Zitat von E.v.G. im Beitrag #7139Tagesspiegel 16.7.22 50 Jahre die "Die 2" - Synchro
Hallo E.v.G.,
danke fürs „Artikel-Einstellen“. Wundert mich, dass es hier noch gar keine Reaktionen auf das Jubiläüm gibt, wo die Serie doch für viele Jahre die Film- und Seriensynchros beeinflusst hat. Ich wüsste nicht, dass es vorher oder nachher schon mal sowas gab. Ist jedenfalls einer der besser recherchierten Artikel, in dem u.a. auch mal Karlheinz Brunnemann als „Schnodderautor“ erwähnt wird. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob Danny Wilde in der, zu Anfangs, im Artikel beschriebenen Szene tatsächlich „Na, hast du nicht doch zufällig 'nen Raben in der Tasche? sagt. Oder statt Raben „Rahm“. Würde ja auch Sinn machen, weil ein alter Rahm ( z.B. Camenbert) nun wirklich streng müffelt. Na, ja, wie auch immer, ohne deinen Beitrag wär' das Serien-Jubiläum doch tatsächlich, obwohl ich „die 2“-Fan der ersten Stunde bin, an mir vorbeigegangen. Ich hab' dann schon mal zwei ähnlich begeisterte Freunde nächstes Wochenende, dem Anlass entsprechend. zur langen „die 2“-Nacht eingeladen. :-) ;-). Zwar 14 Tage zu spät (Erstausstahlung ab 11. Juni 1972) und nur mit den 15 ZDF-Folgen von 1972/73. Alle späteren „die 2“-Sychnchros waren für mich leider doch eher enttäuschend.
Zitat von Tonelli1972 im Beitrag #7141Wundert mich, dass es hier noch gar keine Reaktionen drauf gibt, wo die Serie doch für viele Jahre die Film- und Seriensynchros beeinflusst hat.
Leider konnte ich den Scan von meinem PC aus nicht richtig öffnen, und vollständig online steht der Artikel auch nicht. Aber vermutlich werde ich morgen die Möglichkeit haben, ihn woanders nachzulesen und dann etwas dazu schreiben.
Erwarte nicht zuviel.Es handelt sich bei dem Artikel nicht um eine investigative Analyse zur "die 2"-Serie. Ich hab' nur bisschen gestaunt, dass hier bisher niemand im Forum, seine posi-oder negative Meinung zur goldenen "Brandt/Brunnemann/Persuaders"-Hochzeit ;- ) geäußert hat.
Jetzt konnte ich ihn lesen. Anhand eines markanten Beispiels wurde verdeutlicht, wie Rainer Brandt eine im Original banale Dialogszene aufpeppte, wobei diese sicher nicht repräsentativ für die Serie insgesamt ist. Löblich, dass der (sicher in erster Linie von Rainer Brandt verbreiteten) Legende klar widersprochen wurde, "The Persuaders" sei in ihrem Ursprungsland ein Flop gewesen! Dass Karlheinz Brunnemann erwähnt und auch auf Christian Hegers Buch eingegangen wurde zeigt wirklich von etwas genauerer Beschäftigung mit der Materie, auch wenn Brandts Anteil am Spencer-Hill-Kosmos bekanntlich nicht so groß war, wie viele meinen (aber darüber wurde ja schon öfter diskutiert). Dass es hieß, RB beantworte Interviewanfragen selten und noch seltener positiv, gilt wohl erst für die letzten Jahre, da er zuvor (wie wir wissen) jahrelang keine Gelegenheit ausließ, sich zu präsentieren. Ob es wohl Zufall ist, dass gerade eine Tageszeitung aus Berlin sich mit Synchros beschäftigte, die von der dortigen "Schnauze" geprägt waren?
Zitat von berti im Beitrag #7144Dass es hieß, RB beantworte Interviewanfragen selten und noch seltener positiv, gilt wohl erst für die letzten Jahre, da er zuvor (wie wir wissen) jahrelang keine Gelegenheit ausließ, sich zu präsentieren.
Schätze mal das ist auch der Grund weshalb Brandt mittlerweile auf Interviewanfragen nur noch selten reagiert. Irgendwann wurden alle Fragen gestellt. Man hat alles gesagt und es wiederholt sich nur noch. Das wird dann auch jemanden langweilig, der sich selber in der Vergangenheit gerne vors Rampenlicht gestellt hat.
Zitat von berti im Beitrag #7144Jetzt konnte ich ihn lesen. Anhand eines markanten Beispiels wurde verdeutlicht, wie Rainer Brandt eine im Original banale Dialogszene aufpeppte,...
