Herbert Zimmermann, bekannt durch den Kommentar zum Endspiel der Fußball-WM 1954, als Radiostimme (in einer Szene ist der Sprecher auch von hinten zu sehen) in zwei Szenen von "Sprung in den Tod/Maschinenpistolen" (USA 1949/WA-Synchro 1966)
Hier mal gar nicht so übel, da damals zum Einen Danneberg noch nicht auf Stallone abonniert war (bisdato wars ja größtenteils Prochnow gewesen - merklich näher an Thom für mein Empfinden), zum Anderen war Stallone noch nicht der Betonklotz späterer Filme, sondern hatte noch was vom spätpubertären Motorradrocker (siehe "Bananas"), zu dem die höhere, nölige Stimme Thoms durchaus passte.
Ich kann mich nichtmehr daran erinnern, ob diese Besetzung letztendlich passt, dass ich den Film schon lange nicht mehr synchronisert gesehen habe, aber Jan David Rönfeeldt für Matt Damon in Gerry(2002) von Gus van Sant klingt zumindest auf dem Papier sehr kurios. Rönfeldt ist zwar sogr noch etwas jünger, als Matt Damon, klnag damals aber schon sehr tief (und wie ich finde auch älter, als er war), Matt Damon hingegen hatte ein sehr jugendliches Ausseen und spielt auch einen Charakter, der eher noch jünger ist, als er damals tatsächlich war (das Alter des Charakters wird nie erwähnt, soweit ich mich erinnere, würde aber behauptet, dass er darauf angelegt ist höchstens anfang Zwanzig zu sein). Dazu kommt noch, dass Matt Damon damals ja schon häufiger von Mathhias Hinze gesprochen wurde, der damals ja auch noch eine sehr hohe Stimme hatte.
In den spanischen Banküberfall Film: "Jeder gegen Jeden" wurde Detlef Bierstedt auf Raúl Arévalo besetzt. Mal ganz davon abgesehen, dass Bierstedt 27 Jahre älter ist, frage ich mich ehrlich wie man auf diese Besetzung kam. Er funktioniert zwar irgendwie, aber selbst der junge Bierstedt wäre hier nicht die Traumwahl gewesen.
Zitat von Gast im Beitrag #163Wolf Ackva für Richard Widmark in "Alvarez Kelly"
Wirkt auf dem Papier ähnlich eigenartig, wie Paul Wagner für Forrest Tucker in der Praxis, aber es funktioniert erstaunlich gut. Ist zwar nicht so gut, wie Drache, Borchert oder Marquis, aber ich glaube nicht, dass Gerd Martienzen besser drauflag und GGH war auch wesentlich schlechter. Ackva hat Widmark schauspielerisch ziemlich gut getroffen, die Stimme wirkt halt für damals nur etwas alt. Er hätte Ende der 60er Filme einsprechen müssen, die Widmark 10 Jahre später drehte. Das hätte sehr gut zusammengepasst...leider nicht machbar.
Helmo Kindermann für William Holden funktioniert übrigens wesentlich besser, als Kindermann für Heston. Passt an sich sogar noch etwas besser als Holger Hagen drauf, wenn auch vielleicht nicht ganz so gut wie Heinz Engelmann.
Ackva für Widmark konnte ich mir in der Theorie schon gut vorstellen, die kantigen Züge und der betont harte Klang waren kein Widerspruch. Zu alt klang er für mich auch absolut nicht. Mehr Probleme hatte ich dafür mit Kindermann für Holden, da ich mir hier Klinger und Engelmann gleichermaßen überzeugend vorstelle und beide zu dieser Zeit in München denkbar gewesen wären. Kindermann klang mir einfach zu schmal für Holdens relativ breite, kantige Züge. Den Zynismus der Figur traf er zwar ganz gut, aber das wäre für die beiden anderen Kandidaten auch kein Problem gewesen.
Zitat von Ohne Wiederkehr im Beitrag #574Ich kann mich nichtmehr daran erinnern, ob diese Besetzung letztendlich passt, dass ich den Film schon lange nicht mehr synchronisert gesehen habe, aber Jan David Rönfeeldt für Matt Damon in Gerry(2002) von Gus van Sant klingt zumindest auf dem Papier sehr kurios. Rönfeldt ist zwar sogr noch etwas jünger, als Matt Damon, klnag damals aber schon sehr tief (und wie ich finde auch älter, als er war), Matt Damon hingegen hatte ein sehr jugendliches Ausseen und spielt auch einen Charakter, der eher noch jünger ist, als er damals tatsächlich war (das Alter des Charakters wird nie erwähnt, soweit ich mich erinnere, würde aber behauptet, dass er darauf angelegt ist höchstens anfang Zwanzig zu sein). Dazu kommt noch, dass Matt Damon damals ja schon häufiger von Mathhias Hinze gesprochen wurde, der damals ja auch noch eine sehr hohe Stimme hatte.
Passt nicht. Rönfeldt ist 'ne Waffe, aber eben 'ne sehr spezifische. Elefantenbüchse, nicht Florett.
Mein Erstkontakt mit Rönfeldt war auf Ryan Phillippe in WAY OF THE GUN. Was fand ich Rönfeldt damals beschissen... Hab mich gefragt, wer so einen ans Mikro lässt.
Heute finde ich ihn genial. Eine herrliche Asi-Stimme, bei deren Klang ich mir immer sofort ein Dosenbier aufmachen muss. Er muss halt nur korrekt besetzt werden, dann ist das großes Kino. Und korrekt besetzt heißt nicht Ryan Phillippe oder Matt Damon.
Rönfeldt klingt meiner Meinung nach immer so emotionslos. Ist mir letztens auf Ben Foster in "Alpha Dog" aufgefallen, als er versucht hat wütend zu klingen, klang das schrecklich. Rönfeldt hat schon ne coole Stimme, aber sie passt meist nur auf emotionskalte Figuren.
Emotionslos? Würde ich komplett widersprechen. Der hat jede Emotion drauf, respektive drin. Das Ding ist halt bloß, dass er in einer Schublade drin steckt. Bestes Beispiel war der letzte Trailer zu "Fast 9". Da sagt seine Figur im Original, dass es nicht cool ist, 'ne Karre an 'n Raketentriebwerk zu schnallen. Weil: wahnsinnig. Im Deutschen muss er's sprechen, als sei das 'n Klacks, nicht der Rede wert. ("Nein, das is' nicht beeindruckend." Er stubst das "is'" an, hätte aber das "nicht" sein müssen. Siehe Gesichtsausdruck der Figur und Kontext). Für mich ein gutes Beispiel, in welcher Haha-Supercool-Schublade er drin steckt.
Wenn man ihn auf die richtige Rolle schiebt, ist Rönfeldt eine Elefantenbüchse. Meinetwegen auch eine Panzerfaust. Die Rolle wird kommen. Und dann: boom!
Genau deshalb funktioniert Rönfeldt für mich auch nur wenn er richtig bzw. passend besetzt wird. Als Neubesetzung für den eiskalten und berechnenden Gin in "Detektiv Conan" funktioniert er daher recht gut. Auf emotional explosive Charaktere wirkt er hingegen eher "leer". In "Dr. House" wurde er recht oft auf Episodencharaktere besetzt, was mir oftmals nicht so gefallen hat. Rönfeldt ist jemand den man punktuell passend besetzen muss und nicht den man einfach so für die Menge in der breite besetzen kann. Bestenfalls klingt er so eher beliebig.
Ich möchte ihn mal auf jemandem hören, der gebrochen ist. Starke Physis, aber Riss in der Seele. Was Verzweifeltes, Wütendes, Wundes, wo er sich reinbeißen muss. Kautz ist auch so ein Stimmbrocken. Der hat aber das Glück, so Typen wie Bernthal bekommen zu haben. Rönfeldt muss noch richtig andocken. Dann wird gerockt. Und ich könnte mir vorstellen, dass das dann wieder bei den "Synchron-Sternstunden" steht. Schmaler Grat.
Zitat von Nyan-Kun im Beitrag #581Genau deshalb funktioniert Rönfeldt für mich auch nur wenn er richtig bzw. passend besetzt wird.
Das kann man aber auf viele Synchronschauspieler anwenden, finde ich. Gerade in ihrer Hochphase, wenn sie gefühlt auf alles und jeden besetzt werden. Dennis Schmidt-Foß fand ich zum Beispiel ganz furchtbar, wenn er früher auf irgendwelche schnarchigen Sunny-Boys gepflanzt wurde, auf die er selber keinen Bock hatte. Claudia Urbschat-Mingues, wenn sie irgendwelche hölzernen Püppchen sprechen musste, und dasselbe bei Christin Marquitan.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #582Ich möchte ihn mal auf jemandem hören, der gebrochen ist. Starke Physis, aber Riss in der Seele. Was Verzweifeltes, Wütendes, Wundes, wo er sich reinbeißen muss.
Klingt ein wenig nach Stephen Dorff in der dritten Staffel True Detective. Mein persönliches Highlight, hat im Deutschen glatt der eigentlichen Hauptrolle die Schau gestohlen.
Rönfeldt ist tatsächlich jemand, bei dem ich den Eindruck habe, das man ihn weniger in eine Schublade gesteckt hat, sondern vielmehr eine Schublade um ihn herum gebaut hat. Das Teil hat man dann noch mal ordentlich verstärkt, denn ansonsten würde er den ganzen Schrank einreißen. Schubladen sind nur immer blöd, denn wie bei jedem Synchronschauspieler, der in einer Schublade steckt, gäbe es halt noch so viele Rollen außerhalb des gewohnten Schemas, die gerockt werden könnten!
"Dracula jagt Frankenstein" habe ich mir bisher ersparen können (und bin auch nicht sonderlich scharf auf diesen Film), aber Beate Hasenau für Karin Dor stelle ich mir grotesk vor, da die beiden Damen sowohl stimmlich als auch vom Rollentyp her ein Kontrast wie Tag und Nacht waren: rauchig, heiser und betont "sexy" die eine, glatt, manchmal auch kühl und betont "rein" und "sauber" die andere.
Die Spätphase von Stewart Grangers Karriere ist voll von (für mich) kuriosen Besetzungen, da fast alle mit ihm verbundenen Sprecher bereits verstorben waren (kein Wunder, sie waren alle signifikant älter als er gewesen, da Granger sehr früh ergraute und dadurch immer reifer wirkte). Schoenfelder - naja, Miedel - nee, GGH - die Kombi hat ja quasi einen eigenen Thread. Aber am absurdesten scheint mir Rolf Schult in "Die Romanze von Charles und Diana" - weder stimmlich noch vom Alter her passend (vom gefühlten Alter, denn ... siehe oben).