Zitat von fortinbras im Beitrag #105Ich finde deinen Bezug zu Wolfgang Hess sehr interessant-ich glaube, das würde ihn sehr freuen.
Das würde wiederum mich sehr freuen
Ich hab früher auch viele Hörspiele gehört, da sind mir bestimmt auch schon mehrere Sprecher aufgefallen, aber heute erinnere ich mich nur noch an zwei oder drei davon. Aber ich hab die alten Kassetten noch, da muss ich mal nachgucken, wer da immer so gesprochen hat
Zitat von fortinbras im Beitrag #105ich glaube, das würde ihn sehr freuen. (...) Heute verbinde ich Hess eigentlich in erster Linie mit dem wunderbaren Marcello Mastroianni, dem er eine schöne Seele gab.
Es würde ihn sicher auch "sehr freuen", dass ihn manche auch mit solchen Rollen in Verbindung bringen. Bei den Aufnahmen für Bud Spencer ging es sicher oft sehr spaßig zu, aber bei Mastroianni (oder auch anderen Schauspielern) konnte er auch ganz andere Seiten zeigen.
Wolfgang Hess habe ich immer gerne gemocht, aber es ist wirklich so, daß ich ihn zuallererst mit Mastroianni verbinde. Als schmerzerfüllten Laurence Talbot (Lon Chaney) war er auch sehr gut in "Der Wolfsmensch", wenn auch die Synchronisation so einen künstlichen Klang hat. Hess ist einer der wenigen Synchronsprecher, von dem's mir noch nicht gelungen ist, ein Autogramm zu bekommen.
@ Sternenmädchen:
Danke für die schöne Rose!:)
Ich habe leider kein einziges meiner alten Hörspiele mehr, aber die Erinnerung daran ist sehr lebendig. Auch an andere Stimmen-so habe ich zu Fred Maire durchaus einen nostalgischen Bezug. Er ist sozusagen "Schuld", daß ich mich für die Materie interessiere. Als Kind fiel mir auf, daß "Don Quixote" in der Zeichentrickserie genau gleich sprach wie der finstere Fuchs bei "Pinocchio".
Horst Naumann ist auch ein vielseitiger Synchronsprecher, da sind meine Top 3 Patrick McGoohan in "Nummer 6", Ugo Tognazzi in "Ein Käfig voller Narren 1-3" und Lino Ventura in "Armee im Schatten". Trotzdem kommt bei der Erwähnung seines Namens immer ein altes Hörspiel in meinen Kopf. "Die fünf Freunde"-welches Abenteuer das genau war, weiß ich nicht mehr. Aber er war der Bösewicht und rief den Satz, der mir bis heute im Ohr blieb: "Laßt sie laufen, laßt sie ertrinken!" später sah ich dann, so mit acht, neun, den Jerry Cotton-Film "Todesschüsse am Broadway", da erkannte ich Horst Naumann dann sofort als den Urheber dieser Kassette.
In dem angehängten Bild gibt es jetzt mal für alle gratis Nostalgie zum Mitnehmen Hab gerade nochmal die Sprecherlisten durchgelesen. Bei der kleinen Hexe spricht eine Dame namens Margot Trooger, von der ich mir sicher bin, ihren Namen schon mal gelesen zu haben, wahrscheinlich in der Synchronkartei oder so. Und auf dem Hörspiel von Peter Pan hat Lutz Riedel Captain Hook gesprochen. (Endlich weiß ich, warum mir der Name immer so bekannt vorkam!) Beim Lesen der Besetzung von Bernard und Bianca ist mir auch wieder eingefallen, dass Gisela Fritsch Bianca gesprochen hat. Ich war so geflasht, als ich das erfahren hab, weil ich niemals drauf gekommen wäre, dass sie das ist. Ich kenne sie nur aus Rollen, in denen sie viel tiefer spricht. Und in Hanni und Nanni war Lutz Mackensy der Erzähler, aber das hab ich mir als einziges gemerkt, weil ich schon ganz oft in Filmen wiedererkannt hab
Dass ich damit noch jemanden neidisch machen kann Wenn ich lange genug warte, kann ich mit den Dingern bestimmt ein Vermögen machen, in ein paar Jahren sind das ja schon Äntiquitäten Aber vielleicht behalte ich sie auch, sind schon echt tolle Erinnerungen und vielleicht hab ich ja irgendwann auch mal Kinder, da muss ich dann nicht mehr extra Hörspiele kaufen;D
Und zum eigentlichen Thema dieses Threads ist mir noch jemand eingefallen: Friedrich Schoenfelder. Ich kenne ihn hauptsächlich als Erzähler vom Schuh des Manitu (mein absoluter Lieblingsfilm), was er meiner Meinung nach sehr gut gemacht hat, aber auch als Vater aus Mary Poppins und als Schauspieler in "Otto – Der neue Film". Hat mir in jeder Rolle gut gefallen. Sollte mir aber mal mehr von ihm angucken bzw. anhören.
P.S. Find es übrigens toll, gleich in meiner Anfangszeit in so eine interessante Diskussion zu geraten
Zitat von Ohne Wiederkehr im Beitrag #6Viele von den "alten" Sprechern höre ich auch sehr gerne (eigentlich jeden)
Das geht mir in diesem Bereich auch so, weshalb mir dort eine Auswahl schwer fällt. Aber einen möchte ich hier dann doch hervorheben, da er mir seit einiger Zeit zunehmend gefällt: Holger Hagen Gerade in Erzählparts gefällt mir seine kultivierte, dabei aber nicht blasiert klingende Stimme sehr, die zugleich vornehm und lebenserfahren klingt.
Zitat von berti im Beitrag #71Walter Niklaus war mir lange Zeit nur für Basil Rathbone ein Begriff, aber inzwischen habe ich ihn noch in einigen anderen Rollen kennen- und schätzengelernt. Er hat(te) nicht nur ein (zumindest für mich) recht angenehmes Timbre, sondern die Fähigkeit, Sätze so auszusprechen, als habe er sich vorher genau überlegt, was er sage, und als wisse er immer genau, wovon er spreche. Und das, ohne jemals abgehoben oder schwerfällig zu klingen. Hinzu kommt noch ein wunderbar ironischer Unterton: mal verschmitzt, mal charmant und mal beißend. In Dialogen wirkte er durch beide Markenzeichen immer sehr schlagfertig und ganz Herr der Lage.
Vieles davon trifft auf den kürzlich verstorbenen Rolf Schult ebenfalls zu. Auch dieser hatte ein besonderes Talent für Zwischentöne und feine Ironie sowie ein leicht "musikalisches" Timbre. Ob er Zufall ist, dass beide im "großen Blonden" Jean Rocheford sprachen? Oder könnte es sein, dass Niklaus bewusst als Pendant zu Schult eingesetzt wurde, weil man eine Ähnlichkeit vom Stimmtyp sah/hörte?
Ich stimme dem absolut zu und ich liebe Beide von Herzen, ich kann es einfach nicht anders sagen.
Zu DDR-Zeiten habe ich mangels anderer Aufnahmemöglichkeiten immer einen Kassettenrekorder mitlaufen lassen, um seinen Sherlock Holmes mitzuschneiden und mir diesen Hörgenuss zu archivieren. Dass ich Basil Rathbone für den einzig wahren Sherlock Holmes ansehe (Fans anderer Schauspieler in der Rolle mögen mir verzeihen), hat auch und gerade mit der Synchronisation durch Walter Niklaus zu tun. Er trifft Basil Rathbone so kongenial: energisch, ironisch, mitfühlend - alle Facetten des Charakters erfasst er perfekt. Witzig, dass Walter Niklaus Anfang der 80er Jahre die selben Filme (bis auf die Filme mit Anti-Nazi-Thematik, die erst nach der Wende synchronisiert wurden) erneut synchronisierte und ihm das gar nicht bewusst war.
Berti fragte nach Erzählerrollen von Walter Niklaus. Ich weiß nicht, ob die Frage noch steht, beantworte sie aber dennoch gern.
Zu DDR-Zeiten hat man Walter Niklaus mit seiner wundervollen, markanten Stimme viele Male als Erzähler bei mehrteiligen Fernsehfilmen eingesetzt, unter anderem in "Wolf unter Wölfen", "Kleiner Mann - was nun?", "Abschied vom Frieden" und - vielleicht am bekanntesten - in "Sachsens Glanz und Preußens Gloria". In dem überaus publikumswirksamen und engagierten DEFA-Film "Einer trage des anderen Last" spricht er die Eingangsworte.
Das Hörspiel ist seine eigentliche Domäne, denn Walter Niklaus hat seit den Sechziger Jahren in Leipzig die Abteilung Hörspiel im dortigen Funkhaus geleitet. Er sprach und inszenierte unzählige Hörspiele. Einige verfasste er auch selbst. Die Bandbreite reicht dabei von der anspruchsvollen Literaturadaption bis zum Kriminalstück. Eines meiner Lieblingsstücke ist der von ihm selbst geschriebene Krimi "Der stille Teilhaber", in dem er auch selbst auftritt. Auch nach der Wiedervereinigung blieb er diesem Metier verbunden.
Von Hörbüchern, die Walter Niklaus selbst gelesen hat, ist mir leider nur "Die Macht des Blutes" von Miguel de Cervantes bekannt. Ein Genuss!
Und wer Walter Niklaus persönlich erleben will, dem sei die populäre Agentenserie "Das unsichtbare Visier" empfohlen, in der er den CIA-Agenten James D. Wilson verkörpert.
Rolf Schult begegnete mir zum ersten Mal als ich im Fernsehen seine Synchronisation von Patrick Stewart als Captain Picard in "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert" sah. Ich war sofort fasziniert von diesem leicht heiseren Timbre, von dieser wunderbaren Stimme, die scheinbar alles sein konnte: hart und befehlend, einfühlsam und abgeklärt und von geistreicher Ironie.
Dann kamen Robert Redford, Anthony Hopkins, Donald Sutherland und so viele andere.
Alles konnte Rolf Schult: Sanftheit, Charme und Sinnlichkeit, Härte und Eiseskälte, Ironie und Zynismus. Den simpelsten Werbespot konnte er mit seiner Stimme veredeln, dass man ihn nicht mehr aus den Ohren bekam ("Das Auto!"), von ihm gesprochene Dokumentationen fesselten mich, selbst wenn mir das Thema nicht besonders zusagte.
Und immer wieder die Freude ("Ah, da ist er wieder!") und der Genuss beim Zuhören. Unvergessliche Stunden hat er mir bereitet und tut es bis heute, denn die von ihm synchronisierten Filme bleiben uns.
Dass mich Synchronisation interessiert, verdanke ich in erster Linie diesen beiden Herren und ihrer brillanten Sprachkunst.
Zitat von Flammentanz im Beitrag #113Berti fragte nach Erzählerrollen von Walter Niklaus. Ich weiß nicht, ob die Frage noch steht, beantworte sie aber dennoch gern.
Zu DDR-Zeiten hat man Walter Niklaus mit seiner wundervollen, markanten Stimme viele Male als Erzähler bei mehrteiligen Fernsehfilmen eingesetzt, unter anderem in "Wolf unter Wölfen", "Kleiner Mann - was nun?", "Abschied vom Frieden" und - vielleicht am bekanntesten - in "Sachsens Glanz und Preußens Gloria". In dem überaus publikumswirksamen und engagierten DEFA-Film "Einer trage des anderen Last" spricht er die Eingangsworte.
Das Hörspiel ist seine eigentliche Domäne, denn Walter Niklaus hat seit den Sechziger Jahren in Leipzig die Abteilung Hörspiel im dortigen Funkhaus geleitet. Er sprach und inszenierte unzählige Hörspiele. Einige verfasste er auch selbst. Die Bandbreite reicht dabei von der anspruchsvollen Literaturadaption bis zum Kriminalstück. Eines meiner Lieblingsstücke ist der von ihm selbst geschriebene Krimi "Der stille Teilhaber", in dem er auch selbst auftritt. Auch nach der Wiedervereinigung blieb er diesem Metier verbunden.
Danke für diesen ausführlichen Beitrag! Mittlerweile gibt es bei Wikipedia sogar eine ausführliche Auflistung seiner Arbeiten als Regisseur und Sprecher im Hörspielbereich (vor und nach 1990):http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Nikl...e_.28Auswahl.29
Herren: Eduard Wandrey Peter Pasetti Alexander Welbat Heinz Giese Ivar Combrinck Gottfried Kramer Walter Niklaus Wolfgang Lukschy Erik Ode Gerd Vespermann Otto Czarski Gert-Günther Hoffmann Eberhard Prüter Sebastian Fischer Joachim Wolff Friedrich Wilhelm Bauschulte Gerd Duwner Jürgen Thormann Jens Wawrczeck Joachim Nottke Eberhard Storeck Helmut Müller-Lankow Achim Höppner Uve Teschner Gerd Martienzen Peter Matić Norman Matt Lukas Ammann Oliver Rohrbeck
Aber wenn ich eine Top-10-Liste erstellen müsste:
Wolfgang Lukschy Heinz Giese Sebastian Fischer Peter Pasetti Eduard Wandrey Helmut Müller-Lankow Walter Niklaus Erik Ode Gert-Günther Hoffmann Gerd Vespermann
Damen: Dorette Hugo Hansi Jochmann Maud Ackermann Margot Leonard Susanna Bonaséwicz Tilly Lauenstein Reinhilt Schneider Hallgard Bruckhaus Monika John Marion Degler Lola Luigi
Bevor ich eine längere Liste mit meinen Lieblingen poste, sind mir in letzter Zeit Leonhard Mahlich, Matti Klemm und vor allem Martin Kautz positiv aufgefallen.
Männliche Stimmmen: Andreas Fröhlich Dietmar Wunder Oliver Rohrbeck Tilo Schmitz Lutz Mackensy Peer Augustinski (leider verstorben) David Nathan Simon Jäger Thomas Fritsch Peter Pasetti (in Bezug auf Drei ???)