Zitat von fortinbras im Beitrag #90Tilly Lauenstein in den 50ern war sehr passend, aber es fehlte ihr immer dieses "Kratzige" in der Stimme, das Bacall ja schon als junge Frau hatte. Das war auch bei Marion Degler und Margot Leonard ein Defizit.
Gerade Marion Degler klang für mich viel zu zart für Bacalls breites Gesicht und im Vergleich zu deren rauchiger, volltönender Stimme.
Margot Leonard war keinesfalls eine Fehlbesetzung, obwohl sie kaum etwas von Bacalls Stimme hatte. Das machte sie wett mit einem bei ihr häufig vorkommenden "kessen" Unterton. 1969 hätte Gisela Trowe in "Die schwarze Natter" auch nicht mehr gepasst, allerdings sehr wochl in der (möglichen) Fassung von 1950. Schliesslich war sie ja in etwa gleich alt wie Bacall.
Zitat von Silenzio im Beitrag #92Margot Leonard fand ich bei der "Natter" eigentlich ziemlich gut besetzt.
Da muss ich leider widersprechen. Frau Leonard klang viel zu weich für die ziemlich "herb" wirkende Lauren Bacall. Zusätzlich wirkt es irritierend, dass in zwei anderen Filmen mit der Kombination Bogart-Bacall ("Tote schlafen fest" und "Gangster in Key Largo"), die sicher in ungefähr dieser Zeitspanne und vermutlich alle drei unter Wolfgang Schicks Regie synchronisiert wurden, Margot Leonard in jeweils anderen Rollen zu hören ist.
Holger Hagen sprach James Mason leider nur dreimal. Das hätte ruhig etwas öfter vorkommen dürfen! Er traf dessen geschmeidige Art besser als die übrigen Sprecher, auch wenn er nicht ganz so sonor wie Mason selbst klang.
Niels Clausnitzer hat Kurtwood Smith nur einmal gesprochen (im Film "Star Trek VI - Das unentdeckte Land"). Man hätte ihn aber auch öfter besetzen können, denn seine Stimme passte mMn ziemlich gut zu Smiths Gesicht.
Walter Richter hat ja generell wenig synchronisiert, dafür meist gute Parts. Abgesehen davon, daß ich ihn generell gern gehört habe, finde ich es schade, daß er nach dem großen Erfolg von "Marty" nicht kontinuierlicher auf Ernest Borgnine besetzt wurde - das paßte für mein Empfinden ganz fantastisch.
Da er gerade im "Winnie-Puuh"-Thread genannt wurde: Ernst Wilhelm Lenik. Ein sehr unverbrauchter Sprecher, der aber, besonders in den ersten beiden "Toy-Story"-Teilen zeigen konnte, dass er Potential hat. Schade, dass man von ihm seit nunmehr gut 10 Jahren nichts mehr gehört hat. Er scheint sich auf seine Karriere als Theaterschauspieler zu konzentrieren.
Ich finde es schade, dass Lukas Ammann kaum als Synchron-Schauspieler zu hören war. Ich kenne ihn zwar nur für Vincent Price in DER HEXENJÄGER aber da fand ich ihn sehr gut. Er hatte auf jeden Fall eine sehr interessante Stimme, die ich in münchner Synchronisationen gerne häufiger gehört hätte.
In der Tat, Lukas Ammann hätte gerne öfters synchronisieren können. Ein paar Dutzend Rollen hat er sicher gesprochen, es waren aber wohl viel zu wenige wirklich bekannte dabei.
In "Der Hexenjäger" fand ich ihn ausgezeichnet - er passte zu Price, aber auch zur Rolle. Die hätte er selbst auch spielen können. In keinem anderen Film war Price dermaßen naturalistisch und moralisch verrottet. Daß man hier von den "üblichen Verdächtigen" Abstand nahm, war eine großartige Entscheidung und Ammann war auch sehr unverbraucht.
Er ist übrigens vergangenen Herbst 102 Jahre alt geworden und hatte gerade ein kleines Projekt am Laufen.
Auf der Strassenfeger-Box "Graf Yoster gibt sich die Ehre" ist ein sehr langes Interview mit ihm drauf, leider ohne Erwähnung der Synchronrollen. Arild Rafalzik ist leider ein etwas quälender Interviewer, aber es spricht ohnehin meist Ammann. Der zum Zeitpunkt des Interviews fast 100jährige ist von einer erstaunlichen Vitalität. Besonders beeindruckte mich, daß er ein großes Tabuthema breitwalzte, nämlich das Anbiedern der Schweizer an das NS-Regime und vor allem die vielen Nazi-Sympathisanten in der Künstlerszene. Das und der damals bei den Eidgenossen auch weit verbreitete Antisemitismus (Ammann ist Halbjude) wird bis heute gerne totgeschwiegen.
Hatten wir hier nicht mal einen Thread in dem es um Sprecher geht, die hauptsächlich in kleinen Rollen zu hören sind und kaum Hauptrollen oder auch größere Nebenrollen sprachen ?
Kann es sein, dass Ulf-Jürgen Wagner, Gerhard Acktun, Thomas Albus, Pierre Franck und in den 70ern auch Norbert Gastell fast nur kleine Rollen sprachen und sehr selten in größeren zu hören waren ? Das passt eigntlich nicht hier her und wäre eher ein Fall für en oben gennanten Thread, da ich es bei diesen Sprechern nicht unbedingt bedauer. Ich stelle es eher bloß fest.
Zitat von Ohne Wiederkehr im Beitrag #102Hatten wir hier nicht mal einen Thread in dem es um Sprecher geht, die hauptsächlich in kleinen Rollen zu hören sind und kaum Hauptrollen oder auch größere Nebenrollen sprachen ?
Das fragt der richtige ^^ So einen Thread hattest du sogar selbst ins Leben gerufen.
Zitat von Ohne Wiederkehr im Beitrag #102Hatten wir hier nicht mal einen Thread in dem es um Sprecher geht, die hauptsächlich in kleinen Rollen zu hören sind und kaum Hauptrollen oder auch größere Nebenrollen sprachen ?
Das fragt der richtige ^^ So einen Thread hattest du sogar selbst ins Leben gerufen.
Zitat von Ohne Wiederkehr im Beitrag #102Kann es sein, dass Ulf-Jürgen Wagner, Gerhard Acktun, Thomas Albus, Pierre Franck und in den 70ern auch Norbert Gastell fast nur kleine Rollen sprachen und sehr selten in größeren zu hören waren ?
Was Norbert Gastell angeht: Wer auf 70er-Jahre-Eastern steht, der bekommt von dem Mann quasi eine Überdosis verpasst. Es gibt keine Münchener-Eastern-Synchro, in welcher er nicht mindestens eine große Rolle sprach (in der Regel sprach er mehrere Rollen, die nicht mal unbedingt klein waren).