Ich weiß nicht, ob dies auf das Konto des Autors K.E. Laurien geht oder ob nur der Regisseur Laurien den Fehler hat durchrutschen lassen, aber in "Moses Teil 2" spricht Joachim Kerzel ganz zu Anfang vom "13. Jahrhundert vor Christi". Entweder vor Christi Geburt oder vor Christus - ein Mix aus beidem ist Murks.
Im ansonsten schön geschriebenen Dialogbuch zu "Im Auftrag des Drachen" - das zwar ein paar Flapsigkeiten enthält, die aber nicht weiter stören, sondern, im Gegenteil, gut zur jeweiligen Situation passen - hat Michael Richter einen recht merkwürdigen Fehler eingebaut, wohl ein "false friend": Aus dem Getränk "Wild Turkey" (on the rocks) wurde in der deutschen Fassung doch glatt ein "wilder Türke" (on the rocks). Ich weiß nicht, ob die Marke in den 70ern hierzulande schon bekannt war, aber selbst wenn nicht, hätte ich persönlich die Übersetzung "wilder Truthahn" naheliegender (und zumindest logischer) empfunden. Mir ist bekannt, dass "turkey" sowohl Truthahn als auch Türkei bedeutet, der Türke selbst wäre im Englischen allerdings der "Turk".
Man hätte ja einfach einen passenden Spruch mit "Whskey" (je nach Kontext) draufsprechen ("Wild Turkey" ist eine Whiskey-Marke) und so den "Wilden Truthahn" "wegsynchonisieren" können...:o;)
Das folgende Beispiel bringe ich gleich in diesem Faden (oder hätte es eher in größte Synchronfehler gepasst?):
Im ersten teil von Zeferellis "Jesus von Nazareth" unterhält sich Herodes (Sir Peter Ustinov) mit römischen Würdenträgern über die boevorstehende Volkszählung.
Dabei sagt er unter Anderem (mit der Stimme von Hans-Dieter Zeidler) zu einem von ihnen auf eine entsprechende Frage: "Sie können meinetwegen "Stamm sagen!" Und kurz darauf: "Sie wählen eine überaus exquisite Ausdrucksweise, Gajus Grachus!"
Sehr merkwürdig, nachdem er ihn sonst mit dem Majestätsplural anspricht und so angesprochen wird, zumal mir aus der Bibel und anderen Monumentalfilmen immer nur das "Du" und bzw. afaik. auch der Majestätsplural bekannt ist.
Selbstverständlich!;) War mir nicht gleich eingefallen, und hab's erst eingespeichert, nachgeschaut, weil mir sein Name auf der Zunge lag und erst danach editiert - somit du warst schneller als ich...!
Hätte ich mein Posting lieber gleich in die Antwort-Spalte eingetragen....
In "Boston Public" 4x05 sieht Charlie Bixby wie sich eine seiner Schülerinnen ihre Hand aufgeritzt hat. Ronnie klärt ihn dahingehend auf, dass dies "Cutter" seien und diese einen Drang zur Selbstverletzung haben, um den Gegenüber in der Hand zu haben. Also für mich klingt das ziemlich nach Borderline. Keine Ahnung warum man hier in der Synchro den bloßen Begriff "Cutter" gewählt hat.
Sie hätte ihm erklären können, dass man solche Menschen als "auto-aggressiv" bezeichnet, oder einfach, dass man das, was sie mit sich anstellen, "Ritzen" nennt.
Passt nicht ganz hier rein, weil es aus meiner Sicht ohnehin keine "ansich gute Synchro" ist, aber bei dieser fantastischen Übersetzung aus "Big Driver" frage ich mich, wer so eine Synchro abnimmt:
OV: By the way, Fritz - totally pissed, I'm going. DF: Übrigens: Fritz ist total gepisst, dass ich fahre.
In einer Folge von "California Clan" sagt "Lionel Lockridge" mit der Stimme von Reinhard Kuhnert zu seinem Sohn:"Deine Mutter und ich machen uns große Sorgen über dich, Warren!" Nach meinem Gefühl für die deutsche Grammatik müsste man in diesem Fall eigenlich "um dich" sagen, man hat hier höchstwahrscheinlich "about you" in der OF ganz wörtlich übersetzt.
Heute erstmals gesehen "Avanti! Avanti!" mit Juliet Mills und Jack Lemmon. Ein witziger Film mit gutem deutschen Buch, allerdings schien der Autor nicht unbedingt mit den britischen Essgewohnheiten so firm zu sein, denn als Ms. Pigget berichtet, sie habe sich aus purem Frust mit 'Fish and Chips' vollgestopft, wird das im Deutschen zu 'Fisch und Kartoffelchips'! Dabei handelt es sich doch um das Nationalgericht der Insulaner. Komisch, dass das schief gelaufen ist
Vom Dialog her ist die deutsche Fassung von "Frankensteins Rache" eigentlich sehr gelungen, aber es wirkt etwas komisch, wenn mehrmals vom "Konzil" der Stadtärzte die Rede ist. Im Deutschen assoziiert man dieses Wort meist mit einer Versammlung katholischer Kirchenvertreter, daneben gibt der Duden noch ein Treffen verschiedener Universitätsgremien als Bedeutung an. Beides ist hier aber eindeutig nicht der Fall, weshalb man auch vom "Rat" oder der "Versammlung" hätte sprechen können. Vielleicht hat der Dialogautor sich durch den ähnlichen Klang täuschen lassen? Oder dadurch, dass in Wörterbüchern (auch) die kirchliche Bedeutung als Übersetzung der im Original verwendeten Vokabel "council" angegeben wird?
Bei der Synchronisation der verbliebenen Folgen der Sherlock-Holmes-Serie mit Peter Cushing hat man eigentlich sehr sorgfältig gearbeitet, weswegen mich ein leicht zu vermeidender Übersetzungsfehler sehr überrascht hat: Am Anfang der "Studie in Scharlachrot" spricht Holmes vom "Scotland-Yard-Offizier". Erst dachte ich, im Original sei vom "Officer" die Rede, aber ein Vergleich mit der englischen Tonspur ergab, dass dort vom "Official" gesprochen wird, was natürlich "Beamter" bedeutet.