Leider geht Brunnemanns kreativer "Sprüche-Einfluss" auf die "die 2"-Dialoge aufgrund Brandts "Rampensau"-Auftritten fast immer unter. Den Bambi von 1974 für die Synchro von "die 2" haben ja, nicht umsonst, Brandt und Brunnemann bekommen. Die 15 ZDF-_Folgen habe ich mir seit Jahrzenthen XXX-Mal reingezogen.(Kurz vorm Suchtfaktor, aber mit entsprechender Therapeuten-Unterstützung) ;-) Man hört in 14 der 15 Folgen den "Brunnemann-Touch", in denen er auch in Sprechrollen übernimmt. Ausser in der Folge "Der Tod kommt live". Bei dieser Folge scheint Brandt allein für die ganze Synchro verantwortlich gewesesen zu sein und Schnodder-/ Sprüchemäßig ist dies die, mMn, schwächste Folge. Bevors endgültig Offtopic wird: Mir sind nur zwei Brunnemann-Interviews bekannt, Eines stammt aus dem Jahr 1975. Da hat er, aufgrund einer Zeichentrickserie, die er bearbeitet hat, mehrere mögliche Synchron-Fassungen vorgestellt, von "Eng am Original" bis zur "Schnodder-Variante". Das zweite im Radio zur Ausstrahlung von "Jason King".
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #7145 ... weshalb Brandt mittlerweile auf Interviewanfragen nur noch selten reagiert. Irgendwann wurden alle Fragen gestellt. Man hat alles gesagt und es wiederholt sich nur noch.
Leider wurden aber nicht alle, sondern fast immer dieselben Fragen gestellt. Und Brandt hat entsprechend auch immer die gleichen Antworten abgeliefert, vom Tatsächlichen bis zur "Gebrüder-Grimm-Variante". Und falls er doch noch ein Interview geben sollte, glaube ich kaum, dass er ausführlich Fragen beantworten würde, u.a. zum "Wolfgang Hess-Streit", zur Kirch-Insolvenz, aufgrund der sein Synchron-Atelier auch fast nicht überlebt hätte, oder aber, warüm er die 7 Folgen der 1992er-"die 2"- Synchro für Kabe11 so lustlos-einfallslos-sprüchearm bearbeitet hat, wo doch "die 2" der Grundstein seines Erfolges war. Aber olle Rainer ist nun auch schon 86 Jahre alt, schaut wohl ungnädig vom Synchro-Helden-Sockel auf die die aktuelle Synchronbranche runter und denkt sich: „Die schwänzen alle ein' anderen Beruf“
Die vier Sprecherinnen sprechen gar von "Buch und Regie". Ich nehme an, dass sie da was verwechselt haben, weil Kielmann laut Kanon nur Regie geführt hat. Möglich ist, dass Kielmann neben Rabe die Bücher schrieb. Rabe war in jedem Fall als Buchschreiber beteiligt, denn sonst hätte er "Golden Girls" nicht als Referenz angegeben und auch nicht dieses Buch im Goldmann Verlag geschrieben, oder?
Aber dass sich gleich alle vier irren? Ohne den leisesten Zweifel zu hegen? Schon seltsam. Abgesehen davon, dass Autor und Regisseur doch relativ oft verschieden sind: Auf den Dialogbüchern, die ich bisher gesehen habe, steht der Autor auf dem Deckblatt – und man unterhält sich ja auch mit dem Regisseur darüber („Was hast Du denn da geschrieben, Henry???“). Was das „Golden Girls“-Buch von Rabe betrifft: Das habe ich mir im Internet mal näher angeschaut – hätte man nicht, wenn man schon etwas über den Autor schreibt, explizit darauf hingewiesen, dass Rabe auch die deutschen Texte für die zugrundeliegende Serie geschrieben hat? Stattdessen steht aber auf dem Umschlag:
„Niedergeschrieben wurde es, unter Beibehaltung des Wortwitzes der in unzähligen ‚schrägen’ Textpassagen zum populären Zitat gewordenen irren Dialoge, von Siegfried Rabe, dem Verfasser der deutschen Fassung der Erfolgsserie ‚Alf’.“
Und im Klappentext zu seiner Autobiographie „Loch im Zaun“ wird nur auf die „Simpsons“ und „ALF“ hingewiesen. (Im Reimlexikon – das einzige Buch von Rabe, das ich besitze – gibt’s, jedenfalls in meiner Ausgabe, gar keine Hintergrundinformationen über ihn.)
Aber vielleicht haben sie sich die Arbeit tatsächlich geteilt.
Kielmann hat definitiv Regie UND Buch gemacht, wie die Damen es sagen. Es gab auch mal einen Zeitungsartikel, wo er sich speziell dazu äußerte, welche Probleme es mitunter gibt, wenn er die Gags ins Deutsche übertragen will und dass ihm da mitunter die passende Lösung auch mal unter der Dusche einfällt. Vielleicht hat Rabe nur die erste Staffel gemacht oder so.
Würde mich eigentlich wundern, wenn der Autor im deutschen Abspann nicht genannt worden wäre, den es bei der ARD sicher noch gegeben hat ... Vielleicht besitzt ja noch jemand ein paar alte Aufzeichnungen (und könnte in diesem Falle seine Erkenntnisse im "Golden Girls"-Thread mit uns teilen).