Ich bleibe dabei: Sparrow ist die Bühne für DEPP. Die Rolle steht nicht im Vordergrund, sondern ist vielmehr nur das Mittel zum Zweck.
Und ob das Craig-Beispiel schlecht gewählt ist, ist doch Wurscht. Ich wollte nicht schon wieder mit Bruce Willis kommen. Stell dir ne Gandalf-Parodie ohne Joachim Höppner vor oder halt ne Die-Hard-Verarsche ohne Lehmann. Ohne Lehmann: billig. Mit Lehmann: genial und eben transzendent. Es gibt genügend Fälle, wo man das in den Studios eh auch so handhabt. Z.B. sprach Tilo Schmitz auch die Hauptrolle in der "300"-Verarsche "Meine Frau, die Spartaner und ich". Bei "FdK" ist es sogar noch krasser, da Depp hier praktisch die Show und der Film ist. Hier wird kein konkreter Film parodiert, sondern Depp parodiert sich vor allem selbst, überspitzt sein ohnehin schon recht hibbeliges Gehabe bis zum Anschlag - alle anderen spielen, im Gegensatz dazu, ganz normal ihre Rollen - und braucht somit im BESONDEREN seine typische Stimme, da der genialste Gag sonst verloren geht (wenn auch meinetwegen alle anderen nicht).
Ich find das Beispiel, dass sich Depp selbst parodiert auch nicht grad angebracht. Wenn dann parodiert er Keith Richards. Sich selbst hat er schon in Cry Baby parodiert. Dein Argument gilt finde ich nicht. :)
Witzigerweise hatte ich die Antwort auf diese Frage soeben schon in den vorherigen Beitrag reineditiert (was dir jetzt offenbar auch aufgefallen ist ):
Depp überspritzt sein ohnehin schon hibbeliges Gehabe hier bis zum Anschlag, ja, und das ist ganz klar selbstreferenziell und selbstironisch. Man kann es also Selbstparodie nennen. Hier wird halt kein ernsthaftes Image lächerlich gemacht, sondern ein ohnehin kurioses einfach wilder denn je ausgeschmückt, aber das ist ja egal.
Sagen wir's mal so - bei Off gilt: Depp ist als Sparrow top und Off ist (meinetwegen) auch als Sparrow top. Als Depp KANN er allerdings nicht top sein, weil er ihn dafür zu wenig gesprochen hat. Ein Schauspieler WIRST du frühestens nach vier-fünf VERSCHIEDENEN Rollen, ansonsten bist du nur die jeweiligen Rollen, aber nicht der Schauspieler. Mit Nathan gilt: Depp ist als Sparrow top, Nathan ist als Sparrow top UND als Depp top. (Denn ihr habt wohlgemerkt zum größeren Teil nicht damit argumentiert, dass Nathan nicht passt, sondern nur damit, dass er es bisher nicht war.)
Ich finde an dieser Stelle bietet sich ein Zitat aus der Erkan & Stefan-Synchro von "Asterix in Amerika" an: "Warum soll ich einen Döner nehmen, wenn ich auch zwei haben kann?" Ergo: Nathan!
Ich bin immer noch recht überzeugt davon, dass man auch hier wieder Off verpflichten wird. Alleine, weil der Film von Disney kommt und eben die ersten drei Teile schon da sind. Die schicken doch (soweit ich weiß) seit Jahren immer einen Supervisor mit. Und bei diesem Big-Business-Franchise werden die mit Sicherheit auf Kontinuität achten. Ist halt erstmal nur ein Trailer, bei dem der Supervisor bestimmt noch nicht anwesend war.
Also noch gebe ich die Sache nicht verloren und hoffe, mit berechtigtem Optimismus, auf die Besetzung von Marcus Off für Johnny Depp, oder noch besser: als Besetzung für CAPTAIN Jack Sparrow (soviel Zeit muss sein ).
Zitat von smeagolIch bin immer noch recht überzeugt davon, dass man auch hier wieder Off verpflichten wird. Alleine, weil der Film von Disney kommt und eben die ersten drei Teile schon da sind. Die schicken doch (soweit ich weiß) seit Jahren immer einen Supervisor mit. Und bei diesem Big-Business-Franchise werden die mit Sicherheit auf Kontinuität achten.
Allerdings hat der Regisseur gewechselt und Rob Marshall ist kein Kaliber, dem man an's Bein pissen wird, wenn ihn der Sektor interessiert und er für einen Sprecher votieren sollte. Solche Regisseure gibt es bekanntlich. Ich sag nur: Petersen. Schlicht gesagt: Wenn Marshall Offs Sparrow nicht versoffen genug ist oder er ihm zu tuntig wirkt, wird man da nicht lange fackeln. Es reicht schon alleine, wenn Marshall einfach sagt, dass er nen ordentlich lallenden Sparrow will und man wird als Visi denken: "Hey, da war doch was...Nathan, den wir damals noch so scheiße fanden, aber Marshall findet das jetzt gut, also finden wir das jetzt auch wieder gut..." ...und schwupps hat man seinen Frieden mit Nathan gemacht und der "Mohr" Off hat seine Schuldigkeit getan. Hart, aber denkbar.
