Joar, ging. Wirkt halt nur trotzdem total gaga, zumal es nicht so recht mit der Erscheinung Buscemis zusammenpassen will. Aber jut, er hatte auch schon andere Kaliber wie Michael Telloke.
Buscemi ist eh so ein "Sprecherakkumulations-Schauspieler" – da durften irgendwie alle mal ran: Frank Schaff, Ekkehardt Belle, Joachim Kunzendorf (!), Gerd Wiedenhofen (!!!) in der absolut kurios besetzten Synchro von "King of New York", Ilja Richter, Tobias Lelle, Stefan Krause, Michael Christian, Niko Macoulis, Hans-Jürgen Dittberner, Wolfgang Bahro usw... – kurzum eine Spannweite von 1927-1965! Ziesmer war wohl der "optische Kompromiss", finde ich auch nicht schlecht, es scheint zumindest seine einzige Möglichkeit zu sein, aus seinem Klischeekeller auszubrechen. Mein Favorit war allerdings Thomas Petruo...
Ausgerechnet Ziesmer finde ich arg fehlbesetzt. Gut, Schenk ist jetzt auch nicht die Lösung. Petruo, joar, wenn es denn sein muss. Bahro ist wohl am besten. Peter Heinrich stelle ich mir jetzt ähnlich wie Ziesmer vor. Lutz Harder würde ich gerne mal hören.
In der Serie "Es muss nicht immer Kaviar sein" von 1977 sind bekanntlich viele Synchronsprecher zu sehen, teilweise sogar in größeren Rollen. Daneben wurden aber auch einige (sicher meist fremdsprachige) Schauspieler synchronisiert. In einer Folge gab es kurz nacheinander zwei kuriose Beispiele: Zuerst gibt es einen Autofahrer, dem in einer ländlichen Region der Wagen abgekauft wird: äußerlich dicklich und mit Mondgesicht, charakterlich fröhlich und etwas tumb - aber mit der Stimme von Christian Brückner! Kurz danach tritt bei einer Polizeikontrolle ein hagerer und schmalgesichtiger Gendarm auf - hier hört man den sehr "bärig" klingenden Heinz-Theo Branding! Beides sind nur kleine Rollen, aber sie wirken amüsant, wenn man daran denkt, auf welche Art von Figuren Brückner und Branding zu dieser Zeit eigentlich besetzt wurden. Fast könnte man denken, es sei damals umgekehrt gedacht gewesen und die Verantwortlichen hätten sich hier einen Scherz erlaubt oder wollte originell sein.
Zitat von MrTwelve im Beitrag #556Habe das in der Synchronkartei gesehen (leider kenne ich die Filme selber nicht): In "Unser Boss ist eine Dame" (1966) soll Ralf Wolter mit der Stimme von - Gerd Duwner (!) sprechen. Und dann noch: In "Das Wandern ist Herrn Müllers Lust" (1973) spielt Eddi Arent mit. Laut Synchronkartei wurde er hier von Christian Marschall (!!!) gesprochen. Beides Fall von "Wenn Deutsche nicht sich selber sprechen". Aber das scheint mir doch so kurios, das wollte ich hier mal erwähnen.
Kennt jemand die Filme und kann sagen, wie diese Besetzungen waren?
Gerade habe ich mal wieder "Unser Boss ist eine Dame" gesehen...Duwner auf Wolter ist echt kurios, zumal dieser im Film fast ausschließlich Englisch spricht! Aber die Dialoge sind auf ein Minimum reduziert, so dass es am Ende doch irgendwie okay ist.
Hatte ich auch mal irgendwo gehört, dass Wolters Rolle eh nicht so groß sein soll. Vielleicht deshalb auch die Fremdsynchro. Gerade im Jahr 1966 dürfte Ralf Wolter sehr beschäftigt mit Dreharbeiten gewesen sein, möglicherweise hatte er kaum Zeit für die Synchro. Dann wurden seine wenigen Dialoge eben von Duwner übernommen...
Ein bewusst lasch sprechender Gerd Martienzen wäre ihm vielleicht näher gekommen. Damit will ich nichts gegen Wolter gesagt haben, aber der etwas schludrige Singsang gehörte einfach zu seiner Art.
Gerd Martienzen wäre denkbar. Hugo Schrader passt vom Typ her sicher auch. Da würde vielleicht nur die Gefahr bestehen, dass er zu alt klänge. Witzigerweise gibt es auf YouTube ein Video mit Clips von Sam Hawkens, in den Kommentaren meint jemand, Wolter klinge fast wie Yoda (-> Hugo Schrader)!
Wolfgang Spier für Roger Moore - bitte was? Ich will nicht ganz in Abrede stellen, dass es funktionieren könnte - Moore war sehr jung und seine Rolle vielleicht nicht groß, aber es liest sich absolut absurd.
Mit seiner schon damals leicht heiseren hohen Stimme, will Spier für mich kaum auf Moores Gesicht (gerade während er in der Nahaufname sprechend die Lippen bewegt) nicht richtig funktionieren, obwohl ich ihn nicht komplett fehlbesetzt finde (in manchen Stellen erinnert mich Wolfgang Spier sogar etwas an seinen Berliner Stammsprecher Lothar Blumhagen)... Ich hätte mir jemand Anderen gewüscht, insbesondere etwa Axel Monjé, nachdem er dem von ihm am Öftesten synchronisierten Eroll Flynn mMn. ja ohnehin ziemlich ähnlich gesehen hat (ganz nach dem Motto und Threadtitel "Selber Sprecher für ähnlich aussehenden Schauspieler").
Ich hab absolut keine Ahnung, wo das reinpasst, oder ob das hier nicht schon irgendwo thematisiert wurde, aber wenn mich meine Ohren und Handy Lautsprecher nicht täuschen, kann man als Siri-Stimme ab iOS 17 nun u.a. zwischen Tobias Nath (Stimme 1) und Derya Flechtner (Stimme 3) wählen. :D Kann das wer bestätigen?