Tobias Meister für Dennis Burkley in "Die Stewardessen Academy".
Schon eine reichliche schräge Besetzung für so 'nen bärtigen, korpulenten Biker. Ich müsste mich schon sehr täuschen, wenn die Synchro nicht von Michael Richter ist. Wobei der Film selbst schon ziemlich überkandidelt ist.
Peter Flechtner für Ben Foster in "Feinde - Hostiles". Noch ärgerlicher wird es dadurch, dass Gerrit Schmidt-Foß in dem Film auf Jesse Plemons besetzt wurde.
Harald Juhnke für Tony Curtis in "Wenn die Kugeln rollen" aus der Serie "Ein Colt für alle Fälle":
Auch wieder so ein Fall, wo einen die Besetzung sehr überrascht, auch wenn sie standardmäßig eher unpassend gewesen wäre. Aber rollenmäßig passt die Besetzung auf alle Fälle. Es geht um einen Billardspieler (gespielt von Tony Curtis), der Alkoholprobleme hat und auch mit seiner Tochter über Kreuz liegt. Colt Seavers will ihm wieder auf die Beine helfen.
Nachdem Juhnke in den 70ern noch so hin und wieder synchronisiert hat, war damit ab den 80ern bis auf wenige Ausnahmen Schluss. Umso mehr überrascht es einen, dass man ihn dann für eine Rolle in einer Serie engagiert hat und noch dazu für Tony Curtis. Aber trotzdem passt seine schnodderige und bisweilen chargierende Sprechweise zu dem auf ziemlich heruntergekommen maskierten Tony Curtis, der in dieser Rolle ziemlich verbraucht aussieht. Hätte Tony Curtis in dieser Rolle anders ausgesehen, wäre es weitaus unpassender gewesen aber so passt diese Kombi doch ziemlich gut.
Es ist schon reichlich kurios, dass jemand in derselben Rolle zunächst von Gert Martienzen und dann von Gernot Duda synchronisiert wird! So ist es David Bauer in einer Folge von "Mit Schirm, Charme & Melone" geschehen: In der Super8-Synchro "Nadeln töten leiser" hatte er Martienzen, in "Mrs. Peel zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten" hörte man dann Duda. Martienzen war zwar sowohl in den ZDF- als auch in den Super8-Fassungen der Serie ständig zu hören, aber für den dicklichen Bauer wirkt er sehr merkwürdig, da ich seine Stimme stark mit hageren Männern verbinde. Martin Hirthe (der in derselben Folge eine deutlich kleinere Rolle hat) hätte sich eher angeboten, daneben auch Gerd Duwner, Edgar Ott oder Alexander Welbat. Aber Martienzen?
Auf dem Papier liest sich Karl-Heinz Oppel für Charlton Heston (!!) wie ein Witz. Und ich zweifle (obwohl Oppel mit "Mord im Dunkeln" seine Fähigkeit zur Dramatik, ja zur Tragödie bewies), dass diese Kombi in einem normalen Film auch nur ansatzweise funktioniert hätte. Da Heston allerdings unter einer meterdicken Maske steckte, bleibt es eine kuriose, aber keine Fehlbesetzung. "Planet der Affen"
Hab zwar nicht alle Filme gesehen, wo Elsholtz die Regie hatte, aber in den Filmen wo er sich selbst besetzt hatte hat Elsholtz selbst immer funktioniert. Klar bei einigen Rollen, wo ich auf einmal Elsholtz gehört hatte fand ich es schon zunächst gewöhnungsbedürftig oder befremdlich, aber das hatte sich doch im laufe des Filmes gelegt, weil er die Komik der Rolle doch ganz gut herausspielen konnte.
Elsholtz war absolut passend und absolut großartig. Wie die komplette Synchronisation, weshalb ich bis heute immer wieder vergesse, dass es nur eine Videopremiere war (was in sich schon nicht nachvollziehbar ist).
Zwar spricht er kaum 3 Sätze am Stück und hat insgesamt wenig Takes für eine Hauptrolle, aber Gudo Hoege auf Takeshi Kitano in "Hana-Bi" ist ziemlich Kurios. Er passt schon irgendwie auf ihn, dann aber wieder nicht. Bin bei der Besetzung ziemlich Zwiegespalten.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #446Der Klassiker "Blondinen bevorzugt" hat gleich zwei kuriose Besetzungen aufzuweisen: Zum einen Curt Ackermann für Tommy Noonan, weitest möglich entfernt von seinem üblichen Klischee dieser Jahre als kerniger Macho (Lancaster) oder eleganter Gentleman (Sanders), das ist, als würde Manfred Lehmann Philip Seymour Hofman synchronisieren und tatsächlich funktionieren. Es muss ihm einen riesigen Spaß gemacht haben, seine Stimme so weit nach oben zu schrauben und das absolute Weichei zu geben, das 15 Jahre jünger ist.
Beim gestrigen Hineinhören in den Film traute ich kurz meinen Ohren nicht und musste zur Sicherheit einen Blick in die Liste werfen! Bei seinen Einsätzen für Vincent Price klang er zwar mitunter ähnlich geziert und verweichlicht (Fortunato in "Schwarze Geschichten", Roderick Usher in "Die Verfluchten"), aber so hoch nach oben wie hier ging er mit seiner Stimme dabei auch nicht. Mich erinnert es an GGHs Besetzung als linkischer und übernervöser Assistent in "Ein Schuss im Dunkeln" (dich sicher auch). Zu dieser Zeit wäre bei dieser Rolle eigentlich Axel Monjé oder Eckart Dux zu erwarten gewesen, Wolfgang Kieling oder Klaus Schwarzkopf wären zumindest altersmäßig naheliegender, aber vom Typ her auch unkonventionell. Aber Ackermann? Jedenfalls würde das wieder für meine Vermutung sprechen, dass er zu den Sprechern gehörte, die besonders dann zur Hochform aufliefen, wenn man sie gegen den Strich besetzte.