Ich verbinde mit dem Film Kindheitserinnerung. War einer dieser "Monsterfilme" die mein Vater Anfang der 80er immer aus den Videotheken mitbrachte (wie Godzilla oder die Harryhausen Streifen) und mein erster Kontakt mit Jules Verne. Ich finde die Synchro an sich auch sehr schön und auch die Stimmen dort wirken aus heutiger Sicht nicht so abgenutzt. Aber wie du sagtest, Ingrid Hilles Englisch klingt grauenvoll. Trotz allem liebe ich den Streifen über alles ;)
Zitat von Lammers im Beitrag #145Zum Thema "The Killers" a.k.a. "Rächer der Unterwelt" (1947):
Zitat von Stefan der DEFA-FanAllerdings kann man schon einige Merkwürdigkeiten entdecken: Der Gast im Fast-Food-Restaurant verlangt "Senf!", obwohl er eindeutig eine Ketchup-Flasche bekommt (kannte man Ketchup damals in deutschen Landen noch nicht?). Noch merkwürdiger ist, dass es Dum-Dum ablehnt, mit seinem Kumpel "Schwarzer Peter" zu spielen - reichlich kindisches Spiel für Gangster.
Mir ist noch etwas aufgefallen. Als die Gangster das "Diner" am Anfang verlassen, fragt der eine von den Beiden noch den Besitzer: "Warum spielen Sie nicht Fußball-Toto ?", was eine Eindeutschung sein dürfte, da in den USA Fußball ein Nischendasein führt, was damals wohl auch schon so war. Was er im Original sagt, ist mir nicht bekannt, da ich den Film als TV-Aufzeichnung gesehen habe (lief letzte Woche auf arte).
Es gibt noch eine Merkwürdigkeit: Als Jim Reardon sich mit Kitty treffen will, erklärt er ihr, dass ein Mann käme, den sie an einer gepunkteten Fliege erkennen würde. In der folgenden Szene hat er diese auch an. Doch als Kitty kommt, sagt sie: "Bisschen dunkel. Aber die Krawatte erkenne ich auch so - gepunktet!"
Findest du es deswegen "merkwürdig", weil eine Fliege als "Krawatte" bezeichnet wird? Die beiden Kleidungsstücke sind von ihrer Funktion her "verwandt", und im englischen Sprachraum können beide als "tie" bezeichnet werden. Vielleicht meinte der Dialogautor auch, zweimal nacheinander müsse dasselbe Wort nicht verwendet werden.
Du hast recht, der DUDEN definiert "Fliege" (u.a.) "als Querschleife gebundene Krawatte". Bin darüber gestolpert, weil im (heutigen?) Sprachgebrauch meist ein deutlicher Unterschied gemacht wird. Zur Vermeidung der Wiederholung fände ich das noch merkwürdiger, weil sie sich ja genau auf die Bemerkung bezieht und es um keine Wiederholung im Folgesatz geht.
Hallo zusammen. ich weiss nicht ob es schon mal erwähnt wurde aber im Film "Der letzte Countdown" wurde der Befehl von Kirk Douglas an seine Piloten, die japanischen Kampfflugzeuge abzuschiessen, statt dem im Original gesprochenem Text "Splash the Zeroes, i say again, splash the Zeroes" mit "Knallen sie die Japse ab, ich wiederhole, knallen sie die Japse ab" übersetzt. Rassismus der nicht sein musste. Ein "Knallen sie die Zeroes ab" hätte es auch getan.:)
Zitat von berti im Beitrag #381Angesichts der Darstellung der japanischen Soldaten in diesem Film wirkt diese Übersetzung leider gar nicht so unpassend ...
Man darf aber nicht vergessen dass der Captain aber auch japanische Offiziere an Bord hat (z.B. der, der später über das Interkom übersetzt). Und ob die es so toll finden sich von ihrem Captain als Japse titulieren zu lassen, davon gehe ich mal nicht aus.;) Zudem auf diesen Ausdruck im Original ja verzichtet wurde. Da ging es ja um die die Maschinen der Japaner (Zeroes)
Okay, die Satzstellung bei "Die letzten Tage von Pompeii" ist mitunter ganz schön hölzern, aber im Allgemeinen ist die Wortwahl angemessen. Aber es gibt einige unsinnige Modernismen, die der Autor hätte vermeiden müssen, selbst wenn sie im englischen Original so zu hören sind (was ich nicht sagen kann, da mir die O-Ton-Spur nicht vorliegt): "Zieh hier keine Show ab!" trifft zwar in der Situation zu, hat aber im alten Pompeii ebensowenig zu suchen wie "Sie werden uns lynchen!" (der "ehrenwerte Richter" Lynch war erst im 19. Jahrhundert aktiv und wurde zum zweifelhaften Namensgeber für Morde).
Noch ein ähnliches Beispiel für einen Modernismus in einem Streifen, der (vorwiegend) im alten Rom spielt (Die Verfilmung von Shakespeares Antonius und Cleopatra, DDR-Synchro): Als "Octavius Cäsar" und "Marcus Antonius" mit ihrem Gefolge auf "Pompejus" (Freddie Jones) und seine Begleiter treffen, sagt dieser mit der Stimme von Horst Lampe: "ich kam hierher, bereit, das Angebot zu akzeptieren!" Aus dieser dieser sonst klassischen (imho. leicht "modernisierten", modifizierten) Bühnensprache sticht dieses Fremdwort sehr unangenehm heraus... Stattdessen hatte ich diesen Satz etwa mit "...den Vorschlag anzunehmen", oder "das Angebot anzunehmen" - was dann vielleicht bei diesem, für diese Filmadaption verwendeten klassischen Versmaß etwas holprig klingt. "Oder "...bereit anzunehmen, dies' Angebot!;D" Jedenfalls alles besser, als "Akzeptieren"...
Ich stimme dir natürlich zu dass "Zieh hier keine Show ab", in einem Historiendrama über das "Alte Rom" nichts verloren hat und nochmal ein ganz Anderes Kaliber ist (so ungefähr,als wäre die Serie eine Parodie von und mit den "Monty Pythons", oder eine a la "Hail Caesar"...)
Trotzdem: Natürlich kommt das Wort "akzeptieren"/"Akzeptanz" aus dem Lateinischen. Aber in Shakespeare-Übersetzungen des 18. und 19. Jahrhunderts hätte garantiert niemand dieses Wort verwendet (bei Goethes und Schillers Dramen kommt es auch nirgends vor), sondern "annehmen", oder "gutheißen". Die Synchro ist an solche Übertragungen zumindest angelehnt und dieses Wort hebt sich mE. schon vom üblichen Sprachduktus der DF ab (ok., meine Meinung);)... Ich kann mich irren, aber imho. dürften "akzeptieren" bzw."Akzeptanz" verhältnismäßig junge Wörter in unserem deutschen Wortschatz sein, die vor drei- vierhundert Jahren in unserer Sprache noch nicht gebräuchlich waren.
„Mother puss bucket!“ wurde übersetzt mit "Mutter, da brennt die Muschi!", was dem Schreiber des Beitrags den ganzen Filmabend versaut hat.
Hier stellt sich die Frage, warum einerseits Begriffe entschärft wurden (bitch -> Biene) und andererseits solche Ausdrücke an Stellen eingefügt wurden, an denen im Original was ganz anderes gesagt wird. Weiß jemand, was der Satz im Original bedeutet?
Ich find das gar nicht Merkwürdig. Hier wurde hervorragend für die deutsche Gewohnheit adaptiert. Pussbucket ist ein Slangwort für Vagina. Halt wie Muschi etc. Sinn ist also geblieben UND es kommt witzig. Ideale Lösung. Bitch zu Biene weiß ich jetzt ausm Kopf nicht mehr den Kontext. Könnte aber passen.
Ist aber auch sehr kompetent geschrieben von dem Kollegen Blogger, denn so gar keine Schimmer zu haben, was das im Original bedeutet is natürlich ne super Grundlage für die Aussage: Ich find die deutsche Version scheiße.