislang nur wenig hörte; gerade so, als wäre sie damals völlig unbemerkt vonstatten gegangen.
Und dann ist bemerkenswert, dass man die alten ZDF-Folgen tatsächlich als Autoren-Team bearbeitet oder zumindest vorbesprochen hat, und er sich sogar noch entfernt an alte Handlungen erinnern konnte.
Das ist ja super. Vielen Dank für's Verlinken. Von manchen Synchrongrößen hofft man ja im Geheimen doch immer auf Interviews, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eher gering ist. Von daher habe ich mich über dieses Interview mit GGH sehr gefreut. Vielen Dank. Was ganz interessant war, dass er bemerkt hat, dass er gerne Unterhaltung macht, da hinsichtlich der Synchronisation (die zähle ich zu seinen Ausführungen auch dazu) ja hier im Forum mal jemand so einiges über Synchronsprecher gepostet hat und dabei bemerkte, dass man nie so genau gewusst habe, ob ihm (GGH) dass Synchronisieren wirklich Spaß gemacht habe. Auch interessant waren z.B. seine Ausführungen zu "Star Trek III", wo er nicht besetzt wurde. Und ja, anfangs war er doch ziemlich muffig, wobei er dann aber doch im Laufe des Gesprächs etwas munterer wurde.
Auch ich finde es toll, dass diese Rarität ausgegraben und zur Verfügung gestellt wurde! Neben seinem Bekenntnis zur Unterhaltung und dem Lob für Paul Newmans Schauspiel fand ich interessant, dass seinerzeit bei den "Star Trek"-Folgen vier Autoren abwechselnd die Dialoge schrieben, aber darauf geachtet wurde, dass es keine abweichenden Übersetzungen feststehender Begriffe gab. Und dass er schon 1985 meinte, dass gewisse Dinge in "Goldfinger" und anderen früheren Filmen für Kopfschütteln sorgen würden. Sein Berlinern war auch interessant zu hören, da es mir bei ihm in Synchros bisher noch nie aufgefallen ist (anders als bei den Kollegen Lukschy, Ackermann, Welbat oder Schneider).
Noch etwas zu dem Interview mit Hansi Jochmann: Sicher können die Ecken und Kanten, die sie hier und anscheinend auch bei der Arbeit zeigt, für Kollegen zum Problem werden und die Zusammenarbeit schwierig werden lassen. Aber es ist natürlich erfrischend, wenn sie kein Blatt vor den Mund nimmt, ähnlich wie etwa bei Joachim Kerzel (wobei dieser im Vergleich natürlich zahm wirkt). Wie iron schon angedeutet hat, spielt wahrscheinlich auch eine Rolle, dass sie jenseits von "ihrem" Star (mit dem sie praktisch untrennbar verbunden ist) schon seit Jahren nicht mehr synchronisiert, in die Branche kaum noch eingebunden ist und da wahrscheinlich weniger Rücksicht nehmen muss. Helmut Krauss gab vor ein paar Jahren mal ein Interview (ich meine jetzt nicht das mit Media-Paten), in dem er im Zusammenhang mit Promi-Synchros auch etwas sagte, was ansonsten selten angesprochen wird, nämlich die mitunter enorme Anstrengung für Leute, die die Synchronarbeit nicht gewohnt sind. Die ausführlich erzählte Anekdote über die Synchronisation vom "Schweigen der Lämmer" war natürlich interessant zu hören! Ob es sich bei dem Regisseur, der den Film abgelehnt hatte, um Jürgen Neu handelte? Oder gibt es in der Branche einen anderen "Jürgen", der in Frage käme? Und wie in einem anderen Zusammenhang eine Supervisorin erzählte, hatte Horst Balzer mit einer obszönen Textstelle zunächst auch Probleme.
Der lange verstorbene Heinz Drache dürfte jedenfalls im Synchronstudio sicher auch nicht einfach gewesen sein!
Jürgen Wilhelm gäbe es, aber der ist erst seit Mitte der 90er aktiv, wenn ich es richtig aus der SK analysiere.
Zu Horst Balzer hab ich heute zufälligerweise eine Imitation von Björn Schalla gehört (gesehen). In seinem letzten Interview erzählte er über dessen Ruf und traumatischen Lehrmethoden bei "Gib's ihm, Chris!" Wurde hier schon verlinkt. Radio NerdStar, ab etwa Minute 25.
Zitat von 8149 im Beitrag #6306Zu Horst Balzer hab ich heute zufälligerweise eine Imitation von Björn Schalla gehört (gesehen). In seinem letzten Interview erzählte er über dessen Ruf und traumatischen Lehrmethoden bei "Gib's ihm, Chris!"
Ich kann mich auch noch erinnern, dass er ihn gegenüber Media-Paten als "Derwisch" bezeichnet hat.
Thomas Nero Wolff und Paul-Lino Krenz spielen eine Szene von "Invincible" nach (nur TNW ist tatsächlich in der Serie zu hören): https://twitter.com/PrimeVideoDE/status/1384031466925924355 Kann nur sagen: also mit Tobias Diakow hat man die passendere Stimme für den Serien-Sohnemann gefunden.
