Zitat von Koboldsky im Beitrag #7485 Im Wikipedia-Artikel über Christian Brückner ist.....von einem 45-minütigen Dokumentarfilm aus dem Jahr 1976 über ihn mit dem Titel "Die Stimme" die Rede. Hat jemand diese Doku jemals gesehen?
Hallo Koboldsky!
Ja, hab' ich. Aber frag' mich bitte, nach so langer Zeit, nicht nach Einzelheiten. Ich kann mich nur noch gerade daran erinnern, dass Brückner in dieser Doku sagt, dass er es schon komisch findet, wenn er im Sommer abends durch Berlin laufe und seine Stimme aus geöffneten Fenstern hören würde,da dort gerade ein Film oder eine Serie mit seiner Synchro im Fernsehen liefe. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich diese Doku damals auf Tonband mitgeschnitten habe. Falls mir dieser Mitschnitt mal "unter die Ohren" kommen sollte, (seit langer Zeit bin ich, ab und zu, dabei, meine vielen Aufnahmen "durchzuhören" und zu archivieren), kann ich diese "Audio-Doku" natürlich hier hochladen.
Rainer Brandt, Ursula Heyer, Dr. Michael Nowka, Peer Schmidt u.a. auf der IFA in Berlin 1989. Live zu Gast beim Gottschalk/Jauch-Talk, gab's paar Infos zu Synchros und einen Wettbewerb áuf eine möglichst witzige "Neusynchro" zum Auschnitt eines Gottschalk/Jauch/Brigitte Nielsen- Interviews.
Wow, was für eine Rarität hier wieder ausgegraben wurde! Dass man Anno 1989 das Publikum darüber abstimmen ließ, ob eine Synchronisation durch Profis der durch Boulevardschauspieler vorzuziehen sei, ist wirklich beachtlich, wenn man bedenkt, was für ein Nischendasein die Branche im Vor-Internet-Zeitalter noch fristete. Und die beiden Varianten des Gottschalk-Interviews wären eigentlich gute Beispiele für die Kategorie "Wenn die Synchro das Original verbessert".
Pflichtschuldig sollte man natürlich davor warnen, dass in diesem Ausschnitt durch die Entstehungszeit bedingte Aussagen vorkommen, die heutige Gefühle verletzen könnten. Wer anklickt, ist also gewarnt!
Zitat von Oliver Laurel im Beitrag #7490Ein toller Beitrag! Ich war nur etwas verwundert, dass mit keiner Silbe erwähnt wurde, dass Peer Schmidt eigentlich auch ein Synchronprofi ist.
Das wäre eventuell schwierig geworden, da "sein" populärster Schauspieler Jean-Paul Belmondo war, der ihm bekanntlich von Rainer Brandt "genommen" wurde. Als Herbert Stass in den "Montagsmaler" zu Gast war erwähnte er ja auch Tony Curtis nicht; vermutlich, weil der ebenfalls anwesende Brandt zuvor als dessen deutsche Stimme eingeführt worden war.
Kurioses Fundstück. Ist natürlich wieder der flapsig-oberflächliche Umgang mit dem Thema, wie man ihn etwas später dann aus den Talkshows kennt, und der Humor ist tatsächlich aus heutiger Sicht weit über den Grenzwert geschossen. Aber schön, so einen Beitrag nochmal zu sehen.
Die Trennung Synchron-Boulevard ist aber eigentlich Quatsch: Peer Schmidt und Anita Kupsch waren Synchronprofis, Klaus Dahlen hat gelegentlich synchronisiert. Aber hier wurde ja eher nach Witzischkeit bewertet.
Was sollten eigentlich während des Interviews mit Nielsen die Zwischenschnitte auf Jauch? Das passte doch gar nicht zusammen.
Du hast recht, vielleicht hätte dies auch die sehr lockere und gemütliche Atmosphäre des Gesprächs zerstört, allerdings wäre es interessant gewesen zu erfahren, warum Brandt nun Belmondo spricht und nicht mehr Schmidt. War es der Zeitmangel seitens Schmidt oder ein Wunsch der Verleiher? Ich glaube ja, dass die endgültige Ablösung von Schmidt, Rainer Brandt selbst verschuldet hat, da er ja in den 70er und 80er Jahren unzählige Belmondo- Streifen betreute und sich unter der eigenen Regie einfach durchgehend selbst besetzte.
Zitat von Oliver Laurel im Beitrag #7493Ich glaube ja, dass die endgültige Ablösung von Schmidt, Rainer Brandt selbst verschuldet hat, da er ja in den 70er und 80er Jahren unzählige Belmondo- Streifen betreute und sich unter der eigenen Regie einfach durchgehend selbst besetzte.
... ,allerdings wäre es interessant gewesen zu erfahren, warum Brandt nun Belmondo spricht und nicht mehr Schmidt. War es der Zeitmangel seitens Schmidt oder ein Wunsch der Verleiher?
Die Brandt-Besetzung auf Belmondo hat sich wohl aus der dicken Freundschaft zwischen Rainer Brandt und Horst Wendlandt, dem damaligen Chef des Tobis-Filmverleihs, ergeben. Nach dem enormen Erfolg der Serie "die 2", aufgrund der Schnodder-Synchro und der entsprechend großen Nachfrage nach weiteren solcher Synchros, hat Wendlandt Brandt dazu geraten, sein eigenes Synchron-Atelier aufzumachen. Er, Wendlandt, würde Brandt dann schon mit reichlich "Material" versorgen. Der erste Belmondo/Brandt-Film "Der Unverbesserliche" erschien dann auch 1975 im Tobis-Verleih. Dass Brandt sich hier selbst auf Belmondo besetzt hat war klar, weil er hier als Texter und Sprecher, dem „Affen Zucker geben konnte“ und bestimmt von Wendlandt auch so gewollt. Natürlich war Peer Schmidt näher am "Original", aber auf die "Belmondo-Macho"-Komödien passte Brandt nun mal einfach besser.
Was sollten eigentlich während des Interviews mit Nielsen die Zwischenschnitte auf Jauch? Das passte doch gar nicht zusammen. [/quote
Das war dem Format geschuldet. Gottschalk und Jauch hatten als Duo auf dieser IFA eine tägliche Live-Talkshow. Und da mußte man bei diesem "Einspieler" natürlich auch Jauch berücksichtigen. Diese Zwischenschnitte waren aber insofern nicht schlecht, da sie die Text-Kreativität der "Synchronisisten" herausforderten.
Ich habe ja immer noch den Ehrgeiz, Donnies Signatur irgendwann ganz aufzulösen! In diesem Interview mit EvN gibt's ja auch eine sehr schöne Episode über Uli Gressieker, und darunter seinen Toilettenspruch: „Der Müller macht für Ambrock Colby, und spielt dabei an Flammes Dolby.“ Keine Ahnung, welcher Müller gemeint ist (HH?), aber Flamme – "Herr Flamme, wir nehmen auf"? Tonmeister bei der Arena?
Walter Ambrock war der Chef der Arena. "Colby" ist vermutlich ein Hinweis auf "Die Colbys", das bei der Arena synchronisiert wurde. "Müller" weiß ich nicht. "Flamme" war ein Mitarbeiter. Ich glaube, er war für das Einlegen der Filmschleifen im Projektor verantwortlich, bin aber nicht mehr ganz sicher.