WOHLGEMERKT: Der Trailer zu Teil 4 beginnt damit, wie Depp mit einer Flasche Rum vor der Kamera rumlabert und sich einen hinter die Binde kippt, was absolut PERFEKT zu Nathans Rollenanlage im Trailer zu Teil 2 passt! Es ist beinahe so, als hätte man dieses Intro für Nathan geschrieben, zumal der eigentliche Trailer im Grunde ja erst nach dieser Sequenz einsetzt und das eher ein Vorspiel ist.
Ist schließlich Marshalls Bier (bzw. Rum ), welchen Faktor er transportiert haben will. Keiner wird ihn zwingen, die Rolle genauso zu gewichten wie Verbinski. Dass sogar noch weit weniger namhafte Regisseure massive Wendungen innerhalb von Reihen bewirken können, hat man ja bei Potter und Cuarón gesehen. Es gibt keinen Grund, warum die Synchro davon auszunehmen sein sollte (siehe: Petersen). Gerade WEIL eben Visis im Synchronstudio sind, ist es ja relativ einfach für den Regisseur, da Einfluss zu nehmen.
@ Muecke da stimmt ich dir gern zu. Aber da gibt es noch das grosse ABER... will mich nicht wiederholen, aber Jack Sparrow ist hier in Deutschland zu eng mit Off verbunden, so dass ein Wechsel fuer zu viel Verwirrung sorgen wuerde. Man kann ja auch nicht einfach aus "Yippie Ya Yeah! Schweinebacke" "Happy Birthday Schweinenase" machen :D:D
DAVID NATHAN spricht JACK SPARROW - total blöd dieses geänder der Stimmen und mal wieder WALT DISNEY. Da hat der erste Sprecher wohl sich nicht mehr mit einem Appel und einem Ei abspeisen lassen.
Wenn's tatsächlich am Geld liegt, fänd ich das echt witzig, weil sich der Spieß ja dann praktisch gewendet hat und das "Akte X"-Syndrom sozusagen mit seinen eigenen Waffen zurückgeschlagen wurde. Da kriegt einer, dank den Visis und weil er auf seinem Standpunkt beharrt, die Rolle weggeschnappt, die er vorher einem anderen, dank den Visis und weil der andere auf wiederum seinem Standpunkt beharrte, weggeschnappt hatte. LOL. Traurig ist nur: Nen kompletter Rückschlag ist es nicht, denn Gewinner sind wieder die Visis.
PS: Lob an die Trailerseite, dass man ausdrücklich darauf verwiesen hat, dass Nathan sein angestammter Sprecher ist. Wichtig!
Zitat von JochenDAVID NATHAN spricht JACK SPARROW - total blöd dieses geänder der Stimmen und mal wieder WALT DISNEY. Da hat der erste Sprecher wohl sich nicht mehr mit einem Appel und einem Ei abspeisen lassen. http://www.trailerseite.de/film/11/n/joh...imme-18329.html
Immerhin hat man den Anstand gehabt, nicht einen ganz anderen zu casten, was EIGENTLICH die logische Konsequenz gewesen wäre, nachdem man mit Nathan mal unzufrieden war. Evtl. hat man sich aber auch einfach besonnen bzw. eingesehen, dass die Supervisorin damals einfach nur unfähig war (die konnte ja quasi nichtmal berichten, was eigentlich ihr Problem war, warum sollte man also dabei bleiben...). Tja...irgendwie hat Disney hier mit einem Fehltritt nach dem anderen im Endeffekt alles richtig gemacht oder zumindest noch für einen versöhnlichen Abschluss gesorgt (auch wenn das wirre Rumgetapse inkompetenter Visis letztlich drei Teile gekostet hat)......erinnert ein wenig an ein Fußballspiel, wo auf einer Seite gar nichts zusammen läuft (Disney), dann plötzlich aber ein völlig unverdienter Volltreffer für dieses Team fällt (weil ein Stürmer aus Versehen vom gegnerischen Torwart angeschossen wird ), was den Spielverlauf dann auf den Kopf stellt... Und dieser Volltreffer ist David Nathan, den Disney eigentlich schon nicht mehr verdient gehabt hätte.
Zu "Toy Story" besteht ein gravierender Unterschied, nämlich dass bei "Toy Story III" Kontinuität zugunsten von (ewig die gleichen Gags abspulender) Sparten-Prominenz zerstört wurde, um damit eine nicht mit dem Film in Zusammenhang stehende Welle (ewig gleicher Humor-Effekte - und sowas ist halt gut kalkulierbar) mitzunehmen.
Hier hingegen wird sogar ein Stammsprecher zurückgeholt, den man eigentlich schon abgeschossen hatte, was manche Firmen schon allein aus prinzipiellen Gründen nicht machen würden, weil sie dann ja inkonsequent wirken könnten. Find ich löblich. Wie gesagt: Man hätte nach Offs Aus auch wen anders casten können. Hat man aber nicht. Hier haben sich offenkundig Menschen zusammen gesetzt und, zugunsten der Qualität, ihre Differenzen beseitigt. Macht zumindest Hoffnung.