Zitat von fortinbras im Beitrag #300Eine amüsante Vorstellung. Aber es hätte ja schlimmer kommen können! Gerd Duwner als Fu Man Chu! Das wäre dann ein Fall für Nayland Smith gewesen...
Ich fürchte, Duwner hätte in diesem Fall bessere Karten für den Stewart in der letzten Szene ("Das Dinner ist serviert!") gehabt.
Das auf jeden Fall! Die Szene mit dem dämlichen Steward war übrigens auch den zeitgenössischen Kritikern ein Dorn im Auge. Weniger, weil ein Asiate einmal mehr als dem weißen Mann unterlegen gezeigt wurde, sondern weil die Komik nicht funktionierte und zwischen dem Finale und der Übergabe des Schwertes ins Meer einfach deplaziert war (was definitiv stimmt).
Manchesmal wird ein wenig über Eichberger und Joloff in dem Film "gelästert", dem ich mich nicht anschließen kann. Die ganzen 50er-Jahre über gab es phantastische Filme, aber der echte Horrorboom kam durch die Hammer-Erfolge der späten 50er wie eine Lawine. Also hatten sich hier etwa auf Lee noch keine Sprecher etablieren können und man ging erstaunlich klischeefrei bei der Besetzung vor. Obwohl es da auch Klischees bereits gab-nämlich Friedrich Joloff, der überdurchschnittlich viele undurchsichtige Rollen sprach. Und Eichberger war vergleichsweise oft in Heldenrollen zu hören gewesen zu jener Zeit. Also wäre es wohl naheliegender gewesen, Joloff auf den Dracula zu besetzen und Eichberger für Van Helsing und für den scheiternden Jonathan Harker jemanden zu nehmen wie Paul Edwin Roth. Daß man den nüchternen Eichberger für den sardonischen, für damalige Verhältnisse bodenständigen Dracula nahm, war eine sehr gute Alternative. Und Joloff als unvorsichtiger Held war auch keine schlechte Wahl. Erich Schellow für Peter Cushing war natürlich eine geniale Besetzung, aber auch wenn Cushing da noch keine etablierte Stimme hatte, so hätte Van Helsing doch deutlich nach einem entsprechenden Rollencast verlangt-Schürenberg, Eichberger, Nielsen oder Klinger. Helden-Stimmen eben. Insofern finde ich sämtliche Besetzungen hier absolut großartig und absolut im Sinne des Filmes.
Wieso kommst du auf ähnlich? Das sind sie absolut nicht! Ich habe das bewußt hier in den Alternativ-thread gesetzt, eben weil die Rollenbesetzungen einiger Charaktere den damaligen Standards und Klischees widersprachen. Natürlich ist die Synchronisation dieses Filmes für mich auch eine Sternstunde-ohne Frage!Ich habe nur schon gehört, daß manche verwundert waren, warum man nicht umgekehrt besetzt hatte. Ich finde gerade das aber reizvoll!
Zitat von fortinbras im Beitrag #305Wieso kommst du auf ähnlich? Das sind sie absolut nicht! Ich habe das bewußt hier in den Alternativ-thread gesetzt, eben weil die Rollenbesetzungen einiger Charaktere den damaligen Standards und Klischees widersprachen.
Geht es in diesem Thread nicht in erster Linie um Sprecher, die einander nicht unbedingt zum Verwechseln ähneln (dafür gibt es "totale Stimmähnlichkeit"), aber doch eine stärkere Ähnlichkeit haben, so dass sie durchaus alternativ für dieselben Schauspieler/Rollen besetzt werden können?
Siegfried Voss ist mir zwar vom Namen her bekannt, als Sprecher bisher aber kaum (bewusst) untergekommen. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass "Das letzte Weekend" eine DEFA-Synchro ist, hätte ich geglaubt, man würde dort Horst Niendorf als Stimme von Anatoli Romaschin hören, da Voss Niendorf dort in manchen Szenen vom Klang und von der Diktion her ziemlich nahe kommt. War die Ähnlichkeit zwischen den beiden auch in anderen Synchros so stark?
Ist mir weder dort noch bei anderen Gelegenheiten aufgefallen - Ralf Dittrich in der selben Synchro allerdings hat für mich eine frappierende Ähnlichkeit mit Peter Aust.
Wobei, in eine gewisse Richtung von Niendorf geht er schon. Aber als grundlegende "Eselsbrücke" um sich Voß zu merken, eignet sich Niendorf dann eher weniger.
Ingrid Schwienke <- Roswitha Hirsch -> Renate Rennhack
Spricht Roswitha Hirsch etwas sanfter hat sie frappierende Ähnlichkeit mit Ingrid Schwienke, wenn sie dagegen schroffer spricht geht sie eher in Richtung Renate Rennhack.
Keine Verwechslungskandidaten, dafür ist ist ersterer auch viel zu früh verstorben, außerdem waren beide in verschiedenen "Regionen" Deutschlands tätig. Aber als ich Zintner noch nicht namentlich kannte, hatte er für mich eine frappierende Ähnlichkeit mit Knut Reschke. Würde sich für mögliche Reko-Szenen, die ursprünglich mit Reschke besetzt waren, hervorragend eignen. Hätte auch prima als zweiter Sprecher für William Reynolds in FBI gepasst, Joachim von Ulmann geht zwar auch in Ordnung, aber geht schon in eine ziemlich andere Richtung als Knut Reschke.
Holger Potzern <- Walter Wigand -> Joachim Richert
In den Hamburger Synchros der 90er und frühen 2000er Jahre sprechen Potzern und Wigand sehr oft kleinere Rollen, und ich habe mich lange damit schwergetan, sie auseinanderzuhalten, weil beide ziemlich dunkle, röhrige Stimmen haben. Gerade bei kurzen Takes ein ziemlicher Akt.
Mittlerweile habe ich mir folgende Eselsbrücke gebastelt: Holger Potzern klingt minimal höher, und hat eine ziemlich "gröhlende" Art zu sprechen. Dabei werden Nuancen in seiner Stimme hörbar, die erstaunlich an Philipp Brammer erinnern. (Und hin und wieder welche, bei denen ich eher an Andreas von der Meden denken muss).
Walter Wigand hingegen hat eine ziemlich rauchige Note in der Stimme, die frappierend seinem wesentlich älteren Hamburger Kollegen Joachim Richert nahekommt. Diese Ähnlichkeit war dlh schon mal aufgefallen.
Außerdem: Thomas Schmuckert ist der perfekte Berliner Ersatzmann für Ole Pfennig, wie neulich im Stargate-Thread bemerkt.