Zitat von LammersAnders als bei Schoenfelder, der Price in der Zweitsynchro sprach, nimmt man Ackermann aufgrund seines wimmernden Tonfalls und der panischen, durchaus auch kreischenden Hilfeschreie die Todesangst wirklich ab.
Nimmt man wohl Schoenfelder nicht ab? Kenne nur die Ackermann-Fassung, daher meine Frage.
Zitat von LammersAnders als bei Schoenfelder, der Price in der Zweitsynchro sprach, nimmt man Ackermann aufgrund seines wimmernden Tonfalls und der panischen, durchaus auch kreischenden Hilfeschreie die Todesangst wirklich ab.
Nimmt man wohl Schoenfelder nicht ab? Kenne nur die Ackermann-Fassung, daher meine Frage.
Im Prinzip hätte er das sicher gekonnt. Nur leider klingt Schoenfelder gerade in dieser Szene (aber auch in anderen der Episode) im Vergleich zum grandiosen und völlig untypischen Ackermann lasch und blass. Lord Peter musste das vor einiger Zeit beim Hören der ZDF-Synchro feststellen: Schwache Leistungen von Top-Sprechern (2) Nachdem ich beide Fassungen verglichen habe, ging es mir ähnlich. Zu diesem Thema werde ich hier und woanders später noch etwas mehr schreiben.
Zitat von LammersIn dieser Szene kann man Ackermann entgegen dem sonstigen, eher reservierten Rollenimage mal ängstlich und panisch erleben.
Auch im Rest der Episode klingt er sehr untypisch, da es sich bei seiner Rolle um einen blasierten Dandy handelt. Ackermann spricht daher deutlich höher und gezierter, als man es von ihm gewohnt ist (ohne dabei jedoch zu übertreiben und dadurch ins Tuntige abzugleiten). Noch ungewohnter (wenn sich "ungewohnt" steigern ließe) fand ich jedoch Alfred Balthoff für Peter Lorre. Dass Balthoff auch unsympathische Rollen überzeugend beherrschte und durchaus laut werden konnte ("Im Zeichen des Bösen", "Ruhe Sanft GmbH", "Tanz der Vampire") war mir klar. Aber als Montresor lallt er mit schwerer Zunge und bringt die Aggressivität überzeugend rüber. Wenn Montresor mit seiner Frau streitet oder der Katze droht, ihr den Kopf abzureißen/einzuschlagen, klingt das keineswegs wie eine leere Drohung. Bei Hugo Schrader dagegen wundert man sich, warum seine Frau sich ausbeuten lässt und ihren Mann sogar zu fürchten scheint.
Ich stelle diese Frage mal hier, obwohl sie kein Beispiel ist: Friedrich Joloff kenne ich bisher nur aus sehr ruhigen und in sich ruhenden Rollen. Selbst wenn diese (wie in "Arsen und Spitzenhäubchen") einen psychopathischen Einschlag hatten. Kennt jemand Synchronrollen, in denen er die Beherrschung verliert und vor Wut oder Angst außer sich ist? (Der Hausmeister in "Die Tür mit den sieben Schlössern" zählt hier nicht, weil es sich dabei um eine Rolle vor der Kamera handelte.)
Kaum habe ich diese Frage gestellt, kommt mir ein Beispiel für einen hysterisch schreienden Joloff unter, das ich ganz vergessen hatte: James Mason als Brutus in "Julius Caesar" (in der Szene, als Cäsars Geist erscheint und wieder verschwindet)
Aber vielleicht kennt jemand noch weitere Beispiele?
... und später, als sich Brutus und Cassius (Paul Wagner) im Zelt streiten ...
Ich glaube, in STADT DER ILLUSIONEN gab es auch eine Stelle: als Barry Sullivan (Joloff) erkennt, wie skrupellos Kirk Douglas (Raddatz) ist und ihn zur Rede stellt.
Anton Reimer für Alec Guinness in "Die seltsamen Wege des Pater Brown"
Reimer kenne ich nur aus relativ wenigen Rollen, aber meistens sprach er hektisch und rollte das R auf eine besonders starke Weise. Als Pater Brown nimmt er sich jedoch auffällig zurück und spricht sehr leise und pastoral. Sein markantes R ist mir nur gegen Ende des Films aufgefallen, als er "prrrivat" sagt.
In einem anderen Thread konnte leider kein Beispiel genannt werden. Mal sehen, ob hier jemand eines kennt! Helmo Kindermann Wüsste jemand eine Rolle, in der Helmo Kindermann (der meist ungeheuer diszipliniert klang, selbst wenn unterschwellig Angespanntheit und Unruhe durchklangen) vor Wut oder Hysterie außer sich war?
Ich hab die Folge lange nicht mehr gesehen, aber ich weiß nicht, wie diszipliniert Khaaaaaaaaaaaaaaaaan!!! in der "Raumschiff Enterprise" Folge so ist. Da bestünde zumindest eine Möglichkeit, daß er mal austickt.
Jetzt konnte ich es mir anhören. Sehr interessant, Kindermann mal heiser, belegt und schneller sprechend zu hören. Teilweise hätte ich ihn nicht auf Anhieb erkannt, wenn seine typische Diktion nicht an manchen Stellen ("wie meine Westentasche") durchklingen würde. Nochmals danke!
Ich weiß nicht, ob es schon geschrieben wurde, aber in "Catch 22" sprechen Christian Brückner und Rolf Schult ungewohnt hoch, so dass ich sie erst nicht erkannt habe ( gut nach spätestens 5 Minuten war es dann doch soweit, da ihre Stimmen einfach so unglaublich markant sind, dass man sie immer erkennt, egal wie krass sie verstellt sind, aber so lange habe ich sowohl bei Schult, als auch bei Brückner noch nie gebraucht).
Rolf Schult ist sogar teilweise hysterisch und kickst extrem, was ich von dem sonst eher auf ausgeglichenen Charakteren noch nie gehört habe, aber er und Christian Brückner machen dass einfach hervorragend, eine geniale besetzung gegen den Strich.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #66Eine ähnliche Szene hatte GGH für Lex Barker (der sichtlich an dieser Szene scheiterte) in "Der Schut" - er zittert förmlich vor (gespielter) Angst: "Da hinauf?? Oh ..."
Ähnliches sieht es bei George Nader in einer Szene von "Schüsse aus dem Geigenkasten" aus: Jerry Cotton versucht, sich in die Bande des Gangsters Costello einzuschleichen. Währenddessen sorgen seine Kollegen für eine fingierte Meldung, derzufolge Cottons falsche Identität wegen eines Raubmordes gesucht, der natürlich von genau dieser Bande begangen wurde. Cotton fleht die Gangster an, ihn zu verstecken. Sein Sprecher ist der normalerweise souverän, cool und selbstbewusst klingende Heinz Engelmann.
Niels Clausnitzer agiert ja meistens (besonders für Roger Moore) sehr besonnen und überlegen. Als "Willie Tanner" in "ALF" läßt er gelegentlich allerdings auch eine hysterische Seite hören. Hat er das eigentlich auch mal anderweitig getan? Mir fällt ansonsten kein Beispiel ein, wo er mal richtig die Beherrschung verliert.