Ich find's toll, dass es nun doch ein älteres, längeres Interview mit GGH auf YOUTUBE gibt!
Zum Video bzw. dem Interview kann ich vorerst nur so viel schreiben: Außer "Pille" wird in TOS von Kirk (und Allgemein) afaik. kein Crewmitglied geduzt! In diesem Zusammenhang halte ich es auch für Haarspalterei, eine Spitzfindigkeit, oder Korinthenkackerei, ob der dritte Enterprise-Film nun "Auf der Suche nach Mr. Spock" oder "Die Suche nach Spock" heißen würde. Meines Erachtens gibt es für eine Titeländerung keinen Grund und Bedarf.
Ich teile die Freude über die Interview-Perle mit G.G. Hoffmann, aber es soll nicht unerwähnt sein, dass im selben Video auch noch K.E. Ludwig zu sehen ist ab 1:42:15. https://www.youtube.com/watch?v=JNPHeuZSYyM&t=1522s
Au wei - meine Meinung über Grossmann ist ja schon niedrig, aber das schlägt dem Fass die Krone aus. Das gern und häufig unangebracht oder übertrieben angewandte Wörtchen "ignorant" ist hier, wenn man Ludwigs Aussage Glauben schenkt (und warum sollte man das nicht tun) wirklich am Platze. Interessant, dass er offenbar den endgültigen Ausschlag für den Brief gegeben hat, der zur "Berufung" des Stand-By-Teams führte. Würde mich nicht wundern, wenn er auch irgendwie Fäden zog, dass der Synchronauftrag für Star Trek IV eben nicht an die BSG ging (obwohl Produktionsleiter Kulakowski offenbar ein gewisses Einsehen gezeigt hatte, zumindest brieflich), sondern an die Cine Adaption, was für Paramount ja eher ungewöhnlich war.
Zitat von berti im Beitrag #6305Noch etwas zu dem Interview mit Hansi Jochmann: Sicher können die Ecken und Kannten, die sie hier und anscheinend auch bei der Arbeit zeigt, für Kollegen zum Problem werden und die Zusammenarbeit schwierig werden lassen.
Erst recht wenn man sich dann, bei allem Respekt, scheinbar irgendwie schon divenhaft verhält. Es gab durchaus Momente in diesem Interview, wo ich nur den Kopf schütteln konnte. Ok, ich weiß, dass jedes Ding zwei Seiten hat und was jetzt genau bei den einzelnen Projekten abgelaufen ist, weiß man nicht. Direktheit ist sicherlich nicht immer schlecht; auch wenn man sich manchmal beißt, aber dann trotzdem zu einem guten Ergebnis kommt. Aber wenn man sich an Kleinigkeiten, wie z.B. an einer bestimmten Formulierung wie z.B. "Schu-en-ga" bei "Nell", so dermaßen stoßen kann ("Ga-age" im Original), dann weiß ich nicht, was los ist. Die Originalformulierung ist auch nicht besser. Im Zusammenhang mit "Nell" fällt mir übrigens ein, dass ich mal in der Synchronkartei nachgesehen und festgestellt habe, dass es bei Hansi Jochmanns Synchronarbeit ab 1995 einen Bruch gibt (mit Ausnahme von 2002). 1994 war das letzte Jahr, wo sie eine größere Anzahl an Filmen synchronisiert hat und "Nell" ist auch aus diesem Jahr. Danach, also 1995, nimmt es deutlich ab. Ich kann jetzt nur spekulieren, aber vielleicht war ja nach dem Streit bei den Synchronarbeiten von "Nell" für sie so ein Punkt erreicht, an dem sie sich dazu entschlossen hat, weniger zu synchronisieren.
Zitat von 8149Jochmanns Schlusssatz hat etwas Meme-artiges an sich.
Nach so einem Interview hatte ich fast schon damit gerechnet, dass von ihrer Seite aus eine Äußerung in der Richtung kommt
Zitat von Lammers im Beitrag #6314Im Zusammenhang mit "Nell" fällt mir übrigens ein, dass ich mal in der Synchronkartei nachgesehen und festgestellt habe, dass es bei Hansi Jochmanns Synchronarbeit ab 1995 einen Bruch gibt (mit Ausnahme von 2002). 1994 war das letzte Jahr, wo sie eine größere Anzahl an Filmen synchronisiert hat und "Nell" ist auch aus diesem Jahr. Danach, also 1995, nimmt es deutlich ab. Ich kann jetzt nur spekulieren, aber vielleicht war ja nach dem Streit bei den Synchronarbeiten von "Nell" für sie so ein Punkt erreicht, an dem sie sich dazu entschlossen hat, weniger zu synchronisieren.
Es könnte aber auch damit zu tun gehabt haben, dass sie laut ihrem Wikipedia-Artikel zwischen 1995 und 2000 in London wohnte. Wolfgang Pampel und Peter Matic haben sich ja auch nahezu auf ihre "Stammkunden" beschränkt, nachdem sie von Berlin nach Wien gezogen sind. Bei Marion Degler war es zuvor ähnlich gewesen, und Christian Brückner war bekanntlich zeitweise New Yorker.