Egger auf Freeman. Nur VO, aber dennoch ... wenn erneut im Nachäffchen-Modus, frage ich mich nicht nur, was sein persönlicher künstlerischer Anspruch sein soll. Im neuen Wow-Spot mit echter Stimme klingt er doch gut. Warum nicht mal als Bernd Egger rangehen? Finde ich schade.
Ich frage mich aber ingesamt auch, wo die Reise mit dem Synchron hingehen soll. Über KI-Synchros zerreißen sich hier ja diverse Forumler, ob nun Privatiers oder Alias-Sockenpuppen für Branchen-Insider, sehr leidenschaftlich das Maul. Aber wo ist denn da der Unterschied? Leblose Stimm-Imitation A schlägt leblose Stimm-Imitation B weil ... es ein Deutscher ist, der imitiert wird?
Ich versteh's nicht. Und ich fühle es auch nicht mehr.
Irgendwie hat sich da etwas sehr Ungutes etabliert. Das Synchron fühlt sich inzwischen weniger künstlerisch an. Zunehmend überflüssig. Und irgendwie auch inzwischen ein wenig unehrlich.
Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn man das Originalschauspiel top eindeutschen und lippensynchron - wirklich lippensynchron - von der KI nachbauen ließe. Dann wird es vermutlich wieder lebendig. Vielleicht lebendiger denn je. Alles hat seine Zeit. Wenn es nun besser geht, wenn es wirklich verlustfrei originalgetreu geht, wieso nicht - wenn schon Synchron, dann richtig.
Möchtet Ihr eine Evidenz-basierte Analyse, mein Herr? Den Inquisitor-Tonfall würde ich in den Kommentarspalten von welt.de lassen.
Steht doch da oben. ChatGPT-Analyse machen oder lesen. Ich fürchte, dass das Synchron sich mit solchen Kopier-Nummern selbst obsolet macht. Bei Schwarzenegger war es eine gute Idee, aber man ist damit IMO zu weit gegangen. Der springende Punkt dabei ist nicht nur der künstlerische Aspekt. Ich sehe das auch mit den Augen von Medienmachern, die schrumpfende Budgets zu verantworten haben. Was da schrumpft, ist aus ihrer Sicht vor allem ihre berufliche Zukunft. Völlig verständlich. Also holen sie die Lupe raus. Wenn man sich dann mit solchen Aktionen seiner Würde beraubt und "hier-hier-hier!" schreit, darf man sich nicht wundern.
Ist nicht so wahnsinnig clever in diesen Zeiten. Sich in eine Art wer-kann-besser-nachahmen-Kampf mit der KI zu begeben, ebenso wenig. Man sollte seine tatsächlichen Qualitäten in den Vordergrund stellen, solange das noch geht.
Sage ich als jemand, der dem Synchron viel verdankt. Darum mahne ich ein wenig. Ist aber natürlich - surprise - meine Sicht.
Der zweite Absatz ("Ich frage mich insgesam auch") lässt vermuten, dass du das Phänomen Bernd Egger nur als exemplarischen Spezialfall einer allgemeinen Entwicklung im Synchron siehst. Während die causa Egger intensiv diskutiert und damit eingiermaßen evident ist (wobei ich in diesem konkreten Fall nicht weiß, ob ich mitgehen kann), müsstest du für die Verallgemeinerung auf Bereiche außerhalb von Neubesetzungen vielleicht Belege liefern oder zumindest Beobachtungen, die es nachvollziehbar machen. Ich vermute, darum ging es Dennie03 in seiner Frage, die durchaus noch schärfer hätte formuliert sein können, als du es ihm unterstellst.
Natürlich geht bei einem 1:1-Nachbau mittels KI etwas verloren. Und damit meine ich gar nicht mal so etwas Esoterisches wie die Seele (und damit natürlich Lebendigkeit, was denn sonst), sondern ganz pragmatisch etwas beim Zuschauer: das Verständnis. Die Nachvollziehbarkeit.
Synchron ist ist Kulturtransfer.
Das muss man sich immer wieder bewusst machen. Manche Eigenarten in Stimme, Spiel, Lauten sind so fern, dass man sie irgendwie vermitteln muss. Von der Sprache ganz zu schweigen. Jetzt könnte man sich natürlich auf den Standpunkt stellen, inzwischen sei die Welt so zusammengewachsen und Diversität zur Normalität geworden, dass all die totale Fremderfahrung zuzumuten sei. Aber so sind die Filme natürlich nicht konzipiert. Und so sieht die Realität nicht aus. Filme schöpfen aus einer bestimmten Kulturgesellschaft und richten sich an sie. Selbst bei scheinbar so nahen amerikanischen Gesellschaftspolitischen Bezügen steigen viele Normalo-Zuschauer schon aus.
Eigentlich sind nur Blockbuster auf maximale Nachvollziehbarkeit hin konzipiert, insbesondere solche aus einem gewissen Superhelden-Universum. Das ist so am Reißbrett, dass ich mir eine dt. Bearbeitung kaum noch als freudig vorstellen kann. Und doch wird man auch hier zumindest bei den großen Rollen vermutlich eher mit echten dt. Stimmen besser fahren, weil man weiß, dass das kleine Quentchen Echtheitsgefühl und kulturelle Nahbarkeit bei den Einspielergebnissen noch mal ein bisschen mehr rauskitzelt.
Ich kann eine gewisse O-Hörigkeit, was amerikanische Produktionen geht, verstehen. Da bilden sich viele ein, sie könnten beurteilen, inwieweit eine Übertragung adäquat ist. Da ist die aktuelle Korea-Welle eigentlich eine richtige Wohltat: Da kann nämlich keiner so einfach behaupten, er könne das Original nachvollziehen, und man darf endlich wieder im wahrsten Sinne des Wortes ko-schöpfend tätig sein.
Dort droht dann eher Gefahr, dass auch auf das bewusst Ungewöhnliche 08/15-Sülze draufgeklatscht wird, so wie das vielleicht bei manchen Comedy-Übertragungen der 90er der Fall war. (Nicht oder zumindest kaum Plaza. ;-) )
Alles Extreme, zwischen denen von Fall zu Fall austariert und abgewogen werden musss, wie man eine Produktion und Szene nun auffasst. Das kann keine KI. Dazu muss sich schon der Mensch ermutigen. Und dazu braucht es unbedingt Horizont.
(Und dazu braucht es Auseinandersetzung. Hermeneutischer Zirkel lässt grüßen.)
@Ozymandias Ich versteh es einfach nicht. Wo war denn jetzt wieder mein Fehler? Ich hab dir ne ganz normale Frage gestellt und erwarte eine normale Antwort. Und was machst du? Du pöbelst mich wieder so ekelhaft arrogant an. Weißt du ich bin im Forum um über Synchron zu diskutieren, nicht um mich mit einem pseudo-intellektuellen arroganten Hampelmann auseinandersetzen zu müssen. Also frage ich dich: Was ist dein PROBLEM?!
An alle die das lesen, außer Ozymandias, entschuldige ich mich für den Ausbruch und wünsche euch allen einen noch einen guten Tag. Sorry aber das musste mal raus.