Ich bin wohl der einzige hier, der Marianne Wischmann passender auf Ingrid Bergmann findet als die erste Sprecherin, die meiner Meinung nach viel zu jung klingt. Leider wurde der TV-Ton auf der BD verhunzt, er klingt so, als ob man ihn durch eine geschlossene Tür aus einem anderen Zimmer hört. Man muss schon an den Toneinstellungen des Abspielgerätes und TVs herumexperimentieren, damit er halbwegs normal klingt, aber Kino- und Originalfassung klingen trotz des Rauschens immer noch besser.
Ich wollte nochmal auf mein Sample von Cecil Parker in "Sklavin des Herzens" verweisen : Cecil Parker Vielleicht erkennt ihn ja jemand, und Lord Peter kann es in den Listenthread eintragen.
"Riff-Piraten": Auf den neueren DVDs und der BluRay gibt es 2 Fehlstellen in der deutschen Synchronisation. Hier zu hören unter 13:30-13:55 und 1:32:40-1:32-45. War hier die deutsche Fassung geschnitten oder enthielt z.B. die Kinowelt-Ausgabe die Stellen in deutsch? Da zumindest der erste Schnitt keinen Sinn ergibt, tippe ich auf letzteres.
Spricht für Emlyn Williams (Harry) nicht Friedrich W. Bauschulte?
Zitat von Markus im Beitrag #684"Riff-Piraten": Auf den neueren DVDs und der BluRay gibt es 2 Fehlstellen in der deutschen Synchronisation. Hier zu hören unter 13:30-13:55 und 1:32:40-1:32-45. War hier die deutsche Fassung geschnitten oder enthielt z.B. die Kinowelt-Ausgabe die Stellen in deutsch? Da zumindest der erste Schnitt keinen Sinn ergibt, tippe ich auf letzteres.
Für mich ergibt dieser Schnitt auch keinen Sinn, aber als ich den Film um das Jahr 2000 herum auf Arte erstmals gesehen hatte, war diese Stelle schon im Original mit Untertiteln - ebenso wie eine weitere im Finale. Ich hatte auch mal die Kinowelt-DVD ausgeliehen und war auch sehr neugierig. Aber auch hier war diese Stelle im Original mit Untertitel - an die zweite Fehlstelle erinnere ich mich nicht mehr.
Die zweite ist nur sehr kurz und hätte problemlos durch eine Streckung der deutschen Dialoge bzw. leichte Verschiebung abgedeckt werden können. Es dürfte sich dabei um Materialfehler handeln. Bei solche alten Synchros kann man ja froh sein, wenn überhaupt noch eine relativ komplette Kopie aufgetrieben werden kann, zumal wenn es sich um keinen der heute noch existierenden Major-Verleihe handelt.
Hab den Film ewig nicht gesehen (nicht gerade einer meiner Favoriten), kann mich nur von der Arte-Fassung noch an die Stelle erinnern, wo die Leute am Ende über Sir Humphrey herfallen und Mary dann im O-Ton (sinngemäß) dazwischenplärrt: "Nein! Laßt ihn! Er ist krank! Er weiß nicht was er tut!" und ich dabei dachte: "Ja klar, das Opfer setzt sich für den Täter ein, das mußten die natürlich wieder schneiden."
So, ich hatte nun auch das Vergnügen, "Das Fenster zum Hof" mit der ersten Synchrofassung zu sehen. Zunächst einmal muss ich mich dem allgemeinen Tenor anschließen, die erste Kinofassung ist, betreffend das Dialogbuch deutlich zurückhaltender als die zweite Fassung aus den 80er Jahren.
Ich finde die Dialoge allerdings nicht nur zurückhaltend, was ihren Ausdruck und ihre Weise angeht, sondern auch was ihre gesprochene Intensität angeht. Direkt zu Beginn fiel mir auf, wie gelangweilt Siegfried Schürenberg am Telefon spricht, als er mit Siegmar Schneider redet. Irgendwie leiert er seinen Text so herunter, ohne dass man ihm irgendeine Art von Sorge um den Menschen oder Mitarbeiter anhören würde. Das größte Befremden löste bei mir, wie ich es befürchtet hatte, Ursula Krieg als Stella aus. Sie schafft es nicht, die Rolle so genial pointiert wiederzugeben, wie es Wellmann geschafft hat. Die Besetzung klingt für mich allerdings nicht zu alt, denn den generellen Ton trifft Krieg auf gewisse Weise schon, nur erreicht sie nicht die Energie, wie es Ingeborg Wellmann geschafft hat. Desweiteren ist der Zungenschlag einer, der nicht recht passt. Krieg hat einen leichten dialektalen Einschlag, der ja nun bei älteren Synchros häufig hörbar ist. Allerdings hätte man in diesem Fall in die eine oder andere Richtung entscheiden müssen. Entweder, sie hätte ihren Dialekt extremer eingebracht und über die Rolle transportiert, was für die sehr bodenständige Stella sicherlich keine schlechte Idee gewesen wäre, oder man hätte versucht, ihn stärker zu unterdrücken. Zu einer anderen Sache, die mir auffiel. Es war natürlich schön Eleonore Noelle für Grace Kelly zu hören. So gehörte sich das ja auch. Aber, und hier muss ich der Besetzung in die Parade fahren, sie bedient die Rolle mehr auf eine Weise, die diese als ahnungsloses Dummchen zeichnet. Ich finde, dass Noelles Anlage der Rolle im Deutschen, anders als es Bielenstein tat, zu dem Töchterchen aus reichem Hause tendiert, das Promis trifft und Partys besucht. Aber es geht ja eigentlich auch darum, dass Jefferies sie aufgrund dessen in vielerlei Hinsicht unterschätzt, und sie ihn im Laufe der Handlung vom Gegenteil zu überzeugen scheint. Eleonore Noelle bringt das aber zu wenig in die Rolle ein, finde ich zumindest. In der Fassung von 1984 schwingt, gerade bei den Dialogen zwischen Jefferies und Lisa, bei ihr immer auch sehr viel Selbstbewusstsein und Zielstrebigkeit mit. Dass fehlt etwas. Die Besetzung von Doyle ist in beiden Fassungen in Ordnung. Paul Klinger und Horst Schön setzen die Rolle des Detectives gut um. Da gibt es nichts zu diskutieren. Was nun Walter Suessenguth für Thorwald angeht: ich finde seine Stimme für die Rolle zu nett und auch zu angejahrt. Ich finde Suessenguths Stimme einfach sehr symphatisch. Ihn dann für einen Unsympathen, wie Thorwald zu hören ist merkwürdig. Das passt besetzungstechnisch einfach nicht. Auch wenn mir da einige widersprechen werden, ich fand Nottke in der zweiten Fassung im Grunde optimal. Seine Stimme hat etwas unnahbares, unangenehmes, was der Rolle recht gut entspricht. Mir fiel auch noch auf, und das mag schlicht an der Abmischung liegen, dass in der ersten Fassung zu Beginn des Films viel deutlicher hörbar ist, dass es bei dem Streit zwischen Thorwald und seiner Frau um dessen Geliebte ging. Sie sagt nämlich: "Na, hast du wieder mit ihr telefoniert?" und "Ich weiß nicht, was eine so junge Frau von dir will." (ungefähr). Diese Zeilen hört man in den mir bekannten Veröffentlichungen der Synchro von '84 kaum.
Ich kann deinen Ausführungen nur zustimmen - auf dem Papier war die Erstsynchro für mich eigentlich ein "heiliger Gral" wegen Schneider UND Noelle ... aber gerade Stella will mir mit Ursula Krieg nicht recht gefallen.
Zu Recht werden Neusynchros oft verrissen - alleine, weil die geliebte Stammstimme zum Beispiel nicht mehr zur Verfügung steht. Und ohne Siegmar Schneider hätte die Neusynchro bei mir wohl auch keine Chance und die Erstsynchro hätte ihren Platz eingenommen. So aber ist sie der totale Glücksgriff, da Schneider zur Verfügung stand (und ich ihn auch nicht zu alt finde) und die restliche Besetzung ebenbürtig und teils (viel) besser funktioniert als in der Erstsynchro. Wellmann alleine ist ein Gedicht und Bielenstein macht ihre Sache zumindest sehr sehr gut - auch wenn ich dort die Noelle vorziehen würde. Und die Mischung ist so extrem gelungen - ich habe mir nie groß Gedanken darüber gemacht, dass es NICHT die Erstsynchro wäre, wenn nicht Horst Schön mit dabei gewesen wäre und genau so geklungen hätte wie zu Zeiten der "Nackten Kanone".
Die Neusynchro dieses Films ist ein Gedicht und ausgesprochener Glücksfall der Synchrongeschichte.
Es ist immer wieder erfreulich, wenn etwas zu den beiden Fassungen dieses Films zu lesen ist! Denn die ältere ist leider lange verschollen gewesen, die neue stellt einen absoluten Glücksfall dar, weshalb sie beide ein nahezu gleich hohes Niveau haben. Nach meinen früheren Ausführungen zum Thema habe ich überlegt, ob es zu Begas´ Urteil noch etwas zu sagen gibt. Höchstens ein paar kleinere Sachen. Eleonore Noelles Interpretation sehe ich nicht kritisch, Ursula Krieg war zwar gewöhnungsbedürftig (da sie schon damals sicher eher auf ältere Damen besetzt wurde), aber gerade deswegen originell (Ingeborg Wellmann hat natürlich die Nase vorn), Schürenbergs Tonfall passt durchaus zur Figur des Chefs (obwohl die beiden sich hier duzen). Nun aber zu Lars Thorwald:
Zitat von Begas im Beitrag #688Was nun Walter Suessenguth für Thorwald angeht: ich finde seine Stimme für die Rolle zu nett und auch zu angejahrt. Ich finde Suessenguths Stimme einfach sehr symphatisch. Ihn dann für einen Unsympathen, wie Thorwald zu hören ist merkwürdig. Das passt besetzungstechnisch einfach nicht.
Grundsätzlich konnte Suessenguth auch in unsympathischen Rollen überzeugen, das beste Beispiel wäre sicher Orson Welles als Hank Quinlan (der Inbegriff eines widerwärtigen, fiesen Südstaaten-Sheriffs!) in der Kinosynchro von "Im Zeichen des Bösen". Aber hier klang er wirklich zu alt und brüchig für den robusten Raymond Burr. Mücke brachte vor einiger Zeit Wolfgang Eichberger ins Spiel, der sicher weit besser gepasst hätte; andere Kandidaten wären Wolf Martini (natürlich sehr klischeehaft) oder Klaus W. Krause (dem Rollenalter entsprechend, aber durchaus "kräftig" klingend) gewesen. Nottke war ganz interessant gewesen, gerade weil er zwar angemessen "zwielichtig" klang, aber trotzdem einen Kontrast zu der bulligen Statur darstellte. Insgesamt ist die Neusynchro wirklich eine der gelungensten Spätfassungen, was natürlich besonders Siegmar Schneider zu verdanken ist. Im direkten Vergleich ist zwar ein leichter Unterschied zu hören, aber trotzdem macht sich der Altersabstand bei der zweiten Synchro praktisch nicht bemerkbar. Natürlich wurde das durch die 1954 bereits stark angegrauten Haare von James Stewart begünstigt, aber ein Eckart Dux z. B. (so sehr ich ihn schätze) wäre um 1984 weit weniger passend gewesen.