Ich sag's mal so: Ich habe tatsächlich schon Leute kennengelernt, die gedacht haben, eine reine Sprecherausbildung (ohne schauspielerischen Background) reiche für Synchronarbeiten aus. Meistens war dies auch verbunden mit dem Berufswunsch, "Synchronsprecher" zu werden, obwohl es sich hierbei nicht wirklich um eine eigenständige Tätigkeit handelt. Dass man dieses Missverständnis vermeiden möchte, finde ich dann doch wieder eher lobenswert.
Zitat von iron im Beitrag #7350Wieso gerade nur in der Heutigen Zeit? Es war doch zu allen zeiten, seit synchronisiert wird, so, dass man die jeweilige Rolle - mit mehr oder weniger Körpereinsatz - im Synchronstudio nach- oder mitgespielt hat (bzw. es musste)?!
Ich meinte, weil heute die Arbeit im Synchronstudio viel geläufiger ist bzw. durch YouTube (und Foren im Internet) das Ganze ja viel bekannter und transparenter ist. Und damit sollte auch klar sein, dass da viel mehr dazugehört, als "sprechen". Ob der Begriff "Synchronsprecher" quasi den Berufsstand abwertet - das sehe ich persönlich nicht so. Die genannten wollen verdeutlichen, dass sie "Schauspieler" sind - ich finde aber eben nicht, dass der Begriff des "Synchronsprechers" das zwangsläufig infrage stellt. Aber das kann man ja dennoch so auffassen - wie einige SynchronSCHAUSPIELER (die sie zweifelsohne sind) ja auch in den Interviews eben zum Ausdruck bringen.
Weil wenn man weiter geht, ist auch niemand dieses Berufsstands nur "die deutsche Stimme von ..." denn auch das würde dem Null gerecht. Die jeweiligen Menschen hinter dem Mikro leihen mehr als ihre Stimme - es ist eher ihre eigene Interpretation der Rolle ... auch wenn sie sich i.d.R. an der Originalinterpretation stark orientieren.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #7351Ich sag's mal so: Ich habe tatsächlich schon Leute kennengelernt, die gedacht haben, eine reine Sprecherausbildung (ohne schauspielerischen Background) reiche für Synchronarbeiten aus.
Ich gehörte auch zu denen, die das mal gedacht haben. Hab' Karlheinz Brunnemann darauf angesprochen, (1975) und seine, als meine zunichte machende Zufunftpläne, Antwort bekommen: "Du mußt schon Pilot sein, um ein Flugzeug fliegen zu können!" Tja, und das war's dann mit meiner angestrebten Synchro-Karriere.
Andererseits sollte man sich seine Träume von anderen nicht kaputtmachen lassen. Es gibt genügend Leute in der Branche, die keine Schauspielausbildung haben und trotzdem abliefern.
Zitat von smeagol im Beitrag #7352Ich meinte, weil heute die Arbeit im Synchronstudio viel geläufiger ist bzw. durch YouTube (und Foren im Internet) das Ganze ja viel bekannter und transparenter ist.
Ja, stimmt schon. Hier hatte ich dich missverstanden. Auf Youtube sind einige Synchrondokus aus der Zeit lange vor der Entdeckung des Internets zu finden, die im Forum verlinkt wurden(leider wurde z.B. ein solches spannendes Video mit Paula Lepa offenbar mittlerweile gelöscht).
Zitat Und damit sollte auch klar sein, dass da viel mehr dazugehört, als "sprechen". Ob der Begriff "Synchronsprecher" quasi den Berufsstand abwertet - das sehe ich persönlich nicht so. Die genannten wollen verdeutlichen, dass sie "Schauspieler" sind - ich finde aber eben nicht, dass der Begriff des "Synchronsprechers" das zwangsläufig infrage stellt.
Aber sie heben es deshalb so hervor, weil sie sich als Schauspieler verstehen, und nicht nur, um hervorzuheben dass sie dem Berufstand Schauspieler/innen ngehören, sondern nicht nur sprechen, wie es die Sprecher/innen der 20-Uhr-Taggesschau tun.
Zitat Einfach Voice Actor nennen. Fertig.
Stimmspieler!
Mir leuchtet ein, dass diejenigen mit Schauspielausbildung und -erfahrug das Synchronisieren als Teil des Schauspielberufs verstehen und es dafür schauspielerisches Können braucht - im Gegensatz zu Film- und Theaterschauspieler/innen kann man Synchronisierende jedoch nicht während ihrer Arbeit sehen bzw. zuschauen (wovon bekanntlich der Begriff "Schauspieler" kommt).
Die Sache ist ja, dass lt. Arnold Marquis das Finanzamt den Begriff "Synchronsprecher" entwickelt hat, wie er im "Kölner Treff" mal bemerkte; meiner Erinnerung nach mit dem Zusatz, dass es den "Synchronsprecher" nicht gibt.
Zitat von Lammers im Beitrag #7359Die Sache ist ja, dass lt. Arnold Marquis das Finanzamt den Begriff "Synchronsprecher" entwickelt hat, wie er im "Kölner Treff" mal bemerkte;
, ..."da man einen Begriff für diese Art des Berufes brauchte" wie du im jahre 2012 noch angefügt hast. Warum Herr Marquis nicht einfach "Schauspieler angegeben hat (wovon der Synchron-"Sprecher" ja ggf. eine Facette ist und streng genommen kein eigenständiger Beruf) verstehe ich andererseits nicht...
Trotz der Kürze ein interessantes Fundstück! Besonders, wenn man Beate Hasenaus Klang bei den Aufnahmen mit dem in der fertigen Synchro vergleicht (dort hört sie sich deutlich kehliger an). Die Verortung von "30%" aller Synchros in Berlin erscheint mir für das Jahr 1964 allerdings sehr niedrig angesetzt wenn man bedenkt, dass Müünchen damals wohl erst im Kommen und Hamburg schon auf dem absteigenden Ast war, Remagen erst recht.