@Chow: Ja, klar kenne ich es, mit Ambulanzen in Krankenhäusern hatte ich oft genung Erfahrungen gemacht... Wie geschrieben, kannte ich es nur als anderes Wort für "Krankenwagen" nicht!;)) Meinetwegen können wir jetzt aber dieses Fass sofort wieder zumachen!
Eine auffällige Merkwürdigkeit ist mir vor Kurzem in "Horizont in Flammen-Blutiges Inferno" (2. Synchro aus Hamburg) aufgefallen: Die Medizinerin Peggy möchte gegen alle Bedenken ihres Mannes und von Alex mit ins Hotel fahren, um eine kranke Frau zu kümmern. Der warnt sie, es könnte wegen des Feuers gefährlich werden und sie könne bei ihm warten bis die Männer zurück seien. Darauf entgegnet sie knapp: "Alex, ich bin Arzt!"
Es sticht imho. eben heraus, wenn eine Frau sich als Arzt bezeichnet weil eine Berufsbezeichnung in der männl. Form wenn er sich auf eine Frau bezieht, in deutschen Synchros nicht sonderlich oft vorkommt.
Mit deinem Keulen-Argument gäbe es (so gut wie) keine weibl. Suffixe in Berufzbezeichnungen mehr (oder man könnte/sollte sie nach der Logik ja auch einfach abschaffen, obwohl sie seit Jahrhunderten üblich sind)... Das generische Maskulinum mag mE. höchstens in der Gender-Debatte (bei übertrieben erscheinendem Gendern) relevant sein; mir ist es nicht darum gegangen, dieses Fass hier wieder aufzumachen (um diese treffende Redewendung von weiter oben nochmal aufzugreifen :P)
Wobei es früher üblicher war, sich auch als Frau eine männliche Berufsbezeichnung (siehe alte Bundestagssitzungen und die Anrede "Frau Präsident") zu geben (abgesehen von Frau/Fräulein Lehrerin, das war wohl immer weiblich). Das "-in" bei Berufen kam erst später, nach 1968...
In "Der verkehrte Sherlock Holmes" (1971 gedreht, Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen 1974) spricht eine Ärztin von sich einmal als "Arzt", dann wieder als "Ärztin". In dem einen Fall ist es eine allgemeine Aussage ("Ich bin hier der Arzt!"), dann eine konkret auf sich selbst bezogene (im Sinne von "Ich bin Ärztin"). Der Unterschied ergibt sich hier aus dem sprachlichen Kontext.
Vor Kurzem ist mir folgendes Beispiel der Rosmunde Pilcher-Verfilmung "Pralinen zum Frühstück" aufgefallen: Annabelle erkundigt sich bei"Mary Cunningham" ( gespielt von der Engländerin Delena Kidd und synchronisiert von Ilona Grandke) wo das Haus von "Elizabeth Marlowe" stehe. Als Annabell sich schließlich for die Auskunft bedankt, sagt diese darauf: "Sie sind sehr willkommen!" Ich nehme an, dass sie im Original "yo're welcome" gesagt hat, was ja bekanntlich so viel wie "Gerne geschehen" heißt. Von daher ist die deutsche Übersetzung imho. recht merkwürdig...
Andererseits jedoch habe ich, als ich von der Filmhandlung so gut wie keine Ahnung hatte, in ihre Antwort hineininterpretiert, dass sich die ältere Dame sicher wäre, dass sie im Hause der verstorbenen Schriftstellerin willkommen sein würde; zumal ich den Film noch nicht bis zum Schluss gesehen hatte (bzw. die ersten Minuten der Filmhandlung,als sogar eine Foto von ihr gezeigt wurde), war ich sogar der Ansicht, "Mrs. Cunningham" würde sich am Ende des Films überraschend als "Elzabeth Marlowe" zu erkennen geben ...
Die Serie 1899 finde ich hervorragend synchronisiert. In der letzten Episode musste ich jedoch kurz stutzen als von einem "magischen Trick" die Rede ist. "Zaubertrick" wäre doch passender gewesen.
Und dann noch was aus ASH VS. EVIL DEAD: "Wenn das im Haus meines Vaters eine Untote war, steckt er in Gefahr." Diese Redewendung gibt es meines Wissens nicht. Man kann nur entweder in Gefahr schweben oder in Schwierigkeiten stecken.
"Mord im Spiegel" ist großartig besetzt (auch wenn GGH auf Hudson fehlt) und hat eigentlich ein ordentliches Dialogbuch. Aber an einer Stelle ist eine Panne passiert: Da kreischt Hallgerd Bruckhaus, man hätte John Cukor die Regie anvertrauen sollen. Dass Frau von Rüxleben nicht wusste, dass der namhafte Regisseur GEORGE hieß, ist schon etwas peinlich.