M.E. wird Ode dem O-Ton bei dem Film absolut gerecht. Ob man Grant nun mag oder nicht, ist eine andere Sache, aber das ist mit Abstand seine kasprigste Hitchcock-Rolle gewesen.
Zitat von smeagolDas wäre für mich dann die perfekte Kombination der besten Hitchcockfilme: Das Fenster zum Hof, Vertigo, Über den Dächern von Nizza und dann eben "Der unsichtbare Dritte".
Kein "Psycho" und "Marnie" dabei oder eines der früheren Klassiker wie "Rebecca" und "Spellbound"?
Zitat von MückeM.E. wird Ode dem O-Ton bei dem Film absolut gerecht. Ob man Grant nun mag oder nicht, ist eine andere Sache, aber das ist mit Abstand seine kasprigste Hitchcock-Rolle gewesen.
Und bei den Szenen, in denen Grant nicht kaspert, hat Ode dich nicht gestört?
Zitat von smeagolWenn ich an diese Neusynchro (und auch die von Vertigo) denke, wird mir immer wehmütig, warum die ARD oder das ZDF nicht Anfang der 70er "Der unsichtbare Dritte" mit Ackermann für Grant neusynchronisiert hat. Das wäre für mich dann die perfekte Kombination der besten Hitchcockfilme: Das Fenster zum Hof, Vertigo, Über den Dächern von Nizza und dann eben "Der unsichtbare Dritte". Wäre dieser Film (Der unsichtbare Dritte) doch nur nicht für MGM entstanden sondern auch für Paramount, dann gäbe es diese Synchron-Katastrophe nicht. So muss ich mich leider mit drei Lieblingshitchcocks zufrieden geben.
Ich stimme dir teilweise zu. Ohne Zweifel ist "Der unsichtbare Dritte" für mich allein wegen Erik Ode (nichts gegen Ode allgemein) eine der schlimmsten Synchronkatastrophen und ich finde es tragisch, dass man gerade diesen Film nicht neu synchronisiert hat. Bei Ackermann kann ich dir aber nur zustimmen, dass diese Version bereits in den 50ern hätte stattfinden müssen, denn in den 70ern kann ich mir Ackermann nicht mehr gut vorstellen. Ich weiß nicht, ob das mit Dynamik noch geklappt hätte. Ich hätte mir zu diesem Zeitpunkt eher GGH vorstellen können, der Grant ja schon 1965 in "Verdacht" (1941) gesprochen hatte. Übrigens: berti hatte mal eine Alternative zu einer Bearbeitung von "unsichtbaren Dritten" in den 50ern vorgeschlagen, die meiner Meinung vielleicht auch funktioniert hätte und zwar Paul Klinger.
Zitat von Lammersberti hatte mal eine Alternative zu einer Bearbeitung von "unsichtbaren Dritten" in den 50ern vorgeschlagen, die meiner Meinung vielleicht auch funktioniert hätte und zwar Paul Klinger.
Zitat von SilenzioKein "Psycho" und "Marnie" dabei oder eines der früheren Klassiker wie "Rebecca" und "Spellbound"?
Psycho finde ich natürlich gut - aber nicht so, dass ich ihn wie die drei anderen (Das Fenster zum Hof, Über den Dächern von Nizza und Vertigo) regelmäßig anschauen würde - ich habe ihn nichteinmal auf DVD zu Hause. Ähnlich verhält es sich mit "Im Schatten des Zweifels" oder "Die 39 Stufen". "Marnie" finde ich furchtbar langweilig (mal vom fehlenden GGH ganz abgesehen) und "Die Vögel" auch nicht sooo dolle.
Beim unsichtbaren Dritten ist es wirklich nur die Synchro, die mir den Film komplett vermiest ... solange Grant spricht. Die Nebenrollen sind nämlich durchweg gut besetzt. Der O-Ton reißt die Sache für mich aber auch nicht - ist zwar nicht so schauderhaft wie die Synchro aber macht auch einfach keinen Spaß.
Zitat von MückeM.E. wird Ode dem O-Ton bei dem Film absolut gerecht. Ob man Grant nun mag oder nicht, ist eine andere Sache, aber das ist mit Abstand seine kasprigste Hitchcock-Rolle gewesen.
Eigentlich urteile ich, glaube ich, nicht so krass wie hier - aber ich kann niemanden verstehen, der dem Gejaule und Kasperletheater Odes nur irgendetwas abgewinnen kann. Für mich ist seine Interpretation reiner Scheiß und einfach schauderhaft, die den Film komplett versaut. Aber nur, um es klarzustellen: Ich habe nix gegen den Schauspieler Ode ansich - weder im TV als Kommissar oder im Synchron als passende Besetzung (für Danny Kaye z.B.). Aber als Besetzung für Cary Grant hier war er nicht nur ein Griff ins Klo sondern in eine Sondermülldeponie - schlimmer hätte es wirklich nicht kommen können.
Die Rolle des Roger Thornhill ist natürlich deutlich Grants kasprigste Rolle bei Hitchcock - keine Frage. Das ist insoweit ja auch ganz lustig (so wie der ganze Film eigentlich sehr unterhaltsam ist): Wie herrlich hätte Curt Ackermann das gespielt! Das was hier im Forum mal als "Übermännlichkeit in der Stimme" bezeichnet wurde hätte das Ganze eben wirklich so wirken lassen, wie es gedacht war - allein vom Casting Grants her schon.
Mich ärgert es vor allem, weil ich den Film ansich so gut finde! Für mich bilden "Der unsichtbare Dritte" und "Stirb langsam 3" sowas wie Satans Zwillinge aus der Synchronhölle: beides sind Filme, die ich wirklich gut finde und doch ungenießbar sind. Wie aus der Höllenglut der grausamen Besetzungssuppe emporsteigend führen sie einen immer wieder in Versuchung, sie anzuschauen ... nur damit man sich wieder und wieder über sie ärgert und fast übergeben muss. (Zugegeben etwas überdramatisiert)
Zitat von bertiKannst du Friedel Schuster als Mrs. Doyle bestätigen?
Ich glaube, das war sie in der Tat (in der Erstsynchro - klar). Klingt jedenfalls stark nach Mrs. Stevens aus ÜdDvN für mich!
Zitat von LammersBei Ackermann kann ich dir aber nur zustimmen, dass diese Version bereits in den 50ern hätte stattfinden müssen, denn in den 70ern kann ich mir Ackermann nicht mehr gut vorstellen.
Ich habe letztens noch ein paar Aufnahmen von Ackermann aus den 70ern gehört und ich glaube schon, dass es geklappt hätte. Alternativ eben jemand, der Ackermann zumindest NÄHER kommt und damit die Rolle rettet. Ob Klinger das wäre? Eher nicht, aber die "Richtung" stimmt zumindest. Hans Nielsen hätte eventuell funktioniert, denke ich.
Ackermanns letzte Besetzung für Cary Grant war 1965 (oder 64?) und für mich klang er Anfang der 70er nicht großartig anders - das hätte was werden können! Zudem hätte ich ihn wirklich gerne in den abgedrehteren Szenen gehört - ich glaube, das wäre ein Knaller geworden.
Was Alternativbesetzungen für den "späten" Cary Grant angeht, finde ich GGH nicht wirklich gut muss ich sagen - bislang habe ich, was eben die späteren Filme angeht, eigentlich keine der Besetzungen außer Ackermann befürworten können. Warum man Ackermann z.B. nicht in "Nicht so schnell, mein Junge" besetzt hat sondern Schürenberg ist mir auch ein totales Rätsel - aber immerhin geht es grundsätzlich in die richtige Richtung; Gut war die Besetzung dennoch nicht. Der oben genannte Nielsen wäre von der Stimme her auch näher dran gewesen, finde ich.
Man müsste ein Stimmdouble für Ackermann finden, so wie man Andreas Neumann als GGH-Ersatz genommen hat und den Film neu machen. Vernünftig besetzt könnte das wirklich interessant werden!
Gottseidank sind die besten (immer im Auge des Betrachters, klar) Filme mit Grant vernünftig besetzt worden: Über den Dächern von Nizza, Unternehmen Petticoat, Charade, Hausboot ... Von den früheren Filmen Grants finde ich keinen wirklich toll, aber die Besetzungen insgesamt waren schon OK (sei es in "Leoparden küsst man nicht" z.B.). Ein paar mit Ackermann kenne ich sogar noch garnicht: "Akkorde der Liebe" + "Jedes Mädchen müsste heiraten" (beide kenne ich nur im O-Ton).
Zitat von smeagolMan müsste ein Stimmdouble für Ackermann finden, so wie man Andreas Neumann als GGH-Ersatz genommen hat und den Film neu machen. Vernünftig besetzt könnte das wirklich interessant werden!
Norbert Langer habe ich mal in "Holiday" (dt. Titel: "Die Schwester der Braut", 1938 *nachguck*) gehört und konnte mich nicht so recht mit ihm anfreunden. Für mich wirkte er etwas zu voice-over. Jörg Hengstler geht etwas in die Richtung; er könnte passen.
Hengstler muss ich mir mal genauer anhören - habe ich momentan nicht in meinem "geistigen Ohr". Langer fand' ich unpassend für Grant muss ich sagen - für den älteren Grant, wie z.B. in "Der unsichtbare Dritte" schon garnicht. Bin mal gespannt auf Hengstler ...
Zitat von Stefan der DEFA-FanJörg Hengstler kommt ihm verhältnismäßig nahe. Aber Norbert Langer wäre für Grant im Allgemeinen und diesen Film im Besonderen geeigneter.
Bis weit in die 80er hinein, vielleicht sogar die 90er hätte es m.E. nur eine optimale Lösung gegeben: Niels Clausnitzer. Clausnitzer ist genau die richtige Mischung aus beschwingter Leichtigkeit und Bond-hafter Coolness. Stelle ich mir in der Rolle großartig vor. Langer würde zu steril wirken - das ist auch in "Vertigo" so - er klingt viel zu glatt gebügelt für Grant und Hengstler verehre ich zwar sehr, aber für Grant klingt er zu füllig. Dann könnte man auch gleich Jan Odle nehmen.
Ich finde es auch völlig unverhältnismäßig heute noch eine Neusynchro anzustreben. Die würde im Gesamtergebnis definitiv erheblich beschissener werden, als die Synchro von damals, selbst wenn der massiv unwahrscheinliche Fall einträte, dass man einen Sprecher findet, der Grant HEUTE tatsächlich stimmiger eindeutscht als Ode DAMALS.
@ berti Ich fand Ode OK. Es ist auch abwegig zu behaupten, dass er sämtliche Szenen ins Kasprige zieht. Er nervt im Grunde genauso wie Grant. Nicht mehr und nicht weniger. Und das ist in der Rolle auch OK. Ackermann wäre im Gegensatz zu "Arsen & Spitzenhäubchen" hier aber auch gegangen und mit Sicherheit auch besser gewesen. Es gibt jedoch zahlreiche klassische Synchronbesetzungen, die weit weniger klargehen als Ode für Grant.
Zitat von bertiAuch von den Dialogen her? Früher meintest du mal, der Satz mit dem "normalen Mittwoch" gefalle dir in der zweiten Synchro besser:
Ja, auch die Dialoge finde ich stimmiger - in der Ursynchro sind mir ein paar Stellen zu hölzern (teilweise die mit Stella). Das kann den zeitlichen Umständen der jeweiligen Synchro geschuldet sein (ist sogar sehr wahrscheinlich) - dennoch ist die 84er Synchro ja ziemlich nah am Original (teilweise mehr als die Ursynchro). Es ergibt sich eine Gesamtstimmung im Film, die ich als "lockerer" bezeichnen würde und daher "echter".
Zitat von MückeIch finde es auch völlig unverhältnismäßig heute noch eine Neusynchro anzustreben. Die würde im Gesamtergebnis definitiv erheblich beschissener werden, als die Synchro von damals, selbst wenn der massiv unwahrscheinliche Fall einträte, dass man einen Sprecher findet, der Grant HEUTE tatsächlich stimmiger eindeutscht als Ode DAMALS.
Wenn man die Maßstäbe der Neusynchro von "Das Fenster zum Hof" anwendet und eine ähnlich gelungene Mischung auflegt, dann ist das durchaus machbar und es kann dadurch wirklich sehr gut werden. Es darf halt nur nicht steril klingen - das ist sehr wichtig und die Sprecherwahl muss geschickt sein. So angepackt kann das Ergebnis nur besser werden. Aber da ist die Neusynchro von SL3 noch deutlich wahrscheinlicher.
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(Zugegeben etwas überdramatisiert)
