Jedenfalls interessant, wie sehr Comics an Akzeptanz zugelegt haben. Heutzutage wäre derlei undenkbar, dem deutschen Publikum wird mehr zugetraut. Die Grenze ist aber schnell erreicht. Jokes über Tom Brady setzen z.B. viel Spezialwissen voraus. Kapiert nicht jeder. Und Synchro muss immer sofort verstanden werden, sonst platzt die Illusion. Darum war bei Batman das "marginal bekannt" sicher entscheidend.
Beide Synchronfassungen von "Wie man Prinzessinnen weckt" sind schön lebendig und gut gelungen. Die DEFA-Fassung allerdings ist in einem Punkt sehr merkwürdig: die Namen wurden komplett eingedeutscht und haben zudem nichts mehr mit dem Original gemein. Das passt so überhaupt nicht zur DEFA, vor allem, da die westdeutsche Fassung (von der ich das eher erwartet hätte) sich hier an das Original hält.
Erst gestern habe ich den Streifen "Das streben nach Glück" gesehen: Gleich in den ersten Minuten fordert "Chris" (Will Smith) einen Arbeiter auf, die graffitis an der mauer seiner Wohnung zu entfernen. Als er einen Schriftzug bemerkt, stellt er fest: "Glückseligekeit schreibt man mit einem "e"!" In der Vorlage dürfte er von "Happyness" gesprochen haben, was tatsächlich nur eines hat. Hier hat man einfach versehentlich seine Aussage einfach wörtlich übernommen, obwohl sie im Deutschen nicht mehr stimmt und damit falsch ist. Etwas wpäter widerholt Chris seinem Sohn gegenüber ungefähr diesen Satz.
"Glückseligkeit" schreibt man doch auch nur mit einem "e". Es geht natürlich um das "e" in "selig".
In der Originalfassung geht es darum, dass "Happiness" falsch geschrieben ist, nämlich mit "y" statt mit "i" (auch der Originaltitel nutzt absichtlich die falsche Schreibweise). In Deutschen erklärt Smith seinem Sohn stattdessen, dass man "Seele" zwar mit Doppel-"e" schreibt, "Glückseligkeit" aber nur mit einem. Da ist nix falsch.
Ich hab nachgesehen (im Netz und in meinem alten Langenscheidt Englisch-Wörterbuch): Ja, die Schreibweise happiness stimmt tatsächlich; dass ein eigentl. ein "i" hingehört, war ich mir bisher gar nicht im Klaren... Dem Dialog von Vater und Sohn Smith hätte ich besser zuhören sollen, mir war offenbar etwas entgangen.
Da im Original der Fehler nur an dem "y" liegt, aber weil in der DF halt im Wort "Glückseligkeit" genau genommen zwei "e" stecken, scheint mir, dass der von mir zitierte Satz in der Graffiti-Szene in dieser Form etwas unglücklich übertragen wurde, zumal die Unterschied von "seelig" und "Seligkeit" zuerst gar nicht vorkam. Es ist kein richtiger Synchronfehler, höchstens imho. eben eine gewisse Merkwürdigkeit, die bei mir missverständlich rüber gekommen ist.
Zitat von iron im Beitrag #472Ich hab nachgesehen (im Netz und in meinem alten Langenscheidt Englisch-Wörterbuch): Ja, die Schreibweise happiness stimmt tatsächlich; dass ein eigentl. ein "i" hingehört, war ich mir bisher gar nicht im Klaren... Dem Dialog von Vater und Sohn Smith hätte ich besser zuhören sollen, mir war offenbar etwas entgangen.
Da im Original der Fehler nur an dem "y liegt, aber in der DF halt im Wort Glückseligkeit gnau genommen zwei "e" stecken, scheint mir, dass der von mir zitierte Satz in der Graffiti-Szene in dieser Form etwas unglücklich übertragen wurde, zumal die Unterschied von "seelig" und "Seligkeit" zuerst gar nicht vorkam. Es ist kein richtiger Synchronfehler, höchstens imho. eben eine gewisse Merkwürdigkeit, die bei mir missverständlich rüber gekommen ist.
Ach, der Spruch "Wer nämlich mit H schreibt, ist dämlich" ist dann genau so unglücklich, aber jeder weiß, was damit gemeint ist. Wenn ich ein Wort mit einem doppelten Buchstaben habe, ist wohl klar, dass ich mich allein auf den Doppelvokal/konsonanten beziehe. Siehe Pfeiffer mit zwei F.
Da im Original der Fehler nur an dem "y" liegt, aber weil in der DF halt im Wort "Glückseligkeit" genau genommen zwei "e" stecken, scheint mir, dass der von mir zitierte Satz in der Graffiti-Szene in dieser Form etwas unglücklich übertragen wurde, zumal die Unterschied von "seelig" und "Seligkeit" zuerst gar nicht vorkam. Es ist kein richtiger Synchronfehler, höchstens imho. eben eine gewisse Merkwürdigkeit, die bei mir missverständlich rüber gekommen ist.
Finde ich weder einen Fehler noch eine Merkwürdigkeit, sondern eine ausgesprochen intelligente Lösung. Wie hättest du es denn gemacht?
Ungefähr so: "Das Wort selig in GLückseligkeit schreibt man mit einem "e"! Falls der Satz nicht zu lang herausstellt (um das gut beurteilen zu könen, müsste ich diese Szene noch einmal sehen und hören können). Oder ich hätte , - mit Blick auf das Graffiti - Smith/Odle einfach sagen lassen: "In dem Wort ist ein falscher Buchstabe!" ohne zu sagen welcher, falls das Wort "Happyness" an der Mauer gut zu erkennen war.
Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #471In der Originalfassung geht es darum, dass "Happiness" falsch geschrieben ist, nämlich mit "y" statt mit "i" (auch der Originaltitel nutzt absichtlich die falsche Schreibweise). In Deutschen erklärt Smith seinem Sohn stattdessen, dassdass man "Seele" zwar mit Doppel-"e" schreibt, "Glückseligkeit" aber nur mit einem. Da ist nix falsch.
Da gebe ich dir im Prinzip recht. Diesen Vater-Sohn Dialog halte ich auch für relativ gut gelungen. Ich habe ihn in erster Linie erwähnt weil Smith/(Odle) in dem gespräch mit seinen Sohn auf die "Graffiti-Szene" angespielt hat. An den genauen Wortlaut konnte ich mich nicht mehr erinnern.
@andreas-n: An deiner Argumentation ist durchaus was dran...
"Balzac" ist eigentlich eine rundum gelungene Synchro (und bei Kunzendorf tue ich mich mit solchem Statement etwas schwer), aber eine Stelle ist völlig daneben: Eine Figur (ich weiß leider nicht mehr welche) spricht von "venediger Spitze". Autsch! Jemand wie Kunzendorf sollte doch nun wirklich wissen, dass es "venezianisch" heißt - selbst wenn man nicht sofort auf die korrekte Formulierung kommt, sollte man über "venediger" schon beim Hören stolpern.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #477(und bei Kunzendorf tue ich mich mit solchem Statement etwas schwer)
Driftet zwar ein wenig ins OT, aber: Warum?
Du schriebst schon einmal an anderer Stelle, dass du seine Synchronarbeiten für streitbar hältst. Dem würde ich sogar zustimmen, allerdings habe ich das zumeist positiv empfunden.
Die Qualität seiner Dialogbücher schwankt für mich in bedenklichem Maße und er hat zwar selbst viele feste Kombis ins Leben gerufen, andere aber (vorsätzlich?) übergangen.
"D' Artagnan" - laut Booklet war Gert Rabanus für die Dialogregie zuständig. Ihm muss man (neben der wirklich eigenartigen Besetzung von Marquis für Chaumette) dann auch den Vorwurf machen, bei einem üblen Aussprachefehler geschlafen zu haben. Peer Schmidt spricht nämlich den Städtenamen "Meung" SEHR SEHR deutsch aus, also "Moink". Dummerweise hört man direkt davor im selben Take (!!) Wolfgang Lukschy völlig korrekt "Möng" sagen. Sowas dürfte wirklich nicht passieren, vor allem aber nicht durchgehen.