Nein, das dürfte tatsächlich Neumann sein - allerdings klingt er ziemlich übel. Ich hoffe sehr, dass das dem Film entspricht und kein schauspielerischer Aussetzer war.
1983 wurden noch Kopien auf Mono-Lichtton gezogen und die konnten mitunter noch extrem dumpf sein. Leider hat ausgerechnet die BSG (bzw. ihr Kopierwerk) sich da manchmal sehr sparend und negativ hervor getan (siehe "Unheimliche Begegnung der Dritten Art" oder "Superman") und wenn nur diese Kopien überlebt haben (oder nur solche angefertigt wurden), stehen die Chancen schlecht für eine bessere Qualität. Wie das technisch zusammenhängt, kann ich nicht sagen - eventuell hat das mit der Kopiergeschwindigkeit zu tun.
Rein vom Gefühl her würde ich sagen, dass Till Wanschura etwa Jahrgang 1964 ist und also etwa 10 Jahre älter als Friedemann Nawroth (der wohl eher Bruder oder Cousin ist, denn Dagmar Nawroth dürfte mindestens in den frühen 40ern geboren sein). "Gefolgsmann mit Glatze" klingt irgendwie nach der älteren Rolle von beiden - oder interpretiere ich da falsch?
Tja, Matic (siehe "Gandhi") und die Dialogstellen würden zu Kunzendorf passen, aber siehe Auskunft von Detlev Eckstein (der ja auch in Kunzendorfs Portfolio passt, da dürfte also keine Verwechslung vorliegen).
Ein kurioses Beispiel, teils Hörspiel teils Film: In der Radioproduktion "Der Krieg der Dakotas" sprach Gerry Wolff den Namen Nez Perces (eher unbekannter Indianerstamm, Pferdezüchter) noch als "Ness Pörssess" aus (also eher englisch), drei Jahre später im Intro des Films "Der Scout" jedoch korrekt französisch als "Neh Persseh".
Das erinnert mich an Hans Paetsch, der noch für das Europa-Hörspiel "Schatz im Silbersee" "Arkansas" urdeutsch und falsch aussprach, vier Jahre später bei PEG jedoch korrekt "Arkänsoh".
Und wieder mal ein komplett nachsynchronisierter DEFA-Film: Wer Horst Kube in "Tödlicher Irrtum" seine Fremdstimme lieh, konnte ich nicht feststellen, aber er sprach hörbar nicht selbst. Da die Rolle klein war, fiel das nicht weiter auf.
Zwar dachte ich, ich hätte es schon geschrieben, aber die Suchfunktion spuckt nichts aus ... Werner Kanitz wurde zwar häufiger von Konrad Petzold in seinen Indianerfilmen besetzt, hatte aber stimmlich wenig Glück. Seine Minirolle in "Weiße Wölfe" wurde von Hans-Edgar Stecher synchronisiert, seine wesentlich größere in "Osceola" übernahm Ernst Meincke (zumindest deutlich näher an der Originalstimme); erst in "Der Scout" durfte Kanitz selbst ran.
Zitat von berti im Beitrag #61In "Little Big Man" wurde Dustin Hoffmann von Manfred Schott synchronisiert. In den Szenen der Rahmenhandlung, in der Hoffman als 121jähriger die Geschichte im Rückblick erzählt, hört man allerdings Hugo Schrader. Im Original war es natürlich Hoffman selber, der sich stundenlang heiser schrie, um brüchig genug zu klingen. Verständlicherweise hat man das im Deutschen nicht gemacht, denn ein dauerhafter Schaden der Stimmbänder wäre (speziell für einen Synchronsprecher!) ein zu großes Risiko gewesen, weshalb Josef Wolf lieber Schrader für diese Szenen nahm.
Achtung Spekulation! Beim Anschauen der DEFA-Sprecherliste fand ich keinen rechten Platz für Robert Trösch und überspringt man ihn, könnte die Nennungsreihenfolge sogar mit der der Schauspieler übereinstimmen (zumindest passen sie in der Reihenfolge). Das bringt mich darauf, dass vielleicht in der DDR-Fassung genau dasselbe gemacht wurde wie in der Westfassung - dass Hofman als alter Mann auch eine alte Stimme bekam. Trösch wäre allerdings ein prächtiger 121-jähriger, ich halte es also für durchaus wahrscheinlich.
Und wieder mal um die Ecke gedacht: "In Colorado ist der Teufel los" - MGM-typisch ist nicht bestätigt, wer hier Regie führte, aber Runze war ja zu dieser Zeit gut für die Firma tätig und ist auch ungewohnterweise (aber nicht unpassend) für Leslie Nielsen zu hören. Ich denke, dass er hier Regie führte und sich die interessante Rolle gönnte. Nun ist auch (neben Toni Herbert) als Verkäufer ein mir nicht bekannter Österreicher zu hören - der Dialekteinschlag ist unüberhörbar. Sinn ergibt sich daraus keiner, außer dass Runze immer mal Österreicher, die er kannte, besetzt haben könnte. Und die Kurve bringt mich wieder zurück zu "Amadeus" und zu ihm als meinem obersten Tipp für die Erstsynchro.
Bin gerade über "Karthago in Flammen" gestolpert - zwar habe ich praktisch keine Erinnerung mehr an den Film, aber da ich seinerzeit alles verschlungen habe, wo Terence Hill mitspielte (nicht selten mit enttäuschten Erwartungen), kann ich sagen, dass hier die Westsynchro gezeigt wurde. Gerade bei den italienischen Filmen weiß ich so etwas noch immer ziemlich genau, da ich mich über jede Westsynchro freute (und die DEFA bei mir ziemlich in Verruf war - bis ich ihre enormen Qualitäten durch Kinosynchros - also Synchros mit IT - bewusst entdeckte) - und da war dieser Film mit dabei, auch wenn mir die Stimmen (München) nichts sagten.
DFF: 13.3. 1971 DEFA-Studio für Synchronisation, Berlin Dialog: Wolfgang Woizick Regie: Christel Rudolph Schnitt: Gerda Marczinkowski Ton: Hans-Jürgen Steingräber, Fritz Klenke
Aimable Castanier Raimu Hans- Hardt-Hardtloff Aurelie Castanier Ginette Leclerq Renate Rennhack Marquis Castan Fernand Charpin Joachim Tomaschwesky Pfarrer Robert Vattier Egon Geissler Antonin Charles Blavette Horst Kempe Lehrer Robert Bassac Manfred Wagner Barnabé Marcel Maupi Siegfried Seibt Celeste Alida Rouffle Hilde Kneip Miette Odette Roger Marianne Wünscher Fräulein Angèle Maximillienne Friedel Nowack? Petugue Julien Maffre Hasso Zorn Barthelemy Adrien Legros ? Esprit Jean Castan Horst Weinheimer Papet Gustave Merle Fritz Links Casimir Paul Dullac Günter Polensen Dominique Charles Moulin Gerhard Paul Casati ? Maximilian Larsen Maepher ? Heinz Hartmann Schäfer ? Horst Manz
Laut Filmdienst.de hätte der Film „eine geschliffenere Synchronisation verdient gehabt“. Da frage ich mich manches Mal, wer hier welche Maßstäbe anlegt. Die DEFA-Fassung ist grandios geraten – allein schon die ellenlange Betrunkenenszene von Hardt-Hardtloff geht über die ganze Bandbreite von Komik bis zur ganz persönlichen Tragödie. Das Dialogbuch kann auch unmöglich gemeint sein, denn Woizick liefert seine übliche hohe Qualität.
Zitat von funkeule im Beitrag #6Im Grunde genommen haben wir das Beste vom Film bereits gesehen.
Und das weißt du so genau? Vielleicht hat der Film ja noch mehr zu bieten als 3 Minuten Peng-Krach-Wumm. Etwas Stephen King zum Beispiel. Man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben.
Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #1Deutsche Bearbeitung: Ultra-Film GmbH, Berlin Buch: ? Dialogregie: ?
Hat jemand anhand der Besetzungen einen Verdacht, wer von den damaligen Ultra-Regisseuren hier am Werk gewesen sein könnte?
Ja. Conrad von Molo. Er besetzte immer wieder Harald Juhnke in untypischen Rollen weitab von seinem Filmimage (in diesem Falle noch nicht mal als cooler Gangster, sondern als liebender, aber gehemmter Ehemann) und auch die abweichende Besetzung für Audrey Hepburn sieht sehr vertraut aus ("Robin und Marian").
Danke für die umfassende Erläuterung. Nun kann man jetzt sicher darüber diskutieren, ob die Angaben in der SK korrekt sind oder nicht (missverständlich sind sie auf jeden Fall), aber dafür dürfte dieser Thread nicht der geeignete sein, da "Balduin" mit der CCC nun wirklich nichts zu tun hat.