In "Krieg der Sterne" sprach Joachim Tennstedt sowohl C-3PO als auch einen Strumtruppler. Die haben fast alle Stimmen, die in die Richtung von Tennstedts Stimme gehen, z. B. Uwe Paulsen. Vermutlich war für diesen Sturmtruppler gerade kein Sprecher da, da hat Tennstedt das gleich mitgemacht.
In "Balduin, der Sonntagsfahrer" sprach Gerd Martienzen Louis de Funes (natürlich) und einen "Augenzeugen" (laut SK).
Als Arne Elsholz noch für "South Park" verantwortlich war, hatte er in den Folgen neben "seinem" Onkel Jimbo auch andere Rollen. In "Knall' endlich den Hasen ab!" ist er der Sprecher eines unsinnigen Lehrfilms (vermute ich jedenfalls, sicher bin ich mir nicht.). In "Mr. Hankey gegen den Mist aus Hollywood" trat, soweit ich weiß, auch Tom Hanks auf, den er dann natürlich auch sprach. Müssten alles Folgen sein, in denen er zugleich als Onkel Jimbo zu hören ist.
Michael Rüth war auch in der Folge "Zahnfee-Mafia & Co." als Zahnarzt in der Zahnärztekammer zu hören. Hier bin ich mir nur nicht sicher, ob Mr. Garrison auch einen Auftritt in der Folge hat.
Und im Wickie-Thread vermuten wir ja auch, dass Walter Reichelt in der Folge 59 "Baltac sitzt in der Klemme" nicht nur seinen Halvar, sondern auch gleich alle Sätze von Baltac (insges. drei) sprach.
[edit: Ist aber nicht Reichelt, sondern Dietrich Thoms]
Diverse Harald-Reinl-Filme, die in Hamburg (teilweise) nachsynchronisiert wurden, sind ja hier schon aufgetaucht. Aber bei Lichte betrachtet, ist "Der Schatz im Silbersee" genauso schlimm, wenn es auch nicht sofort auffällt. Wieder mal ist Benno Gellenbeck in mehreren Rollen zu hören: als Besoffener im Saloon, als Woodward und als Bruns! Was aber zur Folge hat, dass Woodward (auf dem Off zwar, aber hörbar) bei seinem ersten Satz eine andere Stimme hat, damit man Gellenbeck nicht in der selben Szene für zwei Personen hört. Ein weiterer Sprecher mit jüngerer, etwas angerauter Stimme ist zu hören für Gomez, den Osagenhäuptling und Rollender Donner. Aber auch der hat wieder zwei Stimmen, denn in seiner letzten Szene übernahm Rolf Mamero, der also mit dem Erzählerpart ebenfalls in zwei Rollen zu hören ist. Dafür wurde Günther Jerschke mit erstaunlich wenig Sätzen im Hintergrund verbraten (dies aber offenbar auch für mehrere Darsteller, das lässt sich durchs Off und das Wirrwarr verschiedener Banditen schwer sagen). Hamburger Synchronisationen dieser Zeit sind ein eigen Ding - man machte sich keine Platte über die Wiedererkennbarkeit von Stimmen.
Einmal mehr Brunnemann: Dachte er wirklich, dass es der Zuschauer nicht merkt, wenn er innerhalb von einer halben Stunde eine markante Stimme wie Hans Hessling in drei verschiedenen markanten Nebenrollen hört? Oder dass Axel Monje zu einem zweiten grauhaarigen Herren passt, wenn er schon einen anderen sprach (oder hielt er beide Schauspieler für einen, was aber aus dem Filmkontext unsinnig wäre)? Am heftigsten aber ist, dass Brandt vor seinem Auftritt als Hauptschurke noch den wichtigen und gar nicht so kleinen Part des Domenico übernahm. So geschehen in "Die korsischen Brüder".
Mich wundert häufiger, dass ihr oft tatsächlich zunächst einmal an Unachtsamkeit, Gleichgültigkeit oder sonstiges Versagen zu glauben scheint - oder dies zumindest in der hiesigen Konversation anführt. Da irrt ihr. Der offensichtlichste Grund ist immer: Geldmangel und daraus entspringender Sachzwang.
Zitat von Wilkins im Beitrag #321Klar, weil Grundgage gespart wird.
War dass denn zu dieser Zeit auch so, dass diese "Grundgage" (ein mir bisher unbekannter Begriff vorhanden war? Und dass sie einen so großen Unterschied im Verhältnis zur Bezahlung pro Takes ausmachte?
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #322Mich wundert häufiger, dass ihr oft tatsächlich zunächst einmal an Unachtsamkeit, Gleichgültigkeit oder sonstiges Versagen zu glauben scheint - oder dies zumindest in der hiesigen Konversation anführt. Da irrt ihr. Der offensichtlichste Grund ist immer: Geldmangel und daraus entspringender Sachzwang.
Der "Grund" kann es durchaus sein, aber wenn es darum geht, dass ein Sprecher mehrere größere Rollen im selben Film oder einige Einsätze kurz nacheinander hat, wirkt es schon merkwürdig, weil das auch Zuschauern auffallen könnte, die sich ansonsten kaum mit dem Thema beschäftigen. Insofern kann man bei solchen Extremfällen schon von "Gleichgültigkeit" oder "Unachtsamkeit" dem Publikum gegenüber sprechen.
Zitat von berti im Beitrag #63In Mel Brooks "Blazing Saddles" sprachen Edgar Ott, Lothar Blumhagen und Toni Herbert jeweils zwei Nebenrollen
In der Westernparodie "Kaktus-Jack" (1979) ist Edgar Ott auch auf zwei Darstellern zu hören. Einmal auf Jack Elam (Avery Simpson) und einmal auf Paul Lynde (Häuptling "Nervöser Elch").
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #3Erik Ode (offensichtlich hier der Regisseur) sprach in "Scaramouche" den Fechtlehrer Doutrevalle. Witzigerweise ist er wenig später als einer der Herausforderer von Stewart Granger zu hören.
Ein Beispiel aus einer Synchro, bei der auch manchmal auf Ode als Regisseur getippt wird (auch wenn Stefan da Zweifel hat): Im "unsichtbaren Dritten" hört man Friedel Schuster aus dem Mund von Jessie Royce Landis als Thornhills nörgelnde Mutter. Nachdem diese längst aus dem Film verschwunden ist, hört man Frau Schuster bei der Szene auf der Auktion plötzlich als eine Frau (Paula Winslowe) im Publikum, die Thornhill wegen seines Verhaltens kritisiert ("Sie sind ein ganz echter Idiot!"). Da beide Frauen am Verhalten des Protagonisten im gleichen Tonfall herummäkeln und es sich um eine Stimme mit hohem Wiedererkennungswert handelt, könnte man fast glauben, dass die Regie sich hier einen kleinen Scherz erlauben wollte.
In "Hasch mich, ich bin der Mörder" ist Gerd Duwner zweimal zu hören: einmal für Henri Attal als Gangster und nochmal für Paul Préboist als Polizist. Aufälliger finde ich allerdings die Doppelbesetzung von Jochen Schröder. Erst Erpresser Jo (der wenig später getötet wird), dann die "Wiederauferstehung" als Vertreter.
Seltsamerweise wurde folgendes Beispiel in diesem Faden noch gar nicht erwähnt (auch in "Auf der Suche nach einem Sprecher" und im Synchronrätselthread nicht...): Neben Enzo Maggio spricht der geheimnisvolle "Gennarino"-Sprecher in "Sie nannten ihn Plattfuß"/"Buddy fängt nur große Fische" außerdem den dicken Schulwart von Salvatores Schule, der ihn, in die Wohnung zu seiner Mutter und "Plattfuß" zurückbringt, nachdem ihm von dem Rauschgift schlecht geworden ist:
"Der Rosarote Panther wird gejagt" ist zwar alles andere als ein gelungener Film, aber trotzdem ist es komisch, dass Friedrich W. Bauschultes doppelter Einsatz noch nicht erwähnt wurde: Zu Beginn spricht er Marne Maitland als Polizeichef, gegen Ende Richard Mulligan als Clouseaus Vater. Zwar liegt ein großer Teil des Films dazwischen, aber dieser ist insgesamt nicht sonderlich lang. Erschwerend kommt hinzu, dass Dieter Ranspach als Stimme von Ronald Fraser teilweise so klingt, als wolle er Bauschulte imitieren. Aber die Episode mit dem Vater ist mit Sicherheit die schwächste und entbehrlichste in einem sowieso schwachen und überflüssigen Film.
Schwach ja, überflüssig nicht direkt - die Szenen mit Sellers sind toll und wären sonst verloren gegangen. Aber ich dachte, ich hätte diese Doppelbesetzung schon mal erwähnt. Wahrscheinlich eine Verwechlung - ich habe wohl nur geschrieben, dass Bauschulte hier verblüffenderweise schon so klang, wie es 10 Jahre später tatsächlich der Fall war - als hätte er geahnt, wie seine Stimme sich (relativ plötzlich) verändern würde. (Und ich wünschte, dass wenigstens Wüstenhagen Sellers gesprochen hätte ...)