Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #704Aber an einer Stelle ist eine Panne passiert: Da kreischt Hallgerd Bruckhaus, man hätte John Cukor die Regie anvertrauen sollen. Dass Frau von Rüxleben nicht wusste, dass der namhafte Regisseur GEORGE hieß, ist schon etwas peinlich.
Wenigstens ist in einer anderen Szene nicht auch noch von der Drohung des Produzenten die Rede, "George Huston" zu engagieren.
"Panik in New York" ist eine recht gelungene Synchro für eine Zeit, in der oft noch ziemliche Steifheit herrschte und allzu viel Germanisierung in der Namensgebung. An einer Stelle aber ist der Dialogautor in bester Absicht übers Ziel hinausgeschossen: "Position 13 Uhr 11 min". ??? Wie gesagt, in bester Absicht: Es ist rundherum hell, es kann also nicht 1 Uhr nachts sein (so dachte er wohl mit), folglich sagt man in Deutschland 13 Uhr. Nur - hier geht es um die Position von einem festen Punkt aus und das Zifferblatt hat nur 12 Striche. Und trotz allem hätte sich der Autor keine Platte machen müssen: Wir befinden uns am Pol - wenn gerade Polartag herrschen sollte, ist es auch um 1 Uhr nachts taghell.
Die Synchro von "Der Schut" (1964) ist ja auch soweit gut, aber eine Merkwürdigkeit gibt es doch: Zu Beginn des Films redet Kara Ben Nemsi Nirwan mit "Mr. Nirwan" an. Die englische Anrede "Mr." fand ich eher unpassend. Kara Ben Nemsi ist Deutscher (und spricht die Sprachen der vom ihm bereisten Länder), die Handlung spielt im Balkan und auch Nirwan ist Orientale. Somit ist kein Bezug zur englischen Sprache gegeben. Ist nur eine Kleinigkeit, aber mir dann doch aufgefallen.
Zitat von MrTwelve im Beitrag #708Die Synchro von "Der Schut" (1964) ist ja auch soweit gut, aber eine Merkwürdigkeit gibt es doch: Zu Beginn des Films redet Kara Ben Nemsi Nirwan mit "Mr. Nirwan" an. Die englische Anrede "Mr." fand ich eher unpassend. Kara Ben Nemsi ist Deutscher (und spricht die Sprachen der vom ihm bereisten Länder), die Handlung spielt im Balkan und auch Nirwan ist Orientale. Somit ist kein Bezug zur englischen Sprache gegeben. Ist nur eine Kleinigkeit, aber mir dann doch aufgefallen.
Ich meine, im selben Film wird Kara Ben Nemsis Begleiter auch mit "Mr. Halef" angesprochen - und zwar nicht von Sir David Lindsay oder dessen Butler, bei denen es passend wäre.
Ähnlich unpassend wirkt auch die Szene in Disneys "Pinocchio", als Pinocchio und Jiminy an das Fenster von Gepettos Laden klopfen und die Grille "Mr. Gepetto" ruft - die Vorlage stammt bekanntlich aus Italien, wo der Film offensichtlich auch spielt.
Zitat von berti im Beitrag #709 Ähnlich unpassend wirkt auch die Szene in Disneys "Pinocchio", als Pinocchio und Jiminy an das Fenster von Gepettos Laden klopfen und die Grille "Mr. Gepetto" ruft - die Vorlage stammt bekanntlich aus Italien, wo der Film offensichtlich auch spielt.
Das ist eben das Problem bei im Original englischsprachigen Filmen, die aber nicht im englischsprachigen Raum spielen. Dort stört es dann doch, wenn die Anreden nicht übersetzt werden. Beim "Schut" kommt noch hinzu, dass es sich nicht mal um einen Film handelt, welcher im Original englisch ist. Der hat ja im Prinzip keine Originalfassung.
Hat vielleicht Lex Barker als Amerikaner beim Dreh die englische Anrede verwendet und diese wurde dann in der deutschen Synchro übernommen?
Zitat von berti im Beitrag #709 Ich meine, im selben Film wird Kara Ben Nemsis Begleiter auch mit "Mr. Halef" angesprochen - und zwar nicht von Sir David Lindsay oder dessen Butler, bei denen es passend wäre.
Zumindest Kara Ben Nemsi wird manchmal von Sir David Lindsay "Mr. Kara" genannt. Das wäre dann aber auch der einzige Fall, bei dem die Anrede passt.
Zitat von MrTwelve im Beitrag #710Hat vielleicht Lex Barker als Amerikaner beim Dreh die englische Anrede verwendet und diese wurde dann in der deutschen Synchro übernommen?
Möglich, da beim Dreh sicher viele Schauspieler ihre jeweilige Muttersprache benutzten. Wobei die Grundlage der deutschen Dialoge sicher das Drehbuch war, das nicht erst übersetzt werden musste.
"Mr. Halef" stammt aus den Kurdistan-Filmen und wurde von Archie verwendet - "Mr. Nirwan" ist also der einzige Ausreißer und in der Tat ein sehr merkwürdiger. Die einzige Erklärung für mich ist, dass der lange in den USA lebende Siodmak es unbedacht bei seiner Überarbeitung des Drehbuchs einfügte und tatsächlich dieses Drehbuch unverändert und unrevidiert bei der offenbar in ziemlicher Eile * produzierten Nachsynchronisation verwendet wurde (und Barker war so als Amerikaner im Bewusstsein, dass sich im Studio keiner Gedanken darüber machte, dass er einen Deutschen spielt).
*Für die Eile spricht, dass eine vergessene oder beschädigte Textzeile Marie Versinis kurzerhand von Agi Prandhoff eingesprochen wurde statt Ursula Heyer nochmal ins Studio zu holen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #712"Mr. Halef" stammt aus den Kurdistan-Filmen und wurde von Archie verwendet - "Mr. Nirwan" ist also der einzige Ausreißer und in der Tat ein sehr merkwürdiger.
Ich meine, die Anrede "Mr. Halef" kam im "Schut" ebenfalls vor - in einer Szene, in der ihm Schweinefleisch angeboten wird, das er aus religiösen Gründen ablehnt. Die Erklärung für die andere Sache (und auch den Stimmwechsel bei Marie Versini) klingt sehr plausibel.
Da war es aber (glaube ich) Monsieur Halef - und da hat es seine Berechtigung, da Annette Galingrey ja eine Französin ist. Vielleicht sollte es ja sogar mal ein "Monsieur Nirwan" werden und sowohl GGH als auch Hans Wilhelm haben es missdeutet?
Der Pilotfilm der Serie, die Straßen von San Francisco enthält eine ganz besondere Merkwürdigkeit: Klaus Miedel spricht davon, dass der Malteser Falke im Fernsehen gelaufen sei, dies ist natürlich eine wortwörtliche Übersetzung von The Maltese Falcon, welcher bei uns bekanntlich unter dem Namen Die Spur des Falken lief. Das Wolfgang Schick nicht verstanden hat, um welchen Film es sich handelte, obwohl er dessen deutsche Fassung selbst verantwortete, scheint mir doch sehr kurios.
Eventuell eine bewusste redaktionelle Entscheidung? In der Serie "Dawson's Creek", in deren Verlauf unzählige Filmtitel fallen, die auch so gut wie alle akkurat übersetzt wurden, ist nämlich in einer Folge auch vom "Malteser Falken" die Rede. Eventuell dachte man, das Publikum könne mit dieser direkten, offensichtlichen Übersetzung mehr anfangen?
Der Punkt mit Schick güldet aber nicht wirklich – oder weißt Du da mehr, als im Serienführer steht? Bislang ist der Bearbeiter des Pilotfilms m. W. noch nicht bekannt; mindestens Elsholtz käme ebenso infrage.
Um ehrlich zu sein kenne ich den Film auch eher als Malteser Falken, nicht als Spur des Falken. Bei "Straßen von San Francisco" ist das aber noch echt eine Merkwürdigkeit, weil die Serie ja aus den 70ern ist. Wäre so als ob man heute anstatt Fluch der Karibik Pirates of the Caribbean sagen würde.
@Hase Du hast natürlich recht, Schick ist natürlich nicht belegt, aber ich halte ihn hier zumindest als Regisseur für sehr wahrscheinlich. Da der Pilotfilm hierzulande 1974 ausgestrahlt wurde und Schick nach bisherigen Erkenntnissen alle Folgen bearbeitete, die 1974 liefen, (Buch und Regie) wäre es doch seltsam, wenn er hier überhaupt nicht involviert gewesen wäre.
Da hast Du nun natürlich Recht – die Wahrscheinlichkeit ist im Prinzip groß. Dennoch: Ich kann das zwar nicht näher einordnen, da mir die deutschen Master nicht vorliegen – aber nicht nur beim Pilotfilm, sondern auch bei einzelnen anderen 74er-Folgen fehlt die Angabe von Autor/Regisseur im Serienführer (z. T. mit Vermerk: „o. A.“). Sollte es noch einen weiteren Bearbeiter gegeben haben, hat man sich sicher abgesprochen, aber vielleicht nicht unbedingt in Bezug auf solche kleinen